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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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zwei Flaschen 1926er Macallan Fine & Rare Whisky aus dem Regal.
    »Ihr Vater wird nicht begeistert sein«, sagte er zu Artemis. »Diese Wurfgeschosse kosten dreißigtausend Euro das Stück.«
    Artemis legte die Hand auf den Türknauf. »Ich bin sicher, er wird in Anbetracht der Umstände Verständnis dafür haben.«
    Butler lachte kurz auf. »Ach, diesmal erklären wir Ihrem Vater die Umstände? Das wäre ja mal ganz was Neues.«
    »Nun ja, vielleicht nicht alle Umstände«, erwiderte Artemis und öffnete leise die Tür.
    Butler trat einen Schritt hinaus und schleuderte die Flaschen an die Decke über den Köpfen der Piraten. Beide zerbarsten und tränkten die Berserker in hochprozentigem Alkohol. Holly hockte sich zwischen Butlers Beine und schoss eine Leuchtrakete auf sie ab. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde loderte der gesamte Piratenhaufen in einer gewaltigen orange-blauen Stichflamme auf, die die Decke verkohlte. Doch das schien die Piraten nicht sonderlich zu stören, abgesehen von dem mit den Holzbeinen, der nichts mehr hatte, worauf er stehen konnte. Die anderen lebten als Skelette weiter und richteten ihre Waffen auf die Kellertür.
    »Hattest du nicht gesagt, das Haus würde uns retten?«, fragte Holly nervös.
    »Drei«, sagte Artemis. »Zwei … eins.«
    Exakt in dem Moment registrierte das Feuerschutzsystem des Herrenhauses den Temperaturanstieg und befahl acht von seinen zweihundert Düsen, die Flammen mit tiefgekühltem Spezialschaum zu löschen. Unter der Wucht der Ladung gingen die Piraten in die Knie und drückten blindlings den Abzug ihrer Waffen. Die Kugeln prallten kreuz und quer von den Wänden und Stufen ab, bis sie schließlich ihre kinetische Energie aufgebraucht hatten und auf dem Boden liegen blieben. Durch den Löschschaum fiel die Temperatur der Piratenskelette innerhalb weniger Sekunden um mehr als hundert Grad, was die Knochen so brüchig machte wie getrocknetes Herbstlaub.
    »Dann mal los«, sagte Butler, stürmte die Kellertreppe hinauf und donnerte in den Haufen orientierungsloser Piraten wie eine wildgewordene Bowlingkugel. Die unglückseligen Berserker zerbröselten in eine Million winzige Knochensplitter, die wie Schneeflocken in der Luft trieben. Holly und Artemis folgten dem Leibwächter und rannten den Flur entlang, ohne sich nach den Waffen zu bücken, die im Feuer explodiert und damit nutzlos waren.
    Wie immer wurde Artemis bei dem Sprint vorne von Butler und hinten von Holly beschützt.
    »Los, schneller«, rief Holly. »Hier sind bestimmt noch mehr von denen.«
    In der Tat waren noch mehr von ihnen da, nämlich im Schutzraum, und sie waren sehr zufrieden mit sich.
    »Das ist das Schlauste, was wir je gemacht haben«, sagte Pronk O’Chtayle, der stellvertretende Kommandeur. »Die kommen hierher, um sich vor uns zu verstecken, aber wir sind schon da.« Er scharte den Rest seiner knochigen Truppe um sich. »Also, noch mal das Ganze. Was machen wir, wenn wir sie hören?«
    »Wir verstecken uns«, antworteten die Piraten.
    »Und was machen wir, wenn sie reinkommen?«
    »Wir springen aus unserem Versteck«, erwiderten die Piraten grinsend.
    Pronk deutete mit seinem knochigen Zeigefinger auf einen kleinen Piraten, der an der Wand stand. »Und du, was machst du?«
    »Ich drücke auf den Knopf da, damit die Stahltür zugeht und wir alle hier drin eingesperrt sind.«
    »Gut«, sagte Pronk. »Sehr gut.«
    Draußen ertönte das Knallen einer wüsten Schießerei.
    »Kameraden, sie kommen!«, sagte Pronk. »Denkt dran, macht sie alle mehrmals kalt, nur um sicherzugehen. Hört erst auf, wenn euch die Arme abfallen.«
    Hätte Bellico etwas tiefer in Juliets Erinnerungen gegraben, wäre ihr aufgefallen, dass der Schutzraum auch von außen geöffnet oder verschlossen werden konnte, entweder über eine Fernsteuerung oder über ein stimmengesteuertes Programm. Doch selbst wenn sie es gewusst hätte, wäre es ihr unsinnig erschienen, dass die Menschenwesen sich aus ihrer sichersten Zuflucht aussperrten. Das wäre doch der reine Selbstmord.
    Butler hielt nur kurz inne, als sie am Schutzraum vorbeikamen, um in das kleine Mikrofon im stählernen Türrahmen zu sprechen. »D. Butler«, sagte er klar und deutlich. »Hauptbefugter. Raum verschließen.«
    Eine schwere Tür glitt herunter, versiegelte den Schutzraum vollständig und sperrte den gierig wartenden Piratenhaufen ein.
    Als sie beim Labor und Arbeitszimmer ankamen, hob Butler eine Faust. Artemis, der sich mit militärischen Handzeichen

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