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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Haufen Asche und radioaktiven Abfall aufging.
    Zwar hatten die Unterirdischen schon seit Jahrtausenden die Zeit angehalten, doch heutzutage war aufgrund von Satellitenkommunikation und Internet die Gefahr recht groß, dass die Menschen es mitbekamen, wenn ein Gebiet für ein paar Stunden aus der Zeit herausfiel. Einst konnte man ein ganzes Land lahm legen, und die Oberirdischen dachten nur, die Götter seien zornig. Doch das war Schnee von gestern. Jetzt hatten die Menschen Messinstrumente für alles Mögliche, und wenn man die Zeit anhalten wollte, tat man gut daran, geschickt und sorgfältig vorzugehen.
    In den alten Zeiten hatten fünf Elfenzauberer ein Fünfeck um das Zielgebiet gebildet und so einen magischen Schild darüber gebreitet, der in dem verhexten Abschnitt vorübergehend die Zeit anhielt.
    Das funktionierte so lange gut, wie keiner der Zauberer zur Toilette musste - so manche Belagerung war gescheitert, weil einer der Elfen ein Glas Wein zu viel getrunken hatte. Außerdem ermüdeten die Zauberer schnell, und ihre Arme wurden schwer. An einem guten Tag schafften sie etwa anderthalb Stunden, so dass es sich oft gar nicht lohnte, überhaupt anzufangen.
    Es war Foalys Idee gewesen, das Ganze zu mechanisieren. Er ließ die Zauberer ihre magische Kraft in Lithiumbatterien einspeichern und stellte dann rund um das entsprechende Gebiet Funkschüsseln auf. Das klingt vielleicht einfach, war es aber nicht. Doch es hatte ganz eindeutig Vorteile. Vor allem gab es keine Magieausbrüche mehr, denn Batterien versuchten nicht, voreinander anzugeben. Man konnte exakt berechnen, wie viele Akkus gebraucht wurden, und damit war es möglich, Belagerungen auf bis zu acht Stunden auszudehnen.
    Zufälligerweise war Fowl Manor wie geschaffen für einen Zeitstopp, da es abgelegen und klar umgrenzt war. Und obendrein gab es noch hohe Türme, an denen man die Schüsseln befestigen konnte. Man konnte fast auf den Gedanken kommen, dass Artemis Fowl es auf einen Zeitstopp angelegt hatte... Foalys Finger hielt über dem Knopf inne. War es möglich? Immerhin war der Menschenjunge ihnen bisher immer einen Schritt voraus gewesen.
    »Commander?«
    »Sind wir schon drin?«
    »Noch nicht ganz. Da gibt es etwas -«
    Roots Reaktion hätte fast die Lautsprecher in Foalys Kopfhörer gesprengt. »Nein, Foaly! Es gibt gar nichts! Behalten Sie Ihre klugen Einfälle für sich. Captain Shorts Leben ist in Gefahr, also drücken Sie endlich den Knopf, sonst komme ich rauf und drücke ihn mit Ihrer Nase!«
    »Bitte, dann eben nicht«, grummelte Foaly und drückte auf den Knopf.
     
    * * *
     
    Lieutenant Cudgeon sah auf seinen Mondmeter. »Du hast acht Stunden.«
    »Ich weiß selber, wie viel Zeit ich habe«, knurrte Root. »Und lauf mir nicht ständig hinterher. Hast du nichts Besseres zu tun?«
    »Doch, jetzt wo du's sagst - ich hätte eine Biobombe vorzubereiten.«
    Root fuhr zu ihm herum. »Strapazier meine Geduld nicht, Cudgeon. Deine flapsigen Sprüche helfen mir nicht gerade, mich zu konzentrieren. Tu meinetwegen, was du für richtig hältst, aber denk dir gleich ein paar gute Argumente fürs Militärgericht aus. Wenn die Nummer schief geht, rollen Köpfe.«
    »Allerdings«, murmelte Cudgeon leise. »Aber bestimmt nicht meiner.«
    Root sah hinauf in den Himmel. Ein schimmerndes azurblaues Feld hatte sich über dem Fowl'schen Besitz ausgebreitet. Gut, sie waren also in der Zeitschleife. Außerhalb der Mauern lief das Leben in all seiner Hektik weiter, doch falls es jemandem trotz Festungsmauern und Eisentor gelingen sollte, in das Haus zu gelangen, würde er es verlassen vorfinden, da seine Bewohner in der Vergangenheit gefangen waren.
    Für die nächsten acht Stunden würde über Fowl Manor die Dämmerung herrschen. Danach konnte Root nicht mehr für Hollys Sicherheit garantieren. In Anbetracht der dramatischen Situation war es mehr als wahrscheinlich, dass Cudgeon grünes Licht für seine Biobombe bekäme. Root hatte schon einmal eine Blauspülung miterlebt. Kein Lebewesen entkam, nicht einmal eine Ratte.
     
    * * *
     
    Root spürte Foaly am Fuß des Nordturms auf, wo der Zentaur ein Shuttle neben der meterdicken Mauer geparkt hatte. Der Arbeitsbereich war bereits ein einziges Gewirr von verschlungenen Kabeln und pulsierenden Glasfasern.
    »Foaly? Sind Sie hier drin?«
    Die Stanniolhaube des Zentauren tauchte aus dem Bauch eines auseinander gebauten Computers auf. »Hier drüben, Commander. Ich nehme an, Sie sind gekommen, um mit meiner Nase

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