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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Biederkopf, ob wir sein Telefon abhören dürfen. Aber Musskajews wird damit rechnen.«
    »Überwachung?«, fragte Logo hoffnungsvoll.
    Jenny erstickte diese Hoffnung im Keim. »Woher willst du die Leute nehmen?«

    Das Gespräch mit Biederkopf lief wie erwartet. Die Telefonüberwachung wurde ob der Wahrscheinlichkeit, dass dem Verdächtigen mehrere Telefonanschlüsse zur Verfügung standen, abgelehnt. Die personelle Überwachung aus personaltechnischen Gründen.
    »Seien Sie vorsichtig, Frau Becker. Ermitteln Sie nicht einseitig, sonst gerät unsere Behörde wieder in den Ruf, Vorurteile zu haben.«
    Jenny war baff. »Was soll das jetzt? Ich ermittle in alle Richtungen. Ich kann ihm doch nicht weniger auf den Zahn fühlen, nur weil er nicht aus Deutschland stammt.«
    »Natürlich nicht!«, stimmte der Staatsanwalt ihr zu. »Aber auch nicht mehr.«
    Diesmal war es Jenny, die das Gespräch kurz angebunden beendete. Sie war so aufgebracht, dass sie zunächst nicht mitbekam, was Logo ihr beim Betreten des Raumes zurief.
    »Erde an Jenny!«
    »Was?«, raunzte sie ihn an.
    »Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen?«
    Sie öffnete den Mund, merkte jedoch, dass sie nicht über das Thema sprechen wollte. Der schlechte Geschmack, den sie schon jetzt im Mund hatte, reichte ihr.
    »Ach nichts, was wolltest du mir sagen?«
    »Die Müller hat vor zwei Minuten angerufen. Die unbekannte junge Frau war eben da und hat Blumen vors Tor gelegt.«
    »Mist«, fluchte Jenny. »Bis wir jemanden vor Ort haben, ist sie über alle Berge.«
    Logo hielt einen Zettel hoch. »Schwarzer Golf, das Kennzeichen hab ich hier.«
    »Ja, dann überprüf es. Hopp hopp!«
    Sascha blickte auf. »Schon dabei. Es handelt sich um eine Ramona Wiesner, geboren 1991, wohnhaft in Kelsterbach.«
    Jenny sprang auf. »Nichts wie hin.«
    Vor dem Haus in der schmalen, holprigen Straße stand der schwarze Golf. Im Vorbeigehen legte Jenny die Hand auf die Motorhaube. Noch warm. Sie stiegen die wenigen Stufen zur Eingangstür des winzigen Einfamilienhauses hoch und klingelten. Kurz darauf wurde die Tür ungeduldig aufgerissen. »Was …?«, begann die junge Frau, die im Türrahmen stand. »Wer sind Sie?« Sie blickte mit zusammengezogenen Augenbrauen von Jenny zu Logo.
    Jenny zeigte ihren Ausweis.
    »Polizei? Ich hab jetzt echt keine Zeit, ich muss zur Arbeit.«
    Jenny lächelte freundlich. »Kein Problem. Ich kann Sie auch mit aufs Präsidium nehmen. Für Ihren Arbeitgeber bekommen Sie von mir eine Bescheinigung.«
    Ramona Wiesner zögerte. Ihr Blick wanderte hin und her. »Kommen Sie halt rein, aber ich weiß nicht, was Sie überhaupt von mir wollen.«
    Sie traten in eine winzige Diele, die voller Kisten stand. »Das Haus hat meiner Oma gehört. Ich wohne erst seit Kurzem hier.« Sie winkte sie weiter in ein Wohnzimmer, das deutliche Spuren der vorherigen Bewohnerin trug. Auf der altmodischen Couch lagen Schondeckchen und im Wohnzimmerschrank stand eine Sammlung Porzellantassen. Ohne ihnen einen Platz anzubieten, drehte die junge Frau sich um und verschränkte die Arme vor der Brust. »Also los, was wollen Sie?«
    Jenny musterte sie einen Moment. Hätte sie ihr Gesicht nicht missmutig verzogen, hätte man sie durchaus hübsch nennen können. Ihre Züge waren etwas grob, der Gesamteindruck wurde jedoch durch große, leicht mandelförmige Augen geprägt, die in einem seltenen Grün leuchteten. Sie war schlank, fast mager, und Jenny konnte sie sich gut als Model vorstellen.
    »Was arbeiten Sie, wenn ich fragen darf?«
    Einen Moment schien es, als wolle die Frau nicht antworten. Widerwillig sagte sie dann. »Ich bin Hostess. Ich weiß, was Sie jetzt denken.«
    Jenny hob eine Augenbraue. »Tatsächlich?«
    »Tun Sie nicht so. Sie haben mich bestimmt schon in eine Schublade sortiert.«
    »Ach, und in welche?«
    »Sie denken, ich geh auf den Strich. Tu ich aber nicht.«
    Jenny schüttelte den Kopf. »So schnell ziehe ich keine Schlüsse.«
    »Ihr Kollege aber schon«, meinte sie mit einem Kopfnicken zu Logo. Jenny schoss ihm einen Blick zu und er bemühte sich, unbeteiligt in die andere Richtung zu schauen.
    »Prinzipiell ist mir völlig egal, was Sie beruflich machen. In diesem Fall könnte es allerdings wichtig für unseren Fall sein. In welchem Verhältnis standen Sie zu Marc Duprais?«
    »Was geht Sie das an?«
    Jennys Stimme gewann an Schärfe. »Immerhin wurde er ermordet. Sie waren öfter bei ihm und haben heute Blumen vor sein Tor gelegt.«
    »Na und? Ist das

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