Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)
c’est la même chose«, flüsterte Petra. »Es könnte sein, aber es sollte nicht, oder?«
»Ich spreche nicht für Petra oder mich oder darüber, was wir gerne mit dir tun würden«, sagte Kit langsam. »Sondern als jemand, der überlegt, was am Besten ist für dich, Gervase. Vielleicht solltest du wirklich nach Portugal zurückkehren. Dort wärst du sicher vor wem auch immer, der dir hier an den Kragen will. Gib der Polizei Gelegenheit herauszufinden, was in Key House passiert ist. Anschließend kommst du nach England zurück und klärst, was wegen der Ruine zu tun ist.«
»Ist es nicht genau das, was der Verfasser dieses Drohbriefs von mir verlangt?«, entgegnete Gervase in scharfem Ton. »Ich habe ganz entschieden etwas dagegen, mir sagen zu lassen, dass ich nicht nur aus meinem eigenen Land, sondern von meinem eigenen Grund und Boden verschwinden soll! Man könnte sagen, genau das habe ich getan, als ich ins Ausland gezogen bin. Aber es ist eine Sache, wenn man etwas tut, weil man sich dazu entschlossen hat. Es ist eine ganz andere, wenn man in Panik vor einem mörderischen Idioten flüchtet. Diese ganze Drohbriefgeschichte erinnert mich an einen kindlichen Streich. Ich will verdammt sein, wenn ich mich von so etwas vertreiben lasse!«
Er verstummte und fuhr nach einigen Sekunden in gefassterem Tonfall fort: »Abgesehen davon, ich habe nachgedacht. Wenn ich bleibe, locke ich den Brandstifter/Mörder vielleicht aus der Reserve. Indem er mir diesen Drohbrief geschickt hat, hat er sich selbst ins Blickfeld gerückt. Er hat öffentlich bekannt gegeben, dass er einen neuen Anschlag auf mein Leben plant. Jetzt muss er es auch tun. Ich werde also warten. Er wird etwas versuchen, und das zwingt ihn, seine Deckung zu verlassen. Aber ich werde auf der Hut sein, und entweder ich selbst schnappe ihn, oder die Polizei tut es.«
»Er könnte versuchen, das Royal Oak in Brand zu stecken!«, rief Petra bestürzt. »Er hat schon Key House angezündet, warum also nicht auch das Hotel?«
»Nein, das würde er nicht tun. Es wäre zu sehr von Zufällen abhängig, Petra. Ich stimme dir zu, das Haus ist alt und würde sicher hübsch brennen, aber es gibt an jeder Decke Rauchmelder und deutlich gekennzeichnete Notausgänge. Es wäre etwas ganz anderes als ein abgelegenes, leer stehendes Haus wie Key House in Brand zu stecken«, versicherte ihr Gervase.
»Es ist trotzdem riskant«, sagte Kit gepresst. »Um nicht zu sagen dämlich. Du denkst, du bist schlauer als er, Gervase, aber bist du das wirklich? Immerhin kennt er dich, und du kennst ihn nicht. Er weiß, wonach er Ausschau halten muss – nach dir –, und du? Du hast nicht die geringste Ahnung.«
»Danke, Kit, für die übliche wohlwollende Beurteilung meiner Ideen.«
»Ich will nicht auf dir herumhacken, Gervase, ehrlich nicht«, sagte Kit und atmete tief durch. »Aber er lässt dir keine Chance, ihn zuerst zu entdecken.«
»Aber das hat er doch schon«, entgegnete Gervase freundlich. »Durch den Brief hat er seine Absicht angekündigt. Das ist genauso gut, als wäre er vorgetreten und hätte mich öffentlich bedroht.«
»Unsinn! Er lauert weiter im Verborgenen, und indem du dich als Köder anbietest, hilfst du niemandem weiter, am wenigsten der Polizei!«
»Außerdem wären Kit und ich krank vor Angst, solange da draußen jemand herumläuft, der es auf dich abgesehen hat, und du den Köder spielst«, sagte Petra unvermittelt.
Schweigen folgte dieser unerwarteten Aussage. Petra starrte Gervase an, und Gervase starrte Kit an.
»Selbstverständlich würden wir uns Sorgen machen«, räumte Kit mit versteinerter Miene ein. »Ich schlage vor, du redest mit Inspector Campbell über deinen Plan und bittest sie um Rat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sonderlich begeistert reagieren wird. Wir haben es mit einem Verrückten zu tun, Gervase, und weder du noch die Cops haben die leiseste Ahnung, was er als Nächstes unternimmt!«
»Bitte, Gervase«, drängte Petra. »Sprich mit der Polizei. Bitte sie um Schutz.«
»Wenn ich unter Polizeischutz gestellt werde, kommt niemand mehr auch nur in meine Nähe, und wir sind keinen Schritt weiter«, entgegnete er. »Aber schön. Ich werde mit Inspector Campbell reden.« Er erhob sich. »Danke für den Tee. Ich schätze, du hast all die Viecher auf den Bechern gemalt, Petra? Hast du mal überlegt, das Design kommerziell zu vermarkten?«
Petra schüttelte den Kopf.
»Solltest du aber. Ich muss weiter, die Damen. Tut mir leid,
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