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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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war sie nicht bereit, Foaly vom Haken zu lassen.
    »Dazu habe ich schließlich guten Grund. Offenbar glauben Sie ja, dass ich wie ein Bankräuber aussehe.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Das würde ich nie glauben.«
    »Tatsächlich? Aber das Programm, das mich als Bankräuber identifiziert hat, basiert doch auf Ihren Gedankenmustern.«
    Klug ist sie auch noch , dachte Foaly. Klug und hinreißend .
    »Stimmt«, sagte er. »Aber ich nehme an, dabei spielen noch andere Faktoren eine Rolle.«
    »Zum Beispiel?«
    Foaly beschloss, auf volles Risiko zu gehen. Bei der Anziehung, die diese Zentaurin auf ihn ausübte, setzte sein Verstand aus. Ein Gefühl, das er am ehesten mit einem leichten Elektroschock verglichen hätte, wie er sie den Probanden bei seinen Schlafentzugsexperimenten verpasste. »Zum Beispiel dass mein Apparat unglaublich dämlich ist, denn Sie sind das absolute Gegenteil von einem Bankräubergnom.«
    Caballine musste innerlich schmunzeln, war aber noch nicht vollends besänftigt. »Und das wäre?«
    »Eine Nichtgnomin, die ein Bankkonto besitzt und darauf eine Einzahlung macht.«
    »Genau das bin ich, Dummkopf.«
    Foaly zuckte zusammen. »Was?«
    »Dummkopf. Ihr Apparat ist ein Dummkopf.«
    »Ja. Ganz genau. Ich lasse ihn sofort auseinandernehmen und zu einem Toaster verarbeiten.«
    Diesmal konnte Caballine nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken. »Das ist ja schon mal ein Anfang. Aber Sie werden sich ein wenig mehr anstrengen müssen, bevor wir wirklich quitt sind.«
    »Ich verstehe. Falls Sie in der Vergangenheit irgendwelche Kapitalverbrechen begangen haben, könnte ich sie aus Ihrer Akte verschwinden lassen. Ich könnte Sie sogar ganz verschwinden lassen, wenn Sie das wollen.« Foaly hielt inne. »Das klang jetzt so, als wollte ich Sie umbringen lassen, was natürlich keineswegs meine Absicht ist. Ganz im Gegenteil.«
    Caballine nahm ihre Handtasche von der Stuhllehne und schlang sie sich über die Rüschenbluse. »Sie scheinen ein großer Freund von Gegensätzen zu sein, Mister Foaly. Was wäre denn das Gegenteil davon, mich umbringen zu lassen?«
    Foaly sah ihr zum ersten Mal in die Augen. »Dafür zu sorgen, dass Sie für den Rest Ihres Lebens wohlbehalten und glücklich sind.«
    Caballine wandte sich zum Gehen, und Foaly dachte: Du dummer Esel. Du hast es vermasselt.
    Doch an der Tür blieb sie stehen und warf Foaly eine Rettungsleine zu. »Ich habe ein Knöllchen wegen Falschparkens bekommen und auch bezahlt, aber Ihre Maschinen scheinen es auf mich abgesehen zu haben, jedenfalls behaupten sie, ich hätte es nicht getan. Vielleicht könnten Sie da mal einen Blick drauf werfen.«
    »Kein Problem«, sagte Foaly. »Betrachten Sie die Sache als erledigt und die Maschine als verschrottet.«
    »Ich werde allen meinen Freunden von dieser Geschichte erzählen«, sagte Caballine im Hinausgehen, »wenn wir uns am Wochenende bei der Eröffnung der Hoovre Gallery treffen. Mögen Sie Kunst, Mister Foaly?«
    Foaly blieb eine volle Minute reglos dastehen und starrte auf die Stelle, wo Caballines Kopf bei diesen Worten verschwunden war. Später sollte er sich die Aufzeichnung der Überwachungskamera noch zigmal ansehen, um sicherzugehen, dass Caballine sich tatsächlich irgendwie mit ihm verabredet hatte.
    Und jetzt waren sie verheiratet, und Foaly betrachtete sich als den glücklichsten Dummkopf der Welt, und obwohl Haven gerade eine Katastrophe erlebte, wie es sie in der Geschichte von Erdlands Hauptstadt noch nicht gegeben hatte, nahm er sich, ohne zu zögern, die Zeit, kurz nach seiner wunderbaren Frau zu sehen, die in diesem Moment wahrscheinlich zu Hause war und sich um ihn sorgte.
    Caballine , dachte er. Bald bin ich bei dir .
    Seit ihrem Hochzeitsritual existierte zwischen Foaly und seiner Angetrauten eine innere Verbindung, wie sie oft bei Zwillingen vorkommt.
    Ich weiß, dass sie am Leben ist , dachte er.
    Doch das war auch schon alles, was er wusste. Sie konnte verletzt sein, verschüttet, verängstigt – oder in Gefahr. Foaly wusste es nicht. Und er musste es wissen.
    Die Libelle, die Foaly losgeschickt hatte, um nach Caballine zu sehen, war speziell zu diesem Zweck konstruiert worden und kannte den Weg genau. Einige Monate zuvor hatte Foaly eine Ecke der Küchendecke mit einer Laserschicht bemalt, die das Insekt, wenn nötig, über Hunderte von Kilometern angelockt hätte.
    Foaly verschob die Aufzeichnungen der anderen ARClights auf den Bildschirm in der Kommandozentrale, wo Mayne sie verfolgen

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