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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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ärgerlich.
    Muriel riss sich zusammen und scheuchte das Gefühl der Beklemmung fort. Geister. So ein Blödsinn. Die Frau auf dem Weg konnte nur ihre Mutter gewesen sein.
    Sie atmete tief durch und ließ Ascalon antraben. »Du hast recht, wir können es nicht ändern«, sagte sie um einen gefassten Tonfall bemüht, als sie zu Nadine aufschloss. »Also, bringen wir es hinter uns.«
    Auf dem Hof angekommen, erwartete die beiden eine Überraschung. Von Muriels Mutter war weit und breit nichts zu sehen. Auch ihr Wagen stand nicht auf dem Hofplatz.
    »Komisch. Ich hätte schwören können, dass es deine Mutter gewesen ist, die da auf dem Weg stand.« Nadine legte grübelnd die Stirn in Falten.
    »Da hat uns das schlechte Gewissen wohl einen Streich gespielt …« Muriel versuchte locker zu klingen, was ihr aber nicht so recht gelang.
    »Dann war es wohl eine Spaziergängerin.« Nadine schwang sich aus dem Sattel und führte Fanny zum Putzplatz. Sie wirkte erleichtert, dass es nun doch keinen Ärger gab, und schien sich mit dieser Erklärung zufriedenzugeben.
    Muriel nicht. Wenn es eine Spaziergängerin gewesen ist, überlegte sie, hätten wir ihr noch begegnen oder sie zumindest noch einmal aus der Ferne sehen müssen. Im Wald gibt es ja nur den einen Weg. Aber weit und breit war niemand zu sehen gewesen. Die Frau war wie vom Erdboden verschluckt. Muriel spürte, wie die Furcht erneut in ihr aufstieg. Wenn es nicht ihre Mutter gewesen war und auch keine Spaziergängerin, wer dann …?
    »An deiner Stelle würde ich zusehen, dass Ascalon in die Box kommt«, hörte sie Nadine in diesem Augenblick rufen. »Es ist schon spät. Deine Mutter kann jeden Augenblick zurückkommen.«
    »Ich beeil mich.« Muriel war froh, nicht weiter über die sonderbare Erscheinung nachdenken zu müssen. Nadine hatte wie immer recht. Eilig saß sie ab und führte Ascalon in den Stall, um ihn dort zu putzen.
    Das Timing war perfekt. Als ihre Mutter eine knappe Stunde später mit Teresa vom Arzt zurückkam, waren alle Spuren des verbotenen Ausritts beseitigt und Nadine schon auf dem Heimweg.
    »Wie geht es dir?« Muriel lief zum Wagen und öffnete die Tür, damit Teresa aussteigen konnte.
    »Ich hatte Glück. Der Knöchel ist verstaucht, mehr nicht.« Umständlich schälte sich die rundliche Spanierin aus dem Autositz. Ihr Fußknöchel war mit einem dicken Verband umwickelt. »Der Arzt sagt, ich soll mich ein paar Tage schonen.«
    »Und ich werde aufpassen, dass du das auch tust.« Muriels Mutter kam um den Wagen herum, half Teresa beim Aussteigen und reichte ihr zwei Krücken. »Für die nächsten Tage bist du erst mal krankgeschrieben.«

    Am Abend lag Muriel noch lange wach. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt starrte sie an die Zimmerdecke, während sie den Tag in Gedanken noch einmal an sich vorüberziehen ließ.
    Der Abschied von Ascalon war ihr an diesem letzten Abend unsagbar schwergefallen. Vermutlich hätte sie noch Stunden bei ihm im Stall verbracht, wäre da nicht das unheimliche Erlebnis im Wald gewesen und die kindische, aber hartnäckige Furcht, dass die Frau aus ihren Träumen jederzeit wieder auftauchen könne.
    Als ihre Mutter sie schließlich zum Essen gerufen hatte, war sie trotz des Kummers fast ein wenig froh gewesen, den Patientenstall mit den vielen lichtlosen Ecken und Winkeln verlassen zu können.
    Anders als in den vergangenen Tagen war sie nach dem Abendbrot nicht noch einmal in den Stall gegangen, sondern gleich in ihrem Zimmer verschwunden, weil sie sich davor fürchtete, über den dunklen Hofplatz zu gehen. Oben angekommen hatte sie sofort das Licht angemacht und die Vorhänge zugezogen. Selbst jetzt, da sie eigentlich schlafen wollte, wagte sie es nicht, das Licht auszuschalten.
    Nun lag sie auf ihrem Bett, starrte an die Zimmerdecke und dachte an Ascalon, den sie von morgen an nie mehr wiedersehen würde.
    Muriel seufzte tief. Nie mehr würde sie die weiche Mähne spüren, nie mehr das seidige Fell striegeln, nie mehr so frei wie heute mit ihm durch den Wald reiten, nie mehr …
    Sie spürte das verräterische Kribbeln in der Nase, mit dem sich die Tränen ankündigten, und wehrte sich nicht dagegen. Sie weinte und schluchzte in ihr Kissen, bis sie keine Tränen mehr hatte – Und irgendwann schlief sie darüber ein.

    Das Geräusch eines Wagens, der mit knirschenden Rädern über den Hofplatz fuhr, schreckte Muriel am nächsten Morgen aus unruhigem Schlummer auf.
    Sie sind schon da! Siedend heiß schoss ihr der

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