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Artefakt

Artefakt

Titel: Artefakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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berichte.«
    George zog die Brauen hoch. »He, das hört sich wie dieser Jeep an…«
    Sie fuhr herum. »Ach nein! Er kann nicht schon heute zurück sein!«
    »Jetzt hast du Gelegenheit, dem Oberst mit Vernunft beizukommen.«
    Georges undiplomatischer Sarkasmus war nur geeignet, Kontos in Rage zu bringen. Sie mußte die beiden auseinanderhalten.
    »Bleib hier und arbeite weiter!«
    »Ich möchte mir dies nicht entgehen lassen.«



»Nein! Wenn ich draußen bin, schließt du die hölzerne Tür. Diplomatie ist nicht deine Stärke. Ich will ihn nicht hier oben haben.«
    George zuckte die Achseln. »Glaubst du, daß du mit ihm fertig werden kannst?«
    »Selbstverständlich«, sagte sie unsicher.

 
4
     
    Kontos kommandierte Arbeiter herum, die er offenbar mitgebracht hatte. Sie luden Lattenverschläge auf einen grauen Nissan-Lastwagen.
    »Was geht vor?« fragte sie.
    »Ich hole unsere Ausrüstung ab. Auch die restlichen Artefakte.«
    »Wieso? Wir haben Wochen…«
    »Nein. Ich habe mit anderen gesprochen, wir sind übereingekommen: Sie können nicht darauf zählen, daß Ihnen die volle Zeit zugestanden wird.« Er schenkte ihr ein humorloses Lächeln, dann ließ er sie stehen und marschierte zum Zelt, wo die Keramik aufbewahrt wurde.
    Claire eilte ihm nach. »Wie lange?«
    »Ich habe zwei Wochen für Sie herausgeholt.«
    »Zwei…«
    »Maximal.«
    Kontos schlug die Zeltplane am Eingang zur Seite und schritt in die dumpfe Wärme des Innern. Ein Teil der Keramikfunde war bereits verpackt; er markierte die Kisten für die Arbeiter mit einem breiten Filzschreiber, dann marschierte er, noch immer lächelnd, rasch durch die Gänge zwischen Arbeitstischen und Regalen. Offensichtlich bereitete es ihm Vergnügen, daß sie ihm wie eine Bittstellerin nachlief. Claire biß die Zähne zusammen.
    »Das können Sie nicht tun!«
    »Meine Regierung tut es, nicht ich.«
    »Sie werden den Beziehungen zwischen uns schaden, sie werden…«
    »In dieser Welt gibt es noch andere Gelehrte. Andere Quellen für Ihr kostbares Geld.«
    »Das ist es nicht! Wir haben…«
    »Unsere arabischen Verbündeten haben es begrüßt, daß wir die Zionisten ausgewiesen haben. Schon heute geben sie uns das Öl billiger als Ihnen. Vielleicht werden wir bald auch etwas mehr Hilfe zur Entdeckung unserer eigenen Geschichte erhalten. Ich bin sehr zuversichtlich.«
    »Alexandros, es muß eine Möglichkeit geben, zu einer Lösung zu finden.«
    Er hielt inne, den Filzschreiber in der Luft. »So? Meinen Sie?«
    »Wir brauchen Zeit. Wir haben etwas gefunden; es gibt wichtige Aspekte…«
    »Wir Griechen werden uns ihrer annehmen.«
    »Rufen Sie Hampton an! Er wird…«
    »Das wäre zwecklos. Dies ist zwischen uns beiden.«
    »Uns?«
    Er trat auf sie zu. Sein Lächeln war um ein Geringes wärmer. »Wir hatten ein Mißverständnis, vielleicht.«
    »Wenn Sie das meinen«, sagte sie, ein wenig verwirrt, »dann hoffe ich, daß ein Gelehrter von Ihrem Ruf…«
    Er kam noch einen Schritt näher und umfaßte ihren Oberarm. »Es ist noch nicht zu spät.«
    Seine andere Hand legte sich auf ihre Brust und knetete sie. Es war so unerwartet, daß sie erstarrte. Sie war unfähig zu glauben, daß dies so abrupt geschehen konnte. Dann keuchte sie vor Schreck, denn er zog sie fest an sich, und sie bekam seinen unvermischten schweißigen Körpergeruch in die Nase. Sie spürte, wie er sein halb erigiertes Glied gegen ihren Bauch preßte.
    »Sie… nein!«
    Sie wand sich an ihm. Seine großen Hände hielten ihre Arme fest, und er sagte, das Gesicht kaum eine Handbreit von ihrem entfernt: »Wir hatten ein Mißverständnis. Das läßt sich bereinigen.«
    »Nein!«
    »Sie lassen keine Möglichkeit.«
    »Nein, nicht auf diese Weise.«
    Sie riß sich los und stieß schmerzhaft gegen einen Tisch. Scherben fielen zu Boden.
    »Wie dann?« fragte er.
    »Niemals!«
    Er reckte die Schultern. »Ich habe es ein zweites Mal mit Ihnen versucht. Ich hätte mir die Mühe ersparen sollen.«
    »Verdammt richtig!« Noch keuchend, wischte sie sich Schweiß von der Stirn. Sie war staubig, erhitzt und fassungslos.
    »Wir sind keine Kinder, Sie und ich.«
    »Nun, ich jedenfalls nicht.«
    Seine Backenmuskeln ballten sich zusammen. »Sehr gut. Ich verstehe. Selbst wenn Sie es nicht tun.« Er blickte umher, und seine Uniform spannte sich über dem gewölbten Brustkorb. »Sie werden die Ausgrabungsstätte innerhalb einer Woche, von heute an gerechnet, vollständig räumen.«
    »Innerhalb einer Woche?«
    »Das ist

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