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Artefakt

Artefakt

Titel: Artefakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Brandhorst
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ihr.«
    Rahil dachte an den Evaluator Jar Enhelian Gavira Enei Cropcor’al’Tentero az Halgewi, der Zacharias genannt werden wollte, und fragte sich, warum er der Psychomechanikerin nichts von der Begegnung mit ihm erzählt hatte.
    »Wenn es zum Krieg kommt, haben wir verloren«, erwiderte er. »Wenn wir eingreifen und die Souveränität der Bewohner von Heraklon verletzen, haben wir verloren. Wenn wir gegen die Regeln der Nichteinmischung verstoßen, haben wir verloren. Eine solche Situation …«
    »… verlangt einen Exekutor? Jemanden, der sich über die Regeln hinwegsetzt?«
    Rahil ging nicht darauf ein. »Der andere Rahil, der vor drei Wochen wiederhergestellt wurde und alle aufgezeichneten Images löschen ließ … Gehört er zu den drei Missionaren, die nach Heraklon geschickt worden sind und sich nicht mehr melden?«
    »Darauf kann ich Ihnen leider keine Antwort geben.«
    »Weil Sie es nicht wissen, oder weil Sie es mir nicht verraten dürfen?«
    Milissa lächelte und warf wieder einen kurzen Blick auf die Anzeigen der beiden kleinen Geräte. »Sie haben mich gebeten, Ihnen zwei Fragen zu beantworten. Das habe ich getan, sehr ausführlich sogar.«
    »Beantworten Sie mir eine dritte, Milissa. Sie lautet: Warum die ganze Aufregung? Fast tausend Segler, die sogar Akkumulatoren auf Heraklon abwerfen, zwei Poleis der Hohen Mächte, der restaurierte Träger von Burion, ein Schneller Verband der Kongregation von Larralde und wer weiß wie viele Schiffe der übrigen Restaurationsmächte … Sie alle wollen das Artefakt. Warum? Was ist so Besonderes daran? Abgesehen davon, dass es vermutlich aus primärer Technik besteht und aus der Zukunft kommt.«
    Das Himmelsschiff der Milwee war weitergezogen, und oben, von Sternen gesäumt, glühten wieder die Roten Nebel, mitten in ihnen eine Welt namens Principato. In ihrem fahlen Schein wirkte Milissas hochgestecktes Haar wie eine erstarrte Flamme. »Hat man Ihnen das nicht mitgeteilt, als Sie den Exekutor-Status bekamen?«
    »Nein.«
    Die Psychomechanikerin zögerte und schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Sind Sie mit dem › Füllhorn ‹ vertraut, Rahil?«
    »Ich nehme an, Sie meinen nicht den alten Mythos.«
    »Nein.«
    »Dann vermute ich, dass sich Ihre Frage auf den ersten Kontakt der Bruch-Gemeinschaft mit den Hohen Mächten bezieht, vor sechshundert Jahren. Kurz nach der Gründung der Ägide wurde das Kuratorium in eine Polis der Krion und Feazelle eingeladen …«
    »Die Silberne Stadt«, sagte Milissa.
    »So nannte man sie. Die Hohen Mächte zeigten den Kuratoren damals die Funktionsweise einer polychromen Schmiede, von der wir heute wissen, dass sie besonders leistungsfähig war. Sie produzierte nicht nur Materialien und kleinere Geräte, sondern ganze Maschinen und Raumschiffe vom Shifter-Typ.«
    »Jene Schmiede war etwa hundertmal so leistungsfähig wie die polychromen Schmieden, die uns heute zur Verfügung stehen.« Milissa schaute nachdenklich in die Nacht jenseits der Brüstung, und Rahil fragte sich, ob er tatsächlich aus dem Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit gerückt war. Oder machte sie ihm etwas vor? »Praktisch alle Komponenten der Silbernen Stadt stammten von ihr, und die Polis hatte einen Durchmesser von mehr als zweitausend Kilometern.«
    Der Blick der Psychomechanikerin kehrte zu Rahil zurück. »Das Artefakt auf Heraklon … Wir vermuten, dass es sich um eine Superschmiede handelt, tausendmal so leistungsfähig wie das › Füllhorn ‹ der Silbernen Stadt.«
    Während Rahil noch versuchte, sich eine solche Schmiede vorzustellen, fuhr Milissa fort: »Alle Kommunikationsverbindungen in den Norden von Heraklon sind unterbrochen. Selbst unsere mit primärer Technik ausgestatteten Satelliten empfangen nichts: Die fragliche Region im hohen Norden von Heraklon absorbiert alle Sondierungssignale, und inzwischen ist nicht mehr nur das Tal mit dem Fundort betroffen. Das von den Aktivitäten des Artefakts beeinflusste Gebiet wächst. Wir gehen davon aus, dass die Superschmiede damit begonnen hat, den Planeten zu fressen.«
    »Zu fressen?«
    »Sie benutzt ihn als Basismasse. Für die Herstellung von …« Milissa zuckte die Schultern. »Wir wissen es nicht. Aber eine Superschmiede könnte eine Art … Schöpfungsmaschine sein. Sie kennen die Gerüchte.«
    »Vom künstlichen Universum? Dem Eldorado der Hohen Mächte?«
    »Ein Kosmos, den sie seit Jahrmillionen bauen, nach ihren Wünschen, mithilfe von Superschmieden«, sagte Milissa.
    Ein kalter

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