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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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akribische Ordnung. Auf dem Schreibtisch stand ein PC, daneben ein Laptop. Ordner fehlten völlig. In einem Regal reihten sich einige wenige Bücher, die ungelesen wirkten.
    Jenny startete den PC, dann klappte sie den Laptop auf. Logo stand daneben und sah skeptisch auf sie hinab. »Du brauchst bestimmt ein Passwort. Bei so einem Kontrollfreak.«
    »Denk ich auch«, meinte Jenny. »Mitnehmen können wir die Sachen aber nur, wenn sein Vater einverstanden ist. Kontrollfreak?«
    »Schau dich doch um. Perfekte Ordnung bis ins kleinste Detail.«
    »Hinter so einer übersteigerten Ordnungsliebe verbergen sich oft unsichere Persönlichkeiten«, meinte Jenny nachdenklich.
    Wie erwartet, waren sowohl PC als auch Laptop passwortgeschützt. Sie durchsuchten die Schreibtischschubladen, fanden aber nur Stifte und Papier.
    »Als man noch nicht alles elektronisch speicherte, sondern auf Papier, war es einfacher, an Informationen zu kommen«, meinte Jenny enttäuscht. »Hier sind wir fertig. Lass uns die Ehefrau vernehmen.«
    Als sie zurück durchs Wohnzimmer liefen, sah Jenny eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Sie fuhr herum. Dann entspannte sie sich und lächelte. Eine kohlschwarze Katze war mitten im Raum stehen geblieben und starrte sie aus grünen Augen an.
    »Wer bist du denn?«, fragte Jenny mit leiser Stimme und ging in die Hocke. Die Katze, oder wohl eher der Kater, starrte sie weiter unbewegt an. Dann drehte sie sich um und spazierte quer durch den Raum zur Fensterfront. Wie Jenny jetzt erst bemerkte, befand sich hier eine Katzenklappe. Ohne einen Blick zurück glitt das Tier geschmeidig hindurch und verschwand.
    Logo trat neben Jenny, die sich aufrichtete. »Sah aus wie ein schwarzer Panther.«
    »Wunderschön«, nickte sie und wandte sich zum Gehen.
    Sie liefen zurück durch den Garten und klopften an die Tür des Wintergartens. Niemand öffnete. Nachdem sie einen Moment gewartet hatten, gingen sie ums Haus herum und klingelten an der Eingangstür. Duprais öffnete und sah sie ungeduldig an. »Und? Haben Sie etwas gefunden?«
    Jenny lächelte ihn an. »Leider nicht. Dürfen wir den PC Ihres Sohnes mitnehmen?«
    Duprais wälzte die Frage einen Moment in seinem Kopf hin und her. Jenny hatte den Eindruck, dass ihm kein überzeugendes Argument einfiel, ihnen die Mitnahme zu verweigern. »Meinetwegen.«
    »Eine Idee, welches Passwort Ihr Sohn verwendet haben könnte, haben Sie nicht vielleicht?«
    Diesmal kam die Antwort ohne Verzögerung. »Keine Ahnung.«
    Jenny hatte eine Idee. »Wie heißt denn der Kater?«
    Duprais sah sie verständnislos an. »Kater?«
    »In der Wohnung war ein schwarzer Kater. Auch eine Katzenklappe gibt es.«
    Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, wo das Vieh herkommt.«
    Jenny nickte. »Eine letzte Frage noch. Es geht um den Unfall, den Ihr Sohn verursacht hat. Hat sich die Familie in letzter Zeit bei Ihnen gemeldet?«
    Duprais fuhr auf. »Allerdings! Eine Unverschämtheit! Schließlich wurden die Leute seinerzeit höchst großzügig abgefunden.«
    »Aber das hat ihnen nicht gereicht?«
    »Zuerst schon. Plötzlich kamen sie dann mit neuen Forderungen. Mein Anwalt sollte sich darum kümmern. Glauben Sie … Aber ja, sicher haben sie mit Marcs Tod zu tun! Da haben Sie Ihre Täter!«
    »Das wissen wir noch nicht«, wehrte Jenny ab. »Wir würden jetzt gerne mit Ihrer Frau sprechen.«
    Duprais öffnete die Tür weit und bat sie mit einer übertrieben wirkenden Handbewegung, einzutreten. »Kommen Sie mit«, meinte er kurz angebunden und führte sie durch die Eingangshalle zur Treppe. »Meine Frau ist in ihrem Atelier«, sagte er dann über die Schulter. Jenny glaubte, einen spöttischen Unterton herauszuhören.
    Sie liefen bis in den zweiten Stock. Dort führte er sie einen Flur entlang und eine weitere kleine Treppe hinauf. Oben stieß er eine Tür weit auf und winkte ihnen, durchzugehen. Sie traten ein. Duprais folgte ihnen nicht, sondern schloss die Tür von außen.
    Auf einem Stuhl saß mit dem Rücken zu ihnen eine mollige Frau mit langen hellblonden Locken, die bis über ihre Hüften herabhingen. In der rechten, hoch erhobenen Hand hielt sie einen Pinsel. Jenny ging ein Stück zur Seite, so dass sie um sie herumblicken konnte. Duprais’ Ehefrau starrte mit aufgerissenen Augen auf eine teilweise bemalte Leinwand.
    Logo räusperte sich, erzielte jedoch keine Reaktion. Jenny kam die Positur lächerlich und gestellt vor. Sie trat neben den Stuhl und sprach die Frau an. »Frau Duprais? Haben Sie

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