Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)
Bloedzuiger?«
Der Anblick rief die Übelkeit hervor, die ausgeblieben war, als sie erfahren hatte, dass sie Blut getrunken hatte. Das war ein ekelhaftes, kaum fühlendes Wesen. Sogar die Tiere, die sie angegriffen hatten, schienen mehr Bewusstsein zu besitzen. Dieses Wesen sah aus, als hätte es Schaum vor dem Mund.
»Es wird dir einigermaßen gehorchen«, schrie Jack, während er versuchte, die Zähne des Cynanthropen von seinem Hals fernzuhalten. Die Kreatur war stärker, als ihre Größe ahnen ließ; aber bis jetzt hielt Jack sie auf Abstand. »Hilf mir, bitte.«
Sie war sich nicht sicher, ob sie auf das Wesen, das Jack angriff, schießen konnte, ohne ihn ebenfalls zu treffen. Die beiden bewegten sich so schnell, dass sie nicht richtig zielen konnte; und sie war sich auch nicht sicher, ob sie sich von der Kreatur vor ihr abwenden sollte. »Ich kann nicht …«
Chloe unterbrach sich mitten im Satz, als der Bloedzuiger auf Jacks Bitte reagierte. Er erledigte den letzten Cynanthrop so schnell, dass man dies nicht mit dem Blick verfolgen konnte. Jack rappelte sich auf. Das Monster, das sie beide gerettet hatte, stand da, über seine Brust rannen Speichel und Blut.
Trotz der Tat des Bloedzuigers konnte sich Chloe nicht durchringen, die Waffe ganz herunterzunehmen. Sie entspannte leicht die Arme und ließ den Lauf sinken, doch sie hielt die Waffe immer noch in beiden Händen, bereit, sie hochzuziehen und zu feuern. Jack trat neben sie, legte eine Hand auf den Lauf und drückte ihn zusammen mit ihren Händen nach unten, bis er in den Sand zeigte.
»Er tut dir nichts«, versicherte er ihr.
Sie war nicht ganz überzeugt davon, dass man ihm trauen konnte – eigentlich war keiner der Leute, denen sie begegnet war, vertrauenswürdig –, aber die sabbernde Kreatur, die jetzt zusah, wie Jack ihre Verletzungen inspizierte, stand ganz oben auf ihrer immer länger werdenden Liste von Dingen, denen zu misstrauen war. Sie ähnelte eher den Vampiren aus den alten Schwarz-Weiß-Filmen als der romantischen Version späterer Filme. Und sie bewegte sich nicht, daher wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem Mann zu, der an ihrer Seite gekämpft hatte.
Jack hatte mehrere Schnittwunden davongetragen, aber die Verletzungen schienen zu heilen, während sie sie ansah. Auf die gleiche Weise verschwanden ihre eigenen Schnitte. Sie spürte, wie der Schmerz innerhalb von Sekunden nachließ, und fragte sich, warum . Vielleicht hatte es mit dem Wasteland oder dem Verrot zu tun. Wenn Bloedzuiger etwas Ähnliches wie Vampire waren, hatte Verrot dann heilende Wirkung? Auf diesen Gedanken folgte eine grauenerregende Vorstellung: Wenn ich sterbe, werde ich mich dann in so etwas verwandeln? Am liebsten hätte sie gefragt, aber sie war sich nicht sicher, wie intelligent das Wesen war.
Sie warf dem sabbernden Bloedzuiger einen Blick zu. Dieses Mal jedoch lag in den Augen, die sie ansahen, eine unheimliche Wachheit, und sein Körper war reglos und ruhte in sich wie der eines Raubtiers, das erstarrt, bevor es angreift.
»Jack!« Sie hob die Waffe, die sie noch in den Händen hielt. »Es macht etwas.«
Erneut schob er das Gewehr nach unten. »Nein. Es macht nichts. Sein Herr sieht nach uns.«
»Sie ist eine kluge Frau«, erklärte die Kreatur. »Ein würdiger Ersatz für dein totes Rudelmitglied, würde ich sagen.«
Totes Rudelmitglied? Chloe warf Jack einen kurzen Blick zu, verzichtete aber darauf, weiter zu fragen. Sie hatte keine klare Vorstellung davon, wem oder was sie trauen konnte; aber sie empfand ein instinktives Misstrauen gegenüber dem Bloedzuiger. Später würde sie sich nach der seltsamen Bemerkung erkundigen. Einstweilen beobachtete sie das Wesen nur. Die größte Krise zuerst.
»Warum ist es …« Ihr Blick huschte wieder zu dem Bloedzuiger zurück. »… Kann es das mit uns machen? Besitz von uns ergreifen?«
Der Bloedzuiger lächelte, was zusammen mit dem Blut, das sein leichenblasses Gesicht bedeckte, einen wahrhaft grausigen Anblick ergab. »Mein Name ist Garuda, und nein, dass ihr mein Blut getrunken habt, versetzt mich nicht in die Lage, Besitz von dir oder Jackson zu ergreifen.«
Jack trat zwischen Chloe und den besessenen Bloedzuiger. »Ich weiß deine Hilfe zu schätzen«, sagte er.
»In Gallows sind Mönche.« Während Garuda mit Jack sprach, richtete sich sein Blick starr auf ihn. »Ich hatte das Neugeborene geschickt, um dir Bescheid zu geben. Jetzt bin ich froh, dass es auch einen anderen Zweck erfüllt hat. Doch
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