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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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gesehen. Versuch mehr über ihn rauszufinden, vor allem, welches Auto er fährt.«
    »Schwierig. Die teilen innerhalb der Familie alles. Aber ich versuchs.«
    »Ich geh derweil zu Biederkopf.«
    Logo blickte auf. »Lass dir Zeit.« Er zwinkerte übertrieben. Jenny verdrehte die Augen. »Hört doch endlich mal auf damit. Das ist Geschichte.«
    »Wieso sprichst du in der Mehrzahl. Ich hab gar nix gesagt«, meinte Sascha.
    Jenny warf ihm nur einen Blick zu und machte sich auf den Weg.
    Der Staatsanwalt war gerade dabei, einen Bericht zu diktieren. Er schaltete das Gerät aus und wandte sich ihr zu. »Frau Becker. Was gibt’s Neues?«
    Früher hätte er sich zuerst erkundigt, wie es ihr ginge. Sie fasste kurz die Ermittlungsergebnisse im Fall Duprais zusammen.
    »Und in welcher Richtung vermuten Sie die Lösung des Falles?«, fragte er.
    Sie zögerte. »Es ist noch zu früh für eine Vermutung.«
    Er blickte sie kurz an und griff wieder zu seinem Mikro. »Gut«, meinte er.
    Verlegen stand sie auf. Das war ja fast ein Rauswurf. Mit einem kurzen Gruß verließ sie das Zimmer und ging in ihr eigenes Büro zurück. Als sie eintrat, setzte Logo zu sprechen an. Nach einem Blick auf sie klappte er den Mund wieder zu.
    »Habt ihr euch um das Hausmädchen gekümmert?«, fragte sie.
    »Der Mann, Herbert Müller, arbeitet in einem Kaufhaus im Main-Taunus-Zentrum«, antwortete Sascha schnell. »Verheiratet sind sie seit drei Jahren. Frau Müller ist kurz davor von den Philippinen eingereist.«
    »Wie alt ist Herr Müller?«, fragte Jenny stirnrunzelnd.
    Sascha scrollte mit der Maus. »Neununddreißig.«
    Jenny kickte gegen ihren Stuhl. »Logo, komm mit. Ich will mit ihm sprechen.«
    Logo schob seinen Stuhl zurück. »Prima. Ich wollte eh nach Schuhen sehen.«
    Jenny stöhnte auf. »Ich hatte ganz vergessen, dass man dich nicht in die Nähe eines Ladens lassen sollte.«
    Eine halbe Stunde später fuhren sie die Abfahrt zum Main-Taunus-Zentrum hinunter und passierten das Kinocenter. Jenny sah sich um. »Ich war noch gar nicht hier, seit sie umgebaut haben. Sieht ganz anders aus als vorher.«
    »Fahr da vorne ins Parkhaus. Das hat einen Übergang zum Kaufhaus.«
    Jenny parkte im dritten Stock. Durch eine Doppeltür betraten sie das Kaufhaus und standen in der Abteilung Damenoberbekleidung. »Die Bluse da würde dir gut stehen!«, Logo deutete auf ein Teil mit Rüschen.
    »Rosa?«, meinte sie entsetzt.
    »Macht dich weiblich!«, grinste er.
    »Kauf sie deiner Freundin.«
    »Wenn ich eine hätte«, antwortete er und verzog das Gesicht.
    »Nichts in Aussicht? Oder trauerst du noch Marion hinterher?«
    »Ne. Naja, vielleicht ein bisschen. Ich lerne irgendwie niemanden kennen.«
    »Musst halt mehr unter Leute. In welcher Abteilung arbeitet Müller?«
    »Das konnte Sascha nicht rausbekommen. Am besten fragen wir unten am Informationsschalter.«
    Die junge Mitarbeiterin schickte sie zurück in den dritten Stock. In der Sportabteilung wurden sie fündig. Ein leicht untersetzter Mann räumte gerade Skimützen in ein Regal.
    »Herr Müller?«, fragte Jenny. Er drehte sich mit überraschtem Gesichtsausdruck um. Seine blonden Haare lichteten sich am Hinterkopf schon bedenklich und seine Augen schauten Jenny durch dicke Brillengläser an. »Ja?«, meinte er zögerlich.
    Jenny stellte sich und Logo vor. Erschrocken fragte Müller: »Ist etwas passiert? Mit Tia?«
    Jenny beruhigte ihn schnell. »Es geht um den Mord an Marc Duprais. Kannten Sie ihn?«
    Nervös verneinte er und fragte: »Sollen wir nicht woanders hingehen? Hier sieht uns jeder.« Müller führte sie in einen Aufenthaltsraum, der offensichtlich dem Personal als Pausenraum diente.
    »So«, meinte Müller erleichtert. »Hier dürfte die nächsten zehn Minuten niemand reinkommen.«
    »Wie gut kannte Ihre Frau Marc denn?«
    Er überlegte ernsthaft. »Sie hat fast nie von ihm gesprochen. Sie ist auch nicht viel im Haus, wenn die Duprais weg sind.«
    Jenny wählte ihre Worte sorgfältig. »Hatten Sie das Gefühl, dass Ihre Frau Marc Duprais mochte?«
    Er sah sie groß an. »Mochte? Nun, er ist der Sohn ihrer Arbeitgeber. Es wäre unangemessen, wenn sie ihn nicht gemocht hätte.«
    Jenny seufzte. »Natürlich hätte sie es sich nicht anmerken lassen, aber Ihnen als ihrem Mann hätte sie doch vielleicht im Vertrauen verraten, dass sie ihn nicht sympathisch fand.«
    Darüber musste er nachdenken. »Haben Sie Tia gefragt?«
    Jenny nickte. »Sie hat aber nicht viel erzählt. Wie haben Sie sich

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