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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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gewöhnen. Manchmal zerrte der Übergang zwischen dem natürlichen Rhythmus der Wüste und den unharmonischen Energien in Gallows an seinen Nerven. Die anderen hatten aufgehört zu reden, als sie weiter in die Stadt vordrangen. Jack konnte die Gallows-Wüste nicht wirklich sicherer nennen, aber in der weiten, offenen Landschaft war es oft leichter, Bedrohungen kommen zu sehen – zumindest die Gefahren, die ihnen in letzter Zeit Sorgen machten. Mönche in grauen Roben und der stets pompös auftretende Ajani würden sich von der Wüstenlandschaft abheben. Aber in der Stadt war es ein wenig einfacher, sich unauffällig unter den Einwohnern zu bewegen. Und noch wichtiger, in der Stadt fanden sie mehr Verstecke. Das Labyrinth aus Gebäuden und einer sorgfältig kultivierten Landschaft aus Pflanzen, die in der Wüste eigentlich nicht hätten gedeihen dürfen – und das auch nicht getan hätten, wenn die Einwohner sie nicht so beharrlich gepflegt hätten –, bot reichlich Platz für Mönch oder Mensch zum Verstecken.
    Sie hatten erst die weniger teuren Läden am Rand erreicht, als sich aus dem schattigen Eingang eines Hutmacher-Geschäfts ein Bloedzuiger löste. Er trat nicht vollkommen ins Licht hinaus, aber doch so weit, dass er zu brennen begann. Der Geruch nach garendem Fleisch wirkte auf verstörende Art verlockend. Bloedzuiger sahen vielleicht aus, als wären sie fast tot, aber sie waren gesunde, lebendige Wesen – nur mit einer ganz anderen Biologie.
    Jack warf einen Blick auf das Brandzeichen auf dem Unterarm des Wesens, und nachdem er sich vergewissert hatte, dass es tatsächlich zu Garudas ortsansässigem Rudel gehörte, trat er auf die mit Holzbrettern belegte Plattform. Chloe blieb mit Katherine und Edgar zurück, aber Hector, Melody und Francis begleiteten Jack.
    »Ajani war in der Stadt«, erklärte Garuda durch den Bloedzuiger. »Ich bin in diesen hier gefahren, um mit dir zu reden, aber ich spüre es ungern, wenn so junges Fleisch verbrennt. Im Schatten warten noch weitere der Meinigen, um über euch zu wachen.«
    Jack nickte. »Und die Mönche?«
    »Mindestens drei von ihnen waren hier. Nicht zusammen mit Ajani, aber ich bezweifle, dass sie zufällig hier sind. Ich würde ja mit euch gehen, aber« – der Bloedzuiger rückte näher an den Schatten, den das Gebäude warf – »ich bezweifle, dass ihr bis Sonnenuntergang warten wollt.«
    »Du hast bereits mehr als genug getan.« Jack neigte den Kopf zu einer Art Verbeugung und ging dann wieder zu den anderen, die die Straße im Auge behielten.
    »Und?«, fragte Katherine.
    »Seid wachsam. Mönche und Ajani.«
    »Mönche?«, fragte Chloe.
    »Ja. Sie rufen Dämonen an. Sind nicht immer die besten Schützen, aber gut mit Zaubersprüchen.« Katherines Worte klangen unbewegt. Aber Jack war sich sicher, dass außer Chloe jeder hier wusste, dass sie darauf brannte, ein paar von ihnen zu töten. Wenn es um Wesen ging, die Magie anwendeten, war sie sogar an ihren besten Tagen mürrisch, aber sie war noch schlechter gelaunt, wenn einer der Ihrigen getötet worden war.
    »Dämonen, Mönche und … was ist ein Ajani?« Chloe sah zwischen ihm und Katherine hin und her.
    Jack wusste, dass er es ihr irgendwann erklären musste, aber noch war er nicht bereit dazu. Kurz spürte er den Drang, Chloe und Katherine zurück ins Lager zu schicken. Wenn er geglaubt hätte, seine Schwester würde gehen – oder dort bleiben –, hätte er genau das getan. »Ajani ist nur ein Mann. Ein Mensch wie wir.«
    »Wir haben nichts mit diesem Bastard gemeinsam«, knurrte Katherine. »Keiner von uns.«
    »Aha. Böser Mann. Verstanden.« Chloes Miene zeigte genauso viel Entschlossenheit wie die von Katherine. Beide Frauen hielten ihre Waffen schussbereit, und Jack wurde klar, dass keine von ihnen auf ihn hören würde, wenn er sie bat, sich an einem sicheren Ort zu verstecken. Manchmal musste er sich Mühe geben, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass viele Frauen sich nicht so leicht in Sicherheit bringen lassen wollten, wie ihm das lieb gewesen wäre. Anscheinend waren sie nicht einmal in der Welt, die er zu Hause vor so vielen Jahren gekannt hatte, kooperativ und hielten sich aus Problemen heraus.
    Hector warf im Gehen eines seiner Messer in die Luft wie ein Jongleur. Melody und Francis wirkten entspannter, aber Jack argwöhnte schon lange, dass die beiden in der Vergangenheit mehr bewusstseinsverändernde Substanzen zu sich genommen hatten als der Rest des Teams zusammen. Jack vertraute

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