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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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ohne Edgar nicht ertragen konnte. Dagegen hatte sie sich so lange gewehrt; gegen diesen unbedingten Drang, Edgar weiter in ihrem Leben zu wissen.
    »Hört ihn einfach an«, bat sie mit einer Stimme, die für ihren Geschmack viel zu flehend klang.
    Jack trat zu Chloe und drückte behutsam den Lauf ihrer Waffe hinunter, sodass er auf den Boden zeigte. »Warte.«
    Mit einem Selbstbewusstsein, für das sie ihn verabscheute, wandte Ajani ihnen den Rücken zu und ging auf einen der zwei protzigen Stühle mit den hohen Lehnen zu, die einen mit reichen Schnitzereien verzierten Tisch flankierten. Auf dem Tisch standen eine Kristallkaraffe und zwei Gläser. Über die Schulter warf er Kitty einen Blick zu und griff dann nach der Karaffe. Das Klirren, mit dem er den Verschluss herauszog, hallte merkwürdig laut durch den Raum. »Ich würde Ihnen ja allen etwas zu trinken anbieten, aber ich habe hier nur zwei Gläser.« Er schenkte die bernsteinfarbene Flüssigkeit in beide Gläser ein und warf noch einen Blick über die Schulter. »Aber wahrscheinlich würden Sie alle auch aus der Flasche trinken, oder?«
    Chloe und Jack standen die ganze Zeit über noch mit den Pistolen in der Hand da, hatten sie aber nicht angelegt. Sie reagierten nicht auf die Verachtung, die Ajanis Worte und Handlungen ausdrückten. Kitty fühlte sich nicht annähernd so ruhig oder konzentriert, wie die beiden wirkten.
    Ajani hielt Kitty ein Glas hin. »Da Ihr Bruder und die Frau anderweitig beschäftigt scheinen …«
    Sie schüttelte den Kopf und brachte immer noch kein Wort heraus.
    Ajani betrachtete sie alle mit versonnener Miene. »Wenn Sie nicht kooperieren, wird Edgar nicht aufwachen.«

F ür einen Moment war Jack sich nicht sicher, ob er der Versuchung widerstehen konnte, auf Ajani zu schießen. Edgar lag tot am Boden, und Katherines Hände waren nass vom Blut ihres Geliebten. Chloe starrte Ajani mit einer Miene an, die pures Entsetzen ausdrückte. Irgendwo im Haus lag die tote Melody – von Hector umgebracht –, und in der halbdunklen Bibliothek besaß Ajani die Unverfrorenheit, schweigend seinen Brandy zu trinken.
    Die Kugeln in Jacks Pistole würden verhindern, dass Ajani wieder aufstand, und Jack wünschte sich beinahe nichts mehr, als das Gift einzusetzen, das er jetzt besaß. Das Einzige, was ihm noch wichtiger war, war seine Schwester. Wenn Edgars Tod rückgängig gemacht werden konnte, würde Jack stillhalten.
    Trotzdem hatte er das Gefühl, es sei richtig, Ajani darauf hinzuweisen, dass sie nicht machtlos waren. »Die Kugeln sind mit Gift gefüllt«, wiederholte er, die Pistole auf Ajani gerichtet. »Dieses Mal kann ich Sie endgültig töten.«
    Ajani ignorierte Jack und hielt Kitty das Glas hin.
    Sie schüttelte wider den Kopf. »Was er über das Gift sagt, ist kein Scherz, Ajani.«
    »Das ist mir klar.« Ajani beobachtete die beiden mit nachdenklicher Miene. »Ich frage mich jedoch, ob Sie bereit sind, ein riskantes Spiel zu spielen. Was, wenn ich Ihnen sage, dass ich Sie zurückschicken könnte?«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein …«
    »Um das Portal zu öffnen, benötige ich ein Opfer«, erklärte Ajani mit ganz offensichtlich gespielter Betrübnis. »Das ist der Preis dafür, es zu errichten. Ich habe es mit Opfern von hier versucht und das Blut jeder Art von Lebewesen im Wasteland vergossen. Doch anscheinend braucht es jemanden aus unserer Welt.«
    » Unserer Welt?«, wiederholte Chloe.
    »Ja«, antwortete Ajani, aber seine Aufmerksamkeit richtete sich immer noch unbeirrt auf Katherine. Es wurde erschreckend klar, wie besessen er von ihr war. Jack würde dieses Haus auf keinen Fall verlassen, ohne dass Ajani tot am Boden lag.
    »Die Kugeln in Edgars Pistole sind mit demselben Gift gefüllt«, sagte Jack leise zu Chloe.
    Ihr Lächeln erinnerte auf unheimliche Weise an Melody, wenn sie gut gelaunt gewesen war, doch sie sagte nichts. Aber sie konzentrierte sich erneut auf Ajani.
    Ajani gönnte den beiden nicht einmal einen Blick.
    »Ich hatte gehofft, dass es nie so weit kommen würde«, erklärte er. Lächelnd unterbrach er sich. Es war deutlich, dass er die Spannung zu seiner eigenen Unterhaltung ansteigen ließ. »Ich lasse Ihnen die Wahl. Möchten Sie gern nach Hause, Katherine? Ich kann Sie und Jackson zurückschicken.«
    Katherine schwieg, aber Jack sah, dass sie zögerte. Ihre ungläubige Miene passte zu dem, was er empfand. Das hatte nicht zu den Angeboten gehört, mit denen er von Ajani gerechnet hatte. Nach viel zu vielen

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