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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Vorbei an der Eiche und den anderen Pferden bis zum Ende der Weide und wieder zurück. Seine Hufe berührten den Boden so weich und federnd, als würde er tanzen. Titus bellte verhalten, als er sie kommen sah, aber Muriel hatte nicht vor abzusteigen.
    Wenige Schritte vor dem Zaun ließ sie Ascalon wenden, um noch eine Runde über die Wiese zu reiten.
    Titus blieb am Zaun zurück.
    Ascalon trabte erneut an, doch diesmal beließ er es nicht beim versammelten Trab. Fast unmerklich fiel er in einen mittleren und dann in einen starken Trab und als sei das nicht genug, ging er sogleich in einen kraftvollen und Boden gewinnenden Galopp über. Die nächtliche Landschaft flog an ihnen vorbei, die Eiche und die anderen Pferde blieben weit hinter ihnen zurück.
    Muriel spürte, wie sich die Muskeln des Wallachs spannten, und klammerte sich an der Mähne fest: atemlos und mit klopfendem Herzen, aber immer noch gefangen von der Magie des Ritts. Der Gedanke, dass die Wiese jeden Augenblick zu Ende sein musste, blitzte kurz hinter ihrer Stirn auf, aber sie spürte keine Furcht. Der Ritt war so fantastisch, so einzigartig, dass es keinen Raum für störende Gedanken gab. Wie lange hatte sie schon davon geträumt, so zu reiten. Wild und frei. Sie wünschte, der Ritt würde niemals enden, und als hätte der Wallach ihre Gedanken gelesen, setzte er zum Sprung an.
    Muriel fühlte, wie sich die Vorderhufe in die Luft erhoben, und neigte sich leicht nach vorn. Die Knie presste sie fest an den Leib des Pferdes und hielt den Atem an, da spürte sie auch schon, wie Ascalon sich kräftig mit den Hinterbeinen abstieß und sprang.
    Die Zeit schien sich zu dehnen.
    Alle Geräusche verstummten.
    Muriel sah das Gatter des Weidezauns wie in Zeitlupe unter sich dahinziehen. Eine Weinbergschnecke thronte auf dem bemoosten Pfosten. Eine Tigermotte flatterte zwischen den Latten hindurch auf die Wiese. Funkelnde Tautropfen hingen in einem filigranen Spinnennetz und an einigen Stellen blätterte die weiße Farbe ab.
    Dann setzten die Hufe auf und die Zeit fand ihren Rhythmus wieder. Ascalon preschte den Feldweg jenseits des Tores entlang – mitten in den Wald hinein. Die Bäume, stumme Riesen im Mondlicht, zogen in atemberaubender Geschwindigkeit an ihnen vorüber. Immer schneller und schneller, bis Licht und Schatten zu einem einzigartigen Muster verschmolzen.
    Es war ein Ritt wie ein Rausch.
    Muriel hatte keine Angst. Sie war einfach nur glücklich.
    Irgendwann wurde Ascalon langsamer und fiel in einen leichten Trab. Muriel richtete sich auf, schloss die Augen und atmete tief durch. Ihr Herz hämmerte und ihre Wangen glühten, während das Hochgefühl des scharfen Ritts noch eine Weile in ihr nachhallte. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich die Stimme der Vernunft leise zu Wort meldete.
    Ich sollte umkehren, ehe sich jemand Sorgen macht, dachte sie bei sich und überlegte, wie weit sie wohl geritten waren.
    Blinzelnd schaute sie sich um – und erschrak.
    Das war gar nicht ihr Wald!
    Die Erkenntnis schoss ihr siedend heiß durch die Glieder. Hektisch blickte sie sich um, auf der Suche nach etwas, das ihr bekannt vorkam. Doch was das Mondlicht ihr enthüllte, trug nicht dazu bei, die aufkommende Panik zu lindern.
    Auch in diesem Wald standen Bäume. Aber was für welche. Groß waren sie, mit Ästen, die aussahen wie die Tentakel einer riesigen Krake. Andere hatten tief gefurchte Stämme, von denen dicke Äste mit knollenartigen Kronen abzweigten. Wieder andere Stämme waren am Boden breit und wuchtig und liefen zur Krone hin spitz zu, von der meterlange, schmale Blätter wie eine Perücke herabhingen.
    Dazwischen sah Muriel Büsche mit silbernen, trichterförmigen Blüten, die im Mondlicht geöffnet waren, und allerlei andere seltsame Gewächse. Die Artenvielfalt war überwältigend, doch wohin sie auch blickte, kein einziger Busch, kein einziges Blatt und keine Blüte hatte auch nur entfernt Ähnlichkeit mit einer Pflanze, die sie kannte.
    Ich träume.
    Der Gedanke hatte etwas Beruhigendes und Muriel klammerte sich daran fest. Vermutlich war dies nur eine weitere Steigerung der Visionen, die sie ohnehin schon plagten. So etwas wie ein Realtraum oder eine ganz besondere Vision, in der sie auch riechen und fühlen konnte.
    Muriel hatte keine Ahnung, ob es so etwas überhaupt gab, aber jetzt und hier war ihr das gleichgültig. Sie wollte, dass es so war, weil sie wusste, dass sie sich sonst ganz furchtbar ängstigen würde.
    Ascalon hingegen zeigte

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