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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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seiner Erziehung hatte der Junge ein weiches Herz. Maureen war es immer albern erschienen, Raumschiffen wie Tieren einen Namen zu geben.
    Wie auch immer, Patrick hatte sie überrascht. Der Junge war eindeutig reifer geworden.
    Nach dem Flugplan des kleinen Schiffs wollte sich Maureen mit einem industriellen Auftraggeber treffen - ein Unternehmen im Asteroidengürtel brauchte einen Management-Experten. Zwanzig Personen begleiteten sie. Jonas arbeitete für sie, seit sie stellvertretende Abteilungsleiterin gewesen war, zuständig nur für einen Kontinent. Maureen hatte ihn bei sich behalten, weil es so schwer war, gutes, zuverlässiges Personal zu finden. Ihr Pilot war ebenfalls loyal, und das galt auch für die anderen Assistenten in dieser sorgfältig ausgewählten Gruppe. Wenn Maureen eine Rolle übernehmen sollte, die sich mit der des Vorsitzenden vergleichen ließ, brauchte sie die besten Leute.
    Alle an Bord wussten, wohin die Reise ging und was sie aufgaben. Es hatte Maureen überrascht, wie schnell die Leute einverstanden gewesen waren - sie sah darin einen Hinweis darauf, wie schlecht es um die Erde stand. Sie selbst hatte von dem scharfen Vorgehen des Vorsitzenden nicht viel mitbekommen, aber ihre Mitarbeiter hatten die Zeichen der Zeit erkannt.
    Das Schiff folgte dem angegebenen Kurs, bis es den Asteroidengürtel erreichte. Dort wandte sich der Pilot per Interkom an die Passagiere. »Wir sind jetzt bereit, vom Flugplan abzuweichen, Vorsitzende. Soll ich den ildiranischen Sternenantrieb einschalten?«
    »Ja, fliegen wir nach Theroc, bevor jemand Verdacht schöpft.«
    Patrick wartete dort auf Maureen, und sie freute sich darauf, bald aktiv werden zu können.
    Doch nichts ging jemals so glatt, wie man es sich erhoffte.
    Sorge erklang in der Stimme des Piloten, als er meldete: »Zwei TVF-Mantas nähern sich mit Abfangkurs. Admiral Pike verlangt, dass wir das Triebwerk deaktivieren und auf seine Anweisungen warten.«
    »Was ist sein Problem?« Maureen betrat das Cockpit. »Vielleicht müssen Sie einige Ausweichmanöver durchführen, um uns von hier fortzubringen.«
    Schweiß perlte auf der Stirn des Piloten. »Ich kann nicht wie ein Schmuggler oder ein Blockadebrecher agieren, Ma'am.«
    »Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen, Captain. In Ihren Dienstdateien gibt es keine negativen Einträge -das habe ich überprüft. Dies muss eine Routinekontrolle sein, mehr nicht. Offenbar hat die TVF nichts Besseres zu tun.«
    Der Pilot deutete auf die Darstellungen des Navigationsschirms. »Sie haben auf uns gewartet, Vorsitzende. Hier gibt es jede Menge Verkehr, aber die beiden Mantas kommen direkt auf uns zu. Ich glaube nicht, dass es sich um eine Routinekontrolle handelt.«
    Es lief Maureen kalt über den Rücken, als sie begriff: Irgendwie hatte der Vorsitzende von ihren Plänen erfahren. Paranoider Mistkerl! »Ich muss Sie bitten, die Vorschriften ein wenig großzügig auszulegen. Wie schnell können Sie uns auf den neuen Kurs bringen und den Sternenantrieb aktivieren?«
    »Sofort. Ich wollte gerade .. .«
    »Dann los.«
    Der Pilot schluckte. »Das dicke Ende kommt bei unserer Rückkehr.« Maureen runzelte die Stirn. »Sie wissen doch, dass es kein Zurück gibt.«
    »Wie Sie meinen.«
    Die beiden Mantas kamen mit hoher Geschwindigkeit näher. In einem drängenden Tonfall sagte Maureen: »Es wäre sicher keine schlechte Idee, von hier zu verschwinden, bevor sie auf Gefechtsreich weite heran sind.«
    Der Pilot aktivierte den Sternenantrieb, und das kleine Schiff sprang mit Überlichtgeschwindigkeit ins interstellare All. Mit einer spöttischen Abschiedsgeste in Richtung der Schirme wandte sich Maureen ab. So viel zum Worst-Case-Szenario.
    Es erstaunte ihre Begleiter, dass die TVF versucht hatte, sie am Verlassen des Sonnensystems der Erde zu hindern. Sie kamen sich vor wie in einem Action- Vidfilm. Während ihres ganzen Lebens im Regierungsdienst hatte es kaum Aufregungen gegeben. Jetzt existierte für sie nicht mehr der geringste Zweifel, dass der Vorsitzende fürchtete, was Maureen vielleicht gegen ihn unternahm. Sie alle waren recht zufrieden mit sich, insbesondere Jonas.
    Nach zwei Tagen deaktivierte der Pilot den Sternenantrieb wie vorgesehen am Rand des theronischen Sonnensystems. Beim Flug in die Innenbereiche des Systems schickte Maureen eine Nachricht. Sie glaubte, dass Patrick und die Roamer bereits alles vorbereitet und den roten Teppich ausgerollt hatten. »Hier spricht die frühere Vorsitzende Maureen

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