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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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fahren wir los.«

    Wenn Teresa etwas sagte, dann war daran nicht zu rütteln. Auf die Sekunde genau zehn Minuten später setzte sie sich ans Steuer ihres betagten Golfs und fuhr mit Mirko vom Hof.
    Darauf hatte Muriel nur gewartet. Geräuschvoll ließ sie die letzten Frühstücksmesser in den Geschirrkorb der Spülmaschine fallen, klappte die Tür zu und rief: »Fertig! Ich lauf schon mal rüber und bereite alles vor!«
    »Ja, mach nur!« Renata Vollmer, die den Küchendienst übernommen hatte, damit Teresa mit Mirko zum Fußball fahren konnte, steckte den Kopf aus der Speisekammer und nickte ihrer Tochter zu. »Aber warte mit dem Spaziergang, bis ich da bin. Ich räume hier nur noch auf, dann komme ich.«
    In rekordverdächtiger Zeit zog Muriel sich um und lief zum Patientenstall hinüber, um Ascalon für den geplanten Spaziergang zu rüsten. Als sie mit dem Kappzaum in der Hand und der Longierleine über dem Arm an die Box trat, streckte Ascalon ihr freudig die Nüstern entgegen.
    »Hallo, Ascalon«, begrüßte sie ihn und verkündete: »Heute gehen wir mal im Wald spazieren.«
    Ascalon schnaubte und schüttelte die blonde Mähne.
    »Ja, ich freue mich auch.« Lachend kramte Muriel eine Handvoll Leckerli aus ihrer Tasche hervor und hielt sie Ascalon auf der flachen Hand hin.
    »Aber du musst schön brav sein, hörst du?«, ermahnte sie ihn, während sie ihm das Zaumzeug überstreifte. »Mam hat es zwar erlaubt, aber sie hat immer noch Sorge, dass du mir ausreißen könntest.« Sie schaute Ascalon an, der nun so ruhig dastand, als hätte er sich ihre Worte schon jetzt zu Herzen genommen.
    Was für große dunkle Augen er hat …
    Da war es wieder: das Gefühl, dass da mehr war als nur ein Blick. Etwas, das sich ihr aber nicht erschließen wollte.
    Wie von selbst formte sich vor ihrem geistigen Auge wieder das Bild der jungen Frau, während die Geräusche um sie herum so schlagartig verstummten, als hätte jemand einen Schalter umgelegt.
    Diesmal stand die Frau nicht auf dem Hügel am See – sie stand vor der Hütte, die Muriel schon einmal gesehen hatte. Dichte Nebelschwaden strichen um ihr langes Gewand, als sie langsam über die Lichtung schritt und auf Muriel zukam. Dann hob sie die Hand und winkte ihr zu.
    Sie kann mich sehen! Der Gedanke jagte Muriel einen eisigen Schauer über den Rücken.
    Das Bild verblasste.
    Keuchend und mit klopfendem Herzen stand Muriel im Stall, reglos und still und lauschte auf die Geräusche, die ihr nun wieder so selbstverständlich an die Ohren klangen, als sei nichts geschehen. Alles war wie immer. Nichts hatte sich verändert. Und dennoch …
    Ich fantasiere, schoss es ihr durch den Kopf. Ich träume am helllichten Tag. Sie konnte es nicht fassen. So etwas war ihr noch nie passiert. Wurde sie langsam verrückt? Es war geradezu beängstigend.
    Noch ganz in Gedanken versunken, spürte sie die geisterhafte Berührung einer Hand auf der Schulter. Sie stieß einen spitzen Schrei aus und fuhr erschrocken herum.
    »Mam!«
    »Alles bereit?« Renata Vollmer lachte, wurde aber sofort wieder ernst. »Sag mal, was ist denn mit dir los?«, fragte sie besorgt. »Du bist ja kreideweiß im Gesicht. Man könnte meinen, du hättest gerade ein Gespenst gesehen.«
    »Es geht schon wieder.« Obwohl sie noch ganz weiche Knie hatte, gelang Muriel ein Lächeln. »Ich … ich hab dich nicht kommen hören und mich furchtbar erschreckt, als du mir die Hand auf die Schulter gelegt hast.«
    »Oh, wirklich?« Ihre Mutter schaute betroffen drein. »Das wollte ich nicht. Das nächste Mal kündige ich mich vorher an – versprochen.«
    »Schon gut.« Muriel versuchte gefasst zu klingen. »Ich bin ja auch ein wenig selbst schuld. In Zukunft mache ich meine Nickerchen nur noch oben in meinem Zimmer.« Sie drehte sich um. »Also meinetwegen können wir los.«

Kann Ascalon Gedanken lesen?

    Keine fünf Minuten später führten Muriel und ihre Mutter Ascalon zum nahen Wald.
    »Herrlich!« Muriel atmete tief durch, wandte das Gesicht der Sonne zu und genoss das Gefühl der Wärme auf der Haut. Sie hielt die Longierleine kurz und ging an Ascalons Seite. »Was für ein Tag.«
    Tatsächlich schien es, als habe der Frühling an diesem Morgen endgültig Einzug in die Wälder und Wiesen rings um den Birkenhof gehalten. Die Luft war warm und von lieblichen Düften erfüllt, die Vögel sangen so leidenschaftlich wie schon lange nicht mehr und die Blüten der Buschwindröschen verwandelten den Waldboden in einen leuchtend

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