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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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    Doch Caballine brauchte den Karton gar nicht auszupacken, denn er war mit einem Zeit-und DNA-Code versehen, und sobald sie ihn berührte, scannte der Omnisensor an der Seite ihren Fingerabdruck und setzte den Öffnungsmechanismus in Gang. Der Deckel sprang hoch und knallte gegen die Wand, und im Karton war … nichts. Ein ziemlich ausgeprägtes Nichts. Eine schwarze, gähnende Öffnung, die das Umgebungslicht zu verschlingen schien.
    Caballine spähte hinein. »Was ist das?«, fragte sie. »Eine von deinen Spielereien?« Und dann war Sendeschluss, denn das schwarze Nichts legte das ARClight lahm, und Foaly bekam nicht mehr mit, was mit seiner Frau geschah.
    »Nein!«, rief er aus. »Nein. Nein. Nein!«
    Da war etwas im Gange. Etwas Übles. Opal hatte sich absichtlich Caballine als Ziel ausgewählt, um ihn zu quälen. Ganz bestimmt. Irgendein Komplize der Wichtelin hatte seiner Frau diesen scheinbar harmlosen Karton geschickt, aber Foaly hätte seine unzähligen Patente darauf verwettet, dass er alles andere als harmlos war.
    Was hat sie getan?
    Qualvolle fünf Sekunden lang grübelte der Zentaur über diese Frage nach, dann streckte Mayne den Kopf zur Tür herein.
    »Wir haben da etwas von den ARClights. Ich glaube, das sollte ich dir auf deinen Bildschirm schicken.«
    Wütend stampfte Foaly mit dem Huf auf. »Nicht jetzt, du dummes Pony. Caballine ist in Gefahr.«
    »Du solltest dir das ansehen«, sagte Mayne nachdrücklich.
    Etwas im Tonfall seines Neffen, eine gewisse Bestimmtheit, ließ den Zentauren erahnen, zu dem der Junge einmal werden würde. Foaly blickte auf. »Meinetwegen. Schieb’s rüber.«
    Sekunden später erschienen auf seinem Bildschirm Luftaufnahmen von Haven City aus verschiedenen Blickwinkeln. Alle Aufnahmen waren schwarzweiß, bis auf mehrere Ansammlungen von roten Punkten, die sich bewegten.
    »Die Punkte sind die Seeker-Sleeper der entflohenen Kobolde«, erklärte Mayne. »Die ARClights können ihre Strahlung wahrnehmen, sie aber nicht aktivieren.«
    »Aber das ist doch was Positives«, sagte Foaly gereizt. »Schick die Koordinaten an die Einsatz-Officer.«
    »Bisher sind sie ziellos umhergelaufen, aber vor ein paar Sekunden haben sie alle die Richtung gewechselt, und zwar genau gleichzeitig.«
    Da wusste Foaly, was Opal getan hatte, wie ihre Waffe durch die Sicherheitskontrolle des Kurierdienstes gekommen war. Sie hatte eine Schallbombe gewählt.
    »Und sie steuern auf mein Haus zu«, sagte er.
    Mayne schluckte. »Genau. Und zwar so schnell sie können. Die erste Gruppe wird in weniger als fünf Minuten dort eintreffen.«
    Doch Mayne redete längst nur noch mit der Luft, denn Foaly war bereits zur Seitentür hinausgaloppiert.

Kapitel 13

    Fowl Manor
    M yles Fowl saß in dem Minibürosessel, den Artemis ihm zum Geburtstag geschenkt hatte, an dessen Schreibtisch. Artemis behauptete, der Sessel sei eine Spezialanfertigung, doch in Wirklichkeit stammte er von Elf Aralto, dem berühmten Designerladen, der sich auf schöne und zugleich praktische Möbel für Elfen spezialisiert hatte.
    Myles hatte den Sessel auf die höchste Stufe gefahren und nippte an seinem Lieblingsgetränk: Açaífruchtsaft aus einem Martiniglas. Zwei Eiswürfel, kein Strohhalm.
    »Powerbeerensaft ist mein Lieblingsgetränk«, verkündete er und tupfte sich die Mundwinkel mit einer Stoffserviette ab, die mit dem Fowl’schen Motto bestickt war: Aurum potestas est . »Das weiß ich, weil ich wieder ich bin und kein unterirdischer Krieger mehr.«
    Artemis saß ihm in einem ähnlichen, aber größeren Sessel gegenüber. »Ja, das hast du jetzt schon mehrfach gesagt. Soll ich dich Myles nennen?«
    »Ja, sicher«, sagte Myles. »Denn der bin ich. Oder glaubst du mir etwa nicht?«
    »Natürlich glaube ich dir, kleiner Mann. Ich erkenne doch meinen eigenen Bruder, wenn ich ihn vor mir habe.«
    Myles rollte den Stiel seines Martiniglases zwischen den Fingern. »Ich muss mit dir alleine reden, Arty. Kann Butler nicht ein paar Minuten draußen warten? Es geht um Familienangelegenheiten.«
    »Butler gehört zur Familie. Das weißt du doch.«
    Myles zog eine Schmollmiene. »Ja, klar, aber das, worum es geht, ist mir peinlich.«
    »Es gibt nichts, was Butler nicht schon mal gesehen hätte. Wir haben keine Geheimnisse vor ihm.«
    »Kann er nicht einfach mal kurz rausgehen?«
    Butler stand schweigend hinter Artemis, die Arme auf aggressive Weise vor der Brust gekreuzt, was nicht weiter schwierig ist, wenn man Unterarme hat, so groß wie

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