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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Gedanke durch die Glieder und vertrieb auch die letzte Müdigkeit. Ein rascher Blick zur Uhr bestätigte ihr, was sie schon befürchtet hatte. Halb elf. Sie hatte verschlafen.
    Unten auf dem Hof klappten Autotüren. Ein Mal, zwei Mal. Dann waren Stimmen zu hören. Muriel schlug die Bettdecke zurück, hastete ans Fenster und zog die Vorhänge zurück.
    Tatsächlich. Auf dem Hof standen der schwarze Jeep und der Pferdeanhänger von Madame de Chevalier.
    »Mist!« In Windeseile wand sie sich aus dem kurzen Nachthemd, schlüpfte in Jeans und T-Shirt und streifte sich eine Strickjacke über. Warum um alles in der Welt hatte ihre Mutter sie nicht geweckt? Sie wusste doch ganz genau, dass sie dabei sein wollte, wenn Ascalon abgeholt wurde.
    Bestimmt fürchtet sie, ich würde ein großes Theater machen, überlegte Muriel. Oder sie glaubt, dass es besser für mich ist, wenn Ascalon klammheimlich den Hof verlässt.
    Das sah ihrer Mutter durchaus ähnlich. Ihre pädagogischen Anwandlungen waren manchmal sehr seltsam und oft auch unnötig – so wie jetzt.
    Muriel hatte sich fertig angezogen. Während sie ihre Haare hastig mit der Bürste zu entwirren versuchte, eilte sie noch einmal zum Fenster, um zu sehen, ob es nicht schon zu spät war.
    Ihre Sorge war unbegründet. Ihre Mutter stand noch immer neben dem Wagen und unterhielt sich mit Madame de Chevalier. Beide lachten. Hin und wieder deutete ihre Mutter zum Patientenstall hinüber und unterstrich ihre Worte mit knappen Gesten.
    Muriel warf die Haarbürste auf das Bett, lief die Treppe hinunter zur Garderobe und schlüpfte in ihre Jodhpurstiefel.
    »Mama will nicht, dass du dabei bist, wenn sie Ascalon abholen«, hörte sie Vivien hinter sich sagen, als sie nach ihrer Reitweste griff. »Genau wie Titus, den hat sie in der Küche eingesperrt.«
    »Das habe ich mir schon gedacht. Sonst hätte sie mich ja geweckt.« Muriel streifte sich die Weste über und langte nach dem Türgriff. »Ich lasse mich aber nicht einsperren.«
    »Ich soll dir sagen, dass du im Haus bleiben sollst«, sagte Vivien von oben herab.
    »Das hast du dann ja gerade getan.« Muriel war nicht bereit auch nur eine Sekunde auf das zu hören, was Vivien sagte. »Danke und ciao.« Sie griff nach der Klinke und öffnete die Tür.
    »Aber Mama hat gesagt, dass du …« Vivien brach mitten im Satz ab, weil draußen hektisches Rufen, Hufeklappern und ein schrilles Wiehern zu hören waren.
    »He, was ist denn da los?«, rief sie aus und sauste zum Küchenfenster, um nachzusehen.
    Muriel zögerte nicht länger. Eilig trat sie auf den Hof hinaus und blieb wie angewurzelt stehen.
    Ihre Mutter hatte Ascalon gerade aus dem Stall geführt, doch dieser benahm sich ganz und gar nicht, wie es sich für ein erfolgreich therapiertes Pferd gehörte. Er wieherte schrill, stieg und schlug immer wieder mit den Vorderhufen aus. Ihre Mutter hatte alle Mühe, den Führstrick festzuhalten, denn Ascalon tänzelte nervös hin und her und wechselte immer wieder die Stellung, ehe er erneut stieg.
    Madame de Chevalier stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Die Hände vor den Mund geschlagen beobachtete sie, wie sich Muriels Mutter mit dem tobenden Pferd abmühte.
    Muriel traute ihren Augen nicht. War das wirklich Ascalon? War das der sanfte, gutmütige Wallach, mit dem sie gestern noch ausgeritten war? Er gebärdete sich wie wild. Wie von Sinnen zerrte und zog er am Führstrick und versuchte unbändig, sich zu befreien.
    Muriel überlegte fieberhaft: Was konnte, was durfte sie tun? Sie war fest davon überzeugt, Ascalon beruhigen zu können. Aber wie für ihre Geschwister galt auch für sie noch immer die strikte Anweisung ihrer Mutter, sich Pferden, die in Panik sind, keinen Schritt zu nähern.
    Sie hatte den Gedanken noch nicht zu Ende geführt, da riss Ascalon sich los und preschte auf den Jeep zu. Madame de Chevalier stieß einen spitzen Schrei aus und rettete sich mit einem filmreifen Sprung ins Wageninnere. Keinen Augenblick zu früh. Kaum hatte Ascalon den Wagen erreicht, drehte er sich um und trat mit den Hinterbeinen kräftig gegen den Kotflügel.
    Muriel sah Madame de Chevalier im Innenraum hektisch herumfuchteln. Der Motor heulte auf, als der Chauffeur den Jeep mit durchdrehenden Reifen anfahren ließ, ihn wendete und in einer Staubwolke davonbrauste.

Zwischen Hoffen und Bangen

    »Mam!« Muriel rannte über den Hof auf ihre Mutter zu, die dem Jeep bestürzt nachschaute. »Mam, was ist passiert?«
    »Das wüsste ich auch

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