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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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diesem alten Narren geben, was er sich wünscht, ob es ihm paßt oder nicht.« Sie blieb stehen, wandte sich um und ergriff meine Linke, um mit ihrem Auge auf die Narbe in meiner Handfläche hinabzublicken. Diese Narbe verpflichtete mich durch einen Eid, zu tun, was sie wünschte, und ich spürte, daß sie jetzt etwas von mir verlangen würde. Doch dann schien eine impulsive Vorsicht sie zurückzuhalten. Sie holte tief Luft, starrte mich an und ließ meine vernarbte Hand fallen. »Von hier aus findest du selbst den Weg«, erklärte sie bitter und ging davon. Ich stieg den Hügel hinab. Noch immer schleppten die Leute ihre Feuerholzlasten den Hang zum Plateau von Mai Dun empor. Neun Stunden lang, hatte Gawain gesagt, müßten die Feuer brennen. Neun Stunden, um den Himmel mit Flammen zu füllen und die Götter auf die Erde herabzurufen. Aber wenn die Riten nicht richtig ausgeführt wurden, würden die Feuer gar nichts bewirken.
    In drei Nächten würden wir es erfahren.

    Ceinwyn wäre gerne nach Durnovaria gekommen, um die Beschwörung der Götter mitzuerleben, aber in der Nacht vor Samhain wandeln die Toten auf der Erde, und sie wollte unbedingt Geschenke für Dian niederlegen und fand, der geeignete Ort dafür sei jener, an dem Dian gestorben war. Also gingen wir mit unseren beiden lebenden Töchtern zu den Ruinen von Ermids Halle, und dort ließ sie in der Asche einen Krug mit verdünntem Met, etwas gebuttertes Brot und eine Handvoll der mit Honig überzogenen Nüsse zurück, die Dian immer so gern gegessen hatte. Dians Schwestern legten ihr ein paar Walnüsse und hartgekochte Eier in die Asche. Dann suchten sie alle Unterschlupf in der nahen Hütte eines Waldhüters, die von meinen Speerkämpfern bewacht wurde. Dian selber sahen sie nicht, denn die Toten zeigen sich am Abend vor Samhain niemals, doch ihre Gegenwart zu ignorieren würde Unglück bringen. Am nächsten Morgen waren die Speisen, wie Ceinwyn mir später erzählte, verschwunden, und der Metkrug war leer. Ich selbst war in Durnovaria, wo Issa mit Gwydre zu mir stieß. Arthur hatte seinem Sohn erlaubt, die Beschwörung zu beobachten, und Gwydre war entsprechend aufgeregt. Elf Jahre war er in jenem Jahr und platzte vor Lebenslust, Freude und Neugier. Er war genauso schlank wie sein Vater, das gute Aussehen hatte er jedoch von Guinevere, denn er hatte ihre lange Nase und ihre kühnen Augen geerbt. Er hatte etwas Mutwilliges an sich, war aber nicht bösartig, und sowohl Ceinwyn als auch ich hätten uns gefreut, wenn die Voraussage seines Vaters sich bewahrheitet hätte und er mit unserer Morwenna vermählt worden wäre. Diese Entscheidung konnte allerdings frühestens in zwei bis drei Jahren getroffen werden, und bis dahin würde Gwydre weiterhin bei uns leben. Er wäre gern auf dem Gipfel von Mai Dun gewesen und war enttäuscht, als ich ihm erklärte, daß niemand dort oben anwesend sein dürfe als jene, welche die Zeremonie ausführten. Sogar die Leute, die die großen Feuer aufgeschichtet hatten, wurden im Lauf des Tages davongeschickt. Wie die Hunderten von Neugierigen, die aus ganz Britannien herbeigeströmt waren, wurden auch sie von den Feldern unterhalb der uralten Festung aus beobachtet.
    Arthur kam am Vormittag vor Samhain. Mir fiel die Freude auf, mit der er Gwydre begrüßte. Der Junge war in jenen dunklen Tagen seine einzige Freude. Culhwch, Arthurs Cousin, kam mit einem halben Dutzend Speerkämpfer aus Dunum. »Arthur sagte, ich soll nicht kommen«, berichtete er mir grinsend, »aber ich würde mir so was doch nicht entgehen lassen!« Culhwch hinkte zu Galahad hinüber, der die letzten Monate bei Sagramor verbracht hatte und mit ihm die Grenze vor Aelles Sachsen bewacht hatte. Da Sagramor Arthurs Befehl, auf seinem Posten zu bleiben, befolgen mußte, hatte er Galahad gebeten, nach Durnovaria zu gehen, um seinen Truppen dann später von den Ereignissen dieser Nacht zu berichten. Diese hohen Erwartungen machten Arthur Sorgen, denn er fürchtete, daß seine Anhänger furchtbar enttäuscht sein würden, wenn nichts geschah.
    Die Erwartungen steigerten sich noch, denn an jenem Nachmittag ritt König Cuneglas von Powys in die Stadt ein und brachte ein Dutzend Männer mit, darunter seinen Sohn Perddel, inzwischen ein schüchterner junger Mann, der nach Kräften versuchte, sich einen Schnauzbart wachsen zu lassen. Guneglas war Ceinwyns Bruder, und man hätte sich keinen anständigeren, ehrlicheren Mann vorstellen können. Auf dem Weg in den Süden

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