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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Anrufbeantworter an. »René, bitte ruf mich sofort an. Es ist sehr wichtig. Sofort, hörst du?«
    Entschuldigend blickte er sie an. »Wahrscheinlich ist er in einer Besprechung. Er sollte bald zurückrufen.«
    Jenny beugte sich vor. »Seine Frau ist mit ihm auf Reisen?«
    »René kümmert sich um die meisten Geschäfte im Ausland, die persönliche Anwesenheit erfordern. Er ist oft mehr als drei Viertel des Jahres unterwegs und hat einen ständigen Wohnsitz in Afrika. Seine Frau begleitet ihn immer.«
    »Worum geht es bei Ihren Geschäften?«
    »Öl und alles, was damit zu tun hat.«
    »Kannten Sie seinen Sohn?«
    »Ich habe ihn auf einer Feier kennengelernt, aber das ist schon Jahre her.«
    »Hat Herr Duprais mal über ihn gesprochen? Über irgendwelche Probleme vielleicht? Irgendetwas, das uns helfen könnte?«
    Bernhard schüttelte entschieden den Kopf. »René spricht nie über Privates. Für ihn zählt nur das Geschäft.«
    »Bitte geben Sie uns seine Handynummer und die Adresse. Kennen Sie auch die Nummer seiner Frau?«
    Bernhard verneinte. »Ich schreibe Ihnen die Handynummer hier auf.«
    Jenny legte ihre Visitenkarte auf den Tisch. »Er soll mich sofort anrufen, wenn er sich meldet.«
    Bernhard griff sich mit zwei Fingern an die Nasenwurzel. »Soll ich ihm das mit seinem Sohn sagen?«
    Jenny überlegte kurz. »Das überlasse ich Ihnen. Wie nahe stehen Sie sich denn?«
    Bernhard zögerte. »Nicht sehr nahe.«
    »Kennen Sie jemanden, der in engerer Verbindung zu den Duprais steht?«
    Bernhard dachte kurz nach. »Ich glaube, da gibt es niemanden hier in der Firma. René ist zu selten hier.« Er drückte auf einen Knopf an seinem Telefon und die Tür öffnete sich fast sofort. Die ältere Frau, die sie nach oben gebracht hatte, stand dort.
    »Frau Neuhaus, bitte bringen Sie die Herrschaften von der Polizei nach unten.«
    »Wir finden alleine hinaus.«
    »Ich muss Sie begleiten«, meinte sie entschuldigend. »Besucher dürfen nicht alleine im Gebäude herumlaufen.«

    Vor dem Haus blieb Jenny stehen und sah zum Himmel. Es hatte aufgehört zu nieseln und die Wolken rissen auf. Obwohl erst achtzehn Uhr, waren bereits einzelne Sterne zu sehen. Sie atmete tief durch. Logo trat neben sie. »Und, was meinst du?«, fragte er.
    »Seltsam das Ganze. Dass so ein Manager drei Viertel des Jahres in der Weltgeschichte herumreist, lasse ich mir noch gefallen. Aber mit Frau? Und der Sohn alleine zuhause? Hattest du auch den Eindruck, dass Bernhard nicht sonderlich geschockt vom Tod des Sohnes war? Den Vater scheint er auch nicht besonders zu mögen.«
    Logo schlug den Kragen hoch. »Lass uns fahren. Mir ist es so kalt, ich kann nicht denken.«
    Im Büro war Sascha bis über beide Ohren in Papiere vergraben. Erleichtert blickte er auf, als seine durchgefrorenen Kollegen ins Zimmer kamen. »Der Kaffee ist frisch«, meinte er zur Begrüßung.
    Jenny rümpfte die Nase. »Weißt genau, dass ich die ganze Nacht wach im Bett sitze, wenn ich um die Uhrzeit noch Kaffee trinke. Hast du was rausgefunden?«
    Sascha sortierte seine Unterlagen. »Also«, begann er gewichtig. »Die Leute, die den Toten gefunden haben, sind harmlose Rentner. Die junge Familie vom Parkplatz war ebenfalls nur zufällig vor Ort. Anders verhält es sich mit der Familie des angefahrenen Mädchens. Der Fall wird von den Höchster Kollegen bearbeitet.«
    »Wird?«, fragte Logo dazwischen. »Das ist doch Jahre her und abgeschlossen?«
    »Eben nicht. Es scheint immer wieder zu Drohungen gegen unser Opfer gekommen zu sein. Besonders von den Brüdern der jungen Frau, also des Unfallopfers. Sie ist inzwischen fast zwanzig. Den Drohungen gingen Geldforderungen voraus.«
    »Haben die Duprais das angezeigt?«
    »Zunächst erfolgte Anzeige gegen unbekannt. Mehrfach wurden Autoreifen zerstochen, Hauswände beschmiert und Ähnliches. Dann haben die Musskajews, so heißen die Leute, angerufen und Drohungen ausgestoßen.«
    »Was sind das für Landsleute?«
    »Kasachen. Oder heißt das Kasachstaner?«
    »Keine Ahnung. Ich hatte es so verstanden, dass sie großzügig entschädigt wurden?«
    »Wurden sie auch. Man spricht von einer Summe von hunderttausend Euro.«
    Logo pfiff leise. »Nicht schlecht.«
    Sascha nickte. »Offensichtlich ist das Geld schon weg und angeblich findet die Tochter jetzt keinen Mann, da sie von dem Unfall ein leichtes Hinken zurückbehalten hat.«
    Jenny tauchte aus dem Schrank auf, in dem sie nach Teebeuteln gesucht hatte. »Wenn das kein Motiv ist. Die

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