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Artefakt

Artefakt

Titel: Artefakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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amtlich.«
    »Schweinekerl!«
    »Haben Sie verstanden?«
    »Und ob ich verstanden habe!«
    »Ich erwarte das gesamte Material sachgemäß sortiert und in bezeichnete Kisten verpackt.«
    »Gewiß.«
    »Sie fügen der Sendung einen vollständigen Katalog bei, ferner Kopien Ihrer Aufzeichnungen.«
    »Ja.«
    »Alles zu meinen Händen.«
    »Ich werde tun, was ich kann.«
    Er lächelte streng. »Das mag nicht ausreichen.«
    »Es wird Ihnen ausreichen müssen«, sagte sie trotzig.
    »Wir werden sehen.«
     
    George starrte sie ungläubig an. »Was sagtest du?«
    »Nun gut, vielleicht wurde ich ärgerlich.«
    »Vielleicht? ›Diplomatie ist nicht deine starke Seite‹, sagtest du.«
    »Er beleidigte mich! Betastete mich in unverschämter…«
    »Er verspürte das Bedürfnis, seine Beherrschung des Englischen zu ergänzen?«
    »Ihr seid alle gleich!« fuhr sie auf.
    »Nur im Dunkeln. Aber sag mal, will er uns wirklich auf dieser einwöchigen Frist festnageln?«
    Sie nickte, plötzlich betrübt. »Ich fürchte, so ist es.«
    »Ach du lieber Gott.«
    »Wäre ich nicht so wütend geworden…«
    »Na, so solltest du nicht denken. Wenn dieser schmierige Kerl sich unter Ausnutzung seiner Position an dich herangemacht hat, hast du richtig gehandelt.«
    Sie lächelte wieder. »Hat der ein Gesicht gemacht! Er ist nicht gewohnt, daß seine Schoßtierchen ihn in die Hand beißen.«
    Claire hatte zugesehen, wie Kontos in den Jeep gestiegen und mit aufbrüllendem Motor davongejagt war, daß eine brodelnde gelbbraune Staubfahne zurückblieb. Dann war sie den Hügel hinauf zum Grab gegangen.
    George ging beim Eingang auf und ab und ließ den Kopf hängen. »In der Zeit können wir nicht viel tun. Nicht annähernd genug.«
    »Wäre dies eine gewöhnliche Ausgrabung, könnten wir nächstes Jahr…« Sie brach ab und beobachtete den Himmel. Es war ein windiger, trockener Tag, und von Zeit zu Zeit trug eine auffrischende Brise das Rauschen entfernter Brandung herüber. Mit einem Bewußtsein neuer Gewißheit sagte sie: »Ein nächstes Jahr wird es hier nicht geben.«
    George wiegte den Kopf. »Nun, es war bloß ein Zwischenfall. Und er ist nur einer unter mehreren, die dazu etwas zu sagen haben.«
    »Darauf können wir nicht zählen.«
    George hakte die Daumen in die Gesäßtaschen seiner Jeans und stieß nach einem Stein. »Allein das Abbrechen des Lagers wird einen guten Teil der Woche in Anspruch nehmen.«
    »Du kannst dafür mit den Arbeitern rechnen. Bevor Kontos wegfuhr, instruierte er den Verwalter entsprechend.«
    »Schön, das ist besser als nichts. Aber was soll mit diesem Ding dort werden, es wird Monate dauern…«
    »Eine vorläufige Untersuchung ließe sich durchführen. Du kannst den seitlichen Spalt verbreitern, durchkriechen und sehen, ob es hinter dem Block noch etwas gibt. Den Boden dort sieben und nach Gegenständen oder Spuren untersuchen.«
    »Ja, sicher, aber wozu? Wenn Kontos diese Ausgrabung versiegelt, wird er uns nicht zurückkommen lassen und den Ruhm selbst einheimsen. Die Laboruntersuchungen, Zeit, nach anderen Artefakten zu suchen – er verfügt über alles.«
    »Mit einer Ausnahme. Er weiß nichts davon.«
    George starrte sie an. »Was? Du hast ihm nichts davon gesagt?«
    »Ich kam nicht dazu. Er brachte das Gespräch ziemlich rasch zu dem Punkt, wo er einen neuen Versuch machen konnte. Und von da an übernahm der Macho in ihm die Regie. Ich konnte mich überhaupt nicht zur Sache äußern.«
    »Aha.«
    »Teil meiner Taktik. Ich dachte, daß ich ihn herumkriegen könnte, sobald er wüßte, daß wir etwas Wichtiges gefunden haben, und daß er uns daraufhin mehr Zeit geben würde.«
    »Es hätte klappen können.«
    Sie seufzte. »Ja. Aber ich kam nicht dazu, die Taktik zu erproben.«
    »Der Verwalter weiß etwas. Er wird es den Arbeitern erzählen, und bald wird Kontos davon erfahren.«
    »Ja, aber er weiß nur, daß wir etwas gefunden haben, nicht was es ist.«
    »Das ist gut. Ich kann ihn beiseite nehmen und ihm sagen, er solle den Arbeitern gegenüber nichts verlauten lassen, weil Dr. Kontos die Sache nicht publik machen wolle.«
    »Nein, genau das Gegenteil. Sag dem Verwalter, der Oberst wolle die Arbeit hier rasch vorantreiben, weil wir bald schließen.«
    »Richtig. Dann wird jeder annehmen, daß Kontos Bescheid weiß.«
    »Das könnte uns ein paar Tage Frist geben…« Claire starrte nachdenklich und mißmutig hinüber zum benachbarten Höhenzug, dessen Kamm sich scharf vom Himmel abhob. »Aber nichts ist mir

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