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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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jedoch bereits, dass er die Technologie des Zentauren auch nur im Stillen gelobt hatte: Der Infrarotfilter setzte sein Raumgefühl außer Kraft, und er hatte sich schon zweimal den Kopf an vorstehenden Rohren gestoßen.
    Noch immer kein Lebenszeichen, weder menschlich noch elfisch. Aber jede Menge Tiere, hauptsächlich Nager. Und wenn man selbst nur knapp über einen Meter groß ist, kann eine ausgewachsene Ratte eine ziemliche Bedrohung darstellen, zumal Ratten zu den wenigen Arten gehören, die den Sichtschild eines Unterirdischen durchschauen können. Root nahm seinen Flammenwerfer vom Gürtel und stellte ihn auf Stufe 3 beziehungsweise medium , wie sie im Elfenslang sagten. Er jagte eine der Ratten mit qualmendem Hinterteil davon, als Warnung für die anderen. Nichts Dramatisches, aber genug, um ihnen beizubringen, dass man einem Elf im Noteinsatz besser aus dem Weg ging.
    Root legte einen Schritt zu. Dieser Ort war wie geschaffen für einen Hinterhalt. Er sah so gut wie nichts, und der einzige Ausgang lag hinter ihm - ein Albtraum für jeden Aufklärer. Wenn einer seiner Männer so eine Nummer abgezogen hätte, hätte er ihn sofort gefeuert. Doch in extremen Situationen musste man gelegentlich kalkulierte Risiken eingehen. Darin lag die eigentliche Kunst der Befehlsführung.
    Er ignorierte mehrere Türen zu beiden Seiten und folgte stur dem Leuchtsignal. Noch zehn Meter. Eine Stahlluke verschloss den Gang, und dahinter musste sich Captain Short befinden - oder ihr Leichnam.
    Root drückte mit der Schulter gegen die Tür. Sie öffnete sich widerstandslos. Kein gutes Zeichen. Denn die Luke wäre verschlossen, wenn dort ein lebendiges Wesen gefangen gehalten würde. Er schaltete seinen Flammenwerfer auf Stufe 5 und schritt durch die Öffnung. Seine Waffe summte leise. Sie hatte jetzt genug Saft, um mit einem einzigen Schuss einen ausgewachsenen Elefantenbullen zu verdampfen.
    Kein Zeichen von Holly. Kein Zeichen von irgendetwas. Er befand sich in einem Kühlraum; glitzernde Stalaktiten überzogen ein Gewirr von Rohren. In der eisigen Kälte bildete Roots Atem kleine Wölkchen. Wie das wohl für ein Menschenwesen aussah? Atem ohne den dazugehörigen Körper.
    »Ah«, sagte eine vertraute Stimme. »Wir haben Besuch.«
    Sofort duckte sich Root und richtete seine Waffe auf die Ecke, aus der die Stimme kam.
    »Sie sind sicher gekommen, um Ihre verschwundene Kollegin zu retten.«
    Dem Commander lief eine Schweißperle über die Stirn. Schweiß? Bei diesen Temperaturen?
    »Nun, es tut mir Leid, aber da sind Sie am falschen Ort.«
    Die Stimme klang blechern, künstlich, verstärkt. Root überprüfte sein Ortungsgerät auf Lebenszeichen, doch da waren keine, zumindest nicht in diesem Raum. Und doch wurde er beobachtet. War irgendwo in dem Rohrgewirr an der Decke eine Kamera versteckt, die seinen Sichtschild durchdringen konnte?
    »Wo sind Sie? Zeigen Sie sich!«
    Das Menschenwesen lachte leise. Es hallte gespenstisch in dem großen, leeren Raum wider.
    »Oh nein. Noch nicht, mein Elfenfreund. Aber das kommt noch. Und glauben Sie mir, wenn es so weit ist, werden Sie sich wünschen, ich hätte es nicht getan.«
    Root folgte der Stimme. Lass den Kerl weiterreden. »Was wollen Sie?«
    »Hmm. Was ich will? Auch das werden Sie bald genug erfahren.«
    In der Mitte des Kühlraums stand eine flache Kiste, auf der ein Aktenkoffer lag. Der Deckel war geöffnet.
    »Warum haben Sie mich dann hierhergeführt?«
    Root stupste den Koffer mit seiner Waffe an, doch nichts geschah.
    »Für eine kleine Demonstration.«
    Der Commander beugte sich über den offenen Koffer. Darin lagen, sorgfältig in Schaumstoff verpackt, ein flaches, vakuumversiegeltes Päckchen, ein Dreiband-UKW-Sender und obendrauf Hollys Ortungsgerät. Root stöhnte. Holly würde niemals freiwillig ihre Ausrüstung hergeben. Kein ZUP-Officer würde das tun.
    »Was für eine Demonstration, Sie Wahnsinniger?«
    Wieder dieses kalte Lachen.
    »Eine Demonstration der bedingungslosen Hingabe, mit der ich meine Ziele verfolge.«
    An diesem Punkt hätte Root anfangen sollen, sich Sorgen um seine Gesundheit zu machen, doch er war zu sehr mit Hollys Befinden beschäftigt. »Wenn Sie meinem Officer auch nur eine Ohrspitze gekrümmt haben...«
    » Ihrem Officer? Oh, wir haben es mit der Chefetage zu tun. Wie schmeichelhaft. Umso besser, da kommt meine Botschaft ja direkt an der richtigen Stelle an.«
    In Roots Kopf begannen die Alarmglocken zu läuten. »Was soll das heißen?«
    Die

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