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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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lauschte, hörte aber nichts. Schulterzuckend griff sie ins Wasser, holte die Gerte hervor und stapfte wieder an Land. Während sie sich noch ratlos nach etwas umschaute, mit dem sie sich die Beine abtrocknen konnte, donnerte es erneut.
    »Da! Hörst du es jetzt?«, fragte Vivien schnippisch. »Es ist schon viel lauter als eben.«
    »Ich bin ja nicht taub.« Muriel richtete den Blick prüfend gen Himmel, aber das dichte Blätterdach verhinderte, dass sie viel erkennen konnte. »Zu blöd«, murmelte sie vor sich hin, schlüpfte barfuß in die Stiefeletten und schwang sich in den Sattel. Da grollte auch schon der nächste Donner über den Himmel.
    »Das klingt nicht gut«, sagte sie zu Vivien und versuchte, sich ihr Unbehagen nicht anmerken zu lassen. »Gar nicht gut. Komm mit, wir reiten sofort nach Hause.«

Durch Sturm und Regen

    Als könnten die Pferde die Eile der Reiterinnen spüren, jagten sie durch den Wald. Der betagte Percheron-Wallach gab sein Bestes. Es gelang ihm sogar, mit Ascalon Schritt zu halten, der sein Tempo auch ohne Muriels Zutun dem schwächeren Tier anpasste.
    Der Zweitakt der Hufe hallte durch die zunehmende Dunkelheit, die in immer kürzeren Abständen von zuckenden Blitzen erhellt wurde, während der Donner immer lauter über den Köpfen der Mädchen grollte. Allein der Regen ließ noch auf sich warten, auch wenn die Luft schon so voll von Feuchtigkeit war, dass das Atmen schwerfiel.
    »Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig nach Hause!«, rief Vivien Muriel zu. »Ich habe …« Ihre Worte wurden von einem krachenden Donnerschlag verschluckt, der den Boden erzittern ließ. Gleich darauf fegte eine Sturmböe durch die Baumkronen. Der Wind riss Blätter und kleine Äste ab und brachte in seinem Gefolge die ersten eisigen Regentropfen mit sich.
    »Wir müssen schneller reiten!« Muriel war ziemlich mulmig zumute. Es war nicht das erste Mal, dass sie bei einem Ausritt von einem Gewitter überrascht wurde, aber diesmal schien sich ein echtes Unwetter zusammengebraut zu haben.
    Als hätte der Himmel alle Schleusen geöffnet, prasselte von einer Sekunde auf die nächste ein Sturzbach aus Regentropfen auf sie herab. Der Sturm zerrte wütend an den Bäumen, während sich Donner und Blitz so rasch abwechselten, dass kaum noch eine Pause dazwischen war.
    Muriel hielt den Kopf gesenkt. Wasser rann ihr über das Gesicht. Haare und Kleidung klebten ihr nass und schwer auf der Haut. Sie fror.
    Wann immer der Sturm es zuließ, vergewisserte sie sich durch einen raschen Blick über die Schulter, dass Vivien den Anschluss nicht verloren hatte. Sie konnte nur hoffen, dass ihre kleine Schwester der Situation gewachsen war. Zwar war Nero ein erfahrenes Pferd, das auch bei schlechtem Wetter nicht in Panik geriet, allerdings war dieses Unwetter eine echte Ausnahme.
    »Warte!« Viviens Stimme war über das Tosen des Windes kaum zu hören, aber Ascalon reagierte sofort. Ohne Muriels Zutun wurde er langsamer und wartete, bis Nero zu ihm aufgeschlossen hatte.
    »Ich hab Angst.« Vivien zitterte am ganzen Körper. Sie hatte die Zügel losgelassen und klammerte sich verzweifelt an Neros Mähne fest. Mit ihren durchweichten Klamotten, dem schief sitzenden Helm und den nassen Haaren bot sie einen mitleiderregenden Anblick.
    Muriel wollte gerade etwas erwidern, um ihrer Schwester Mut zu machen, da entdeckte sie zwischen den Bäumen das Licht einer Hoflaterne. »Da! Da vorn ist es!« Der Sturm riss ihr die Worte von den Lippen, aber Vivien verstand sie dennoch. Muriel sah, wie sich ihre Miene aufhellte: Sie nahm sogar die Zügel wieder zur Hand und lenkte Nero auf das Licht zu.

    Hagelkörner groß wie Erbsen prasselten auf die Erde, als Muriel und Vivien fünf Minuten später den schützenden Stall erreichten. Frierend und erschöpft, aber glücklich, dem Unwetter entkommen zu sein, machten sie sich sogleich daran, die Pferde von den Sätteln und den Trensen zu befreien, ehe sie die Tiere in die Boxen führten.
    Muriel war überrascht zu sehen, wie viele Pferde der kleinen Birkenhof-Herde schon im Stall waren. Nur zwei der Boxen waren noch leer. Vermutlich hatte ihre Mutter das Unwetter rechtzeitig bemerkt und die Tiere schnell von der Weide geholt.
    »Muriel! Vivien!« Über das Wüten des Windes hinweg, der wie entfesselt um das Stallgebäude toste, hörte Muriel die Stimme ihrer Mutter. Ein betagtes Shetlandpony an den Stirnhaaren mit sich führend, kam sie durch das Tor zur Weide in den Stall gelaufen. Sie trug eine

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