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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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gerochen, wenn er heimkam.« Mogler starrte zu Boden. Dann sah er Jenny an. »Ermittelt ihr noch gegen ihn? Ich meine, er hat ja eigentlich nichts verbrochen.«
    Sie winkte ab. »Immerhin könnte es sein, dass er eine Straftat geplant hat, und wir können die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Aber wenn dem nicht so ist, hat er nicht viel zu befürchten. Immerhin ist er schon genug gestraft.«
    Mogler zögerte kurz. Dann griff er in die Jackentasche und zog ein winziges Handy heraus. »Das hatte er in der Hemdtasche. Er hat viel damit fotografiert. Ich dachte, die Fotos interessieren euch. Aber bitte …« Er zog die Hand zurück, als Jenny nach dem Handy greifen wollte. »Ich vertraue dir, Jenny. Wenn das nichts Relevantes ist, bekomm ich es zurück und ihr redet nicht drüber, okay?«
    »Ist doch selbstverständlich.«
    Mogler legte Jenny das Handy in die ausgestreckte Hand und ging.
    Jenny drückte auf eine Taste und das Display leuchtete auf. Logo sah zu ihr herüber. »Soll ich dir helfen?«
    Entrüstet sah sie auf. »Das krieg ich noch hin, danke.«
    Er grinste. »Ich dachte, du kannst mit deinem grad mal telefonieren?«
    »Das ist ja auch ungewöhnlich kompliziert. Glatter Fehlkauf. Ach, lass mich in Ruhe.«
    Logo lachte jetzt offen. Jenny klickte sich durchs Menü und fand nach einigem Herumprobieren die Galerie. Augenblicke später starrten alle drei auf die Diashow.
    Das zuletzt aufgenommene Bild zeigte eine Szene der Weihnachtsparty. Max hatte die Tanzenden vor der Bühne aufgenommen. Es folgten weitere Fotos aus der Bar und vom Buffet, darunter ein schief aufgenommenes Selbstporträt. Das erste Foto der Serie zeigte den Eingang des Präsidiums.
    Was Jenny den Atem anhalten ließ und Logo zu einem erstaunten Ausruf verleitete, war jedoch das Foto davor. Eindeutig zeigte es Marc Duprais, wie er aus dem Hauptgebäude der Universität kam. Auf einem zweiten Bild stieg er direkt vor der Studentenverbindung im Westend aus dem Auto.
    Jenny fand als erstes ihre Sprache wieder. »Druck die Fotos aus«, wies sie Logo an, »zweifach.«
    Sascha starrte immer noch auf den Bildschirm. »Wie in aller Welt hängen die zusammen?«
    Jenny schnappte sich die Bilder, als sie aus dem Drucker kamen, und verließ das Büro. Sie ging ins andere Stockwerk und betrat Moglers Zimmer ohne anzuklopfen. Wortlos legte sie die Fotos vor ihn.
    Er warf einen Blick darauf. »Was ist mit denen?«
    »Das ist Marc Duprais, das Opfer vom Opel-Zoo. Woher kennt dein Sohn ihn?«
    Mogler sah noch einmal genauer hin. Dann blickte er zu Jenny auf. »Keine Ahnung. Ich hab den Typen noch nie gesehen. Sieht aus, als hätte er ihn von Weitem fotografiert.«
    »Aber warum?«
    »Mir hat er doch nichts mehr erzählt. Seit er an der Uni ist, kenne ich seinen Umgang gar nicht.«
    »Niemand, der uns was dazu sagen könnte? Ein Mitstudent? Wir wissen, dass Marc Duprais ebenfalls studiert hat. Aber nicht Mathematik, sondern Informatik.«
    Mogler überlegte. »Vielleicht hatten sie Kurse gemeinsam. Wenn Max doch bloß aufwachen würde … Er hätte bestimmt eine Erklärung.«
    Jenny drückte ihm die Schulter und ging. Im Büro rief sie die Seite der Frankfurter Universität auf. Sascha schaute ihr über die Schulter.
    »Ich blick nicht durch«, gab sie nach einiger Zeit auf. »So viele verschiedene Studiengänge und Kurse. Wir fahren hin und sprechen mit jemandem vor Ort. Vielleicht können sie uns sagen, ob es irgendwelche Überschneidungen bei den Kursen von Duprais und Max gibt. Kommt am besten beide mit.«

    Im Foyer des Universitätsgebäudes teilten sie sich auf. Logo machte sich auf den Weg ins Sekretariat, um die Vorlesungspläne einzusehen. Jenny und Sascha suchten den Studienberater für das Fach Mathematik auf.
    Herr Fischer war ein etwa sechzigjähriger, aber jugendlich wirkender Mann mit schulterlangen dünnen Haaren. Er sah sie erwartungsvoll über eine randlose Brille hinweg an. Sein Gesichtsausdruck wurde etwas reservierter, als Jenny sich und Sascha vorstellte. »Sie wünschen? Startbahnzeiten sind doch vorbei«, er lachte über seinen eigenen Witz.
    Jenny verzog das Gesicht. »Es geht um aktuellere Fragen. Max Mogler, kennen Sie ihn? Hat dieses Semester mit dem Mathe-Studium angefangen.« Sie zeigte ihm ein Foto.
    Fischer schaute uninteressiert darauf. »Bei so vielen Studenten … kann sein. Kommt mir bekannt vor.«
    »Es geht hier um eine Straftat«, fuhr Jenny auf, »geben Sie sich etwas Mühe!«
    Sie schien ihn aus seinem Tran geweckt zu

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