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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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seiner Uniformjacke.
    »Vielleicht sind Sie ja doch kein Barbar«, knurrte er, eingehüllt in eine riesige grüne Rauchwolke. Die Wasserkaraffen ignorierte er und schenkte sich stattdessen etwas Purpurfarbenes aus einer Feldflasche ein. Er trank es mit einem Zug aus, rülpste und setzte sich hin.
    »Sind Sie bereit?« Artemis ordnete seine Notizen wie ein Nachrichtensprecher. »Für mich stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Ich bin in der Lage, Ihre unterirdische Existenz bekannt zu machen, und Sie haben keine Möglichkeit, mich daran zu hindern. Was immer ich also von Ihnen fordere, ist ein vergleichsweise niedriger Preis.«
    Root spuckte einen Krümel Pilztabak aus. »Glauben Sie ernsthaft, Sie könnten all diese Informationen einfach ins Internet stellen?«
    »Nun ja, nicht sofort, erst wenn wir nicht mehr in der Zeitschleife hängen.«
    Root erstickte fast an seinem Zigarrenrauch. Ihr letzter Trumpf! Verspielt! »Hm, wenn Sie das mit dem Zeitstopp wissen, dann ist Ihnen ja wohl auch klar, dass Sie vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten sind. Sie sind machtlos.«
    Artemis notierte sich etwas auf seinem Block. »Ach, Commander, lassen wir doch die kindischen Spielchen. Im Fall einer Entführung schickt die ZUP als Erstes ein Top-Bergungsteam, um den Vermissten zurückzuholen. Genau das haben Sie getan. Verzeihen Sie, wenn ich lache - das nennen Sie Top-Team? Ein Trupp Schülerscouts mit Wasserpistolen hätte diesen Kindergarten besiegen können.«
    Root kochte still vor sich hin und ließ seinen Zorn an dem Zigarrenstummel aus.
    »Der nächste offizielle Schritt sind Verhandlungen. Und falls die keine Lösung bringen und der achtstündige Zeitstopp abläuft, wird innerhalb des Zeitfelds eine Biobombe gezündet.«
    »Sie scheinen verdammt viel über uns zu wissen, Fowl. Ich nehme an, Sie wollen mir nicht verraten, woher?«
    »Stimmt.«
    Root zerdrückte den Rest seiner Zigarre in dem kristallenen Aschenbecher. »Also gut, dann mal raus damit, was sind Ihre Forderungen?«
    »Eine Forderung. Singular.«
    Artemis schob seinen Notizblock über den polierten Tisch, und Root las, was dort stand. »Eine Tonne vierundzwanzigkarätiges Gold in kleinen, unmarkierten Barren. Das ist nicht Ihr Ernst!«
    »Oh doch.«
    Root beugte sich vor. »Begreifen Sie denn nicht? Ihre Position ist unhaltbar. Entweder Sie geben uns Captain Short zurück, oder wir sind gezwungen, Sie alle zu töten. Dazwischen gibt es nichts. Wir verhandeln nicht. Ich bin nur hier, um Ihnen die Fakten darzulegen.«
    Artemis setzte sein Vampirlächeln auf. »Glauben Sie mir, Commander, Sie werden mit mir verhandeln.«
    »Ach ja? Und warum sollte ich das tun?«
    »Weil ich weiß, wie man dem Zeitfeld entkommen kann.«
    »Blödsinn«, schnaubte Root. »Das ist unmöglich.«
    »Nein, ist es nicht. Sie sollten mir glauben - bisher hatte ich immer Recht.«
    Root riss das oberste Blatt von dem Notizblock, faltete es und steckte es ein. »Ich muss darüber erst nachdenken.«
    »Lassen Sie sich Zeit. Wir haben acht Stunden, nein, stimmt nicht, siebeneinhalb Stunden, dann ist die Uhr für uns alle abgelaufen.«
    Root sagte eine ganze Weile lang nichts, sondern klopfte nur mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. Er holte Luft, um etwas zu sagen, änderte dann jedoch seine Meinung und stand abrupt auf. »Wir hören voneinander. Bemühen Sie sich nicht, ich finde alleine raus.«
    Artemis schob seinen Stuhl zurück. »Wie Sie wünschen. Aber denken Sie daran: Solange ich lebe, ist es niemandem von Ihrer Rasse gestattet, hier einzudringen.«
    Root marschierte durch die Eingangshalle und starrte finster die Porträts an. Jetzt musste er erst mal hier raus und diese neue Information verdauen. Der junge Fowl war wirklich schlüpfrig wie ein Aal. Aber er beging einen grundlegenden Fehler: Er nahm an, dass er, Root, sich an die Regeln halten würde. Doch Julius Root hatte seinen Rang als Commander nicht dafür bekommen, dass er stur den Vorschriften folgte. Es war Zeit für ein paar unorthodoxe Schachzüge.
     
    * * *
     
    Die Videoaufnahme von Roots Iriskamera wurde von zwei Experten untersucht.
    »Sehen Sie, hier«, sagte Professor Cumulus, ein Verhaltensspezialist. »Dieses Zucken - er lügt.«
    »Unsinn«, schnaufte Doktor Argon, ein Psychologe aus dem Gebiet unterhalb der Vereinigten Staaten. »Da juckt es ihn, weiter nichts. Es juckt ihn, also kratzt er sich. Das ist doch vollkommen harmlos.«
    Cumulus wandte sich an Foaly. »Hören Sie sich das an. Wie

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