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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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Lebensumstände auf ihren Landgütern in Pompeji, Herculaneum, Baiae und Capri erfreuen und nicht in der Lage sind, hier mit uns über Pelorus’ letzte Augenblicke zu sprechen.«
    Â»Nicht einmal ich war im Augenblick seines Todes zugegen.«
    Â»Pelorus wurde mit einem Messer umgebracht. Durch einen brutalen Stich wurde seine Kehle aufgeschlitzt. Wie hätte er letzte Worte von so weit reichenden Folgen verkünden können, wenn er nicht in der Lage war zu sprechen?«
    Â»Er hat geflüstert.«
    Â»Ins Ohr eines Mannes, der ›nicht zugegen‹ war? Erwartet Ihr, dass wir so etwas glauben?«
    Â»Ich kann nur die Wahrheit sagen.«
    Â»Nun, Stimmen können lügen. Vielleicht sollten wir die pollinctores befragen, die Pelorus’ Leiche hergerichtet haben, und sie um eine genaue Beschreibung seiner Wunde bitten. Hören wir uns an, was sie uns über die Art seines Todes zu berichten haben.«
    Â»Lasst sie nur kommen, lasst sie nur kommen!«, riefVerres mit bellender Stimme. »Entschuldigt, Magistrat Helva. Ich bitte Euch, eine Vertagung zu veranlassen bis die Aussagen der Bestatter gehört wurden.«
    Â»Das wird nicht nötig sein, Magistrat«, sagte Cicero. »Batiatus und ich haben die Bestatter heute Morgen aufgesucht. Und Verres weiß zweifellos, was wir in ihrem Haus vorgefunden haben.«
    Â»Das weiß ich nicht«, sagte Verres. »Denn ich hatte bisher keinen Grund, die Bestatter aufzusuchen – eine Aufgabe, die ohnehin einem Sklaven angemessener wäre.«
    Â» Irgendjemand hat sie jedenfalls aufgesucht«, sagte Cicero. »Jemand hat sie in der Dunkelheit mit einem Messer in der Hand heimgesucht und hat ihre Leichen in ihrem eigenen Atrium verbrannt. Die pollinctores, tot. Die fossores, tot. Ein weiteres Haus, das von der grimmigen Nemesis heimgesucht wurde. Grundlos, ziellos, ehrlos.«
    Â»Und Ihr wollt mir auch dafür die Schuld geben?«, fragte Verres.
    Batiatus sah aufmerksam hin – aber nicht auf die Auseinandersetzung zwischen Cicero und Verres, sondern auf die Reaktionen, die sich im Gesicht von Timarchides abzeichneten.
    Â»Hast du das bemerkt?«, flüsterte er Varro zu. »Der Freigelassene versucht ganz offensichtlich, sein Gesicht zu verbergen. Er weiß etwas. Cicero hat sie auffliegen lassen.«
    Â»Zweifelt Ihr etwa das Wort eines römischen Bürgers an?«, fragte Verres gerade.
    Â»Genau das tue ich, Gaius Verres. Schließlich ist das meine Aufgabe«, erwiderte Cicero.
    Â»Wenn ich lügen würde, was Pelorus’ Wünsche betrifft, warum erhebe ich dann nicht selbst Anspruch auf seine irdischen Güter?«
    Â»In der Tat, warum nicht? Eure Entscheidung zugunsten von Timarchides ist das Zeichen einer im höchsten Maße lobenswerten Tugend. Wenn ich es recht verstanden habe, hat Timarchides auch einen Platz in Eurem Gefolge errungen.«
    Â»Er ist ein guter Mann.«
    Â»Mag sein. Aber wir haben hier nicht über die Tugenden des Freigelassenen Timarchides zu sprechen. Wir sind hier, um herauszufinden, ob Ihr berechtigt seid, Pelorus’ Erbe in seine Hände zu übertragen.«
    Â»Dann beeilt Euch mit dieser Entscheidung. Ich muss in Kürze nach Sizilien aufbrechen. Und zwar in Angelegenheiten der Republik.«
    Â»Meine Frage, Gaius Verres, betrifft die unglücklichen Ereignisse, die zu Pelorus’ Tod geführt haben.«
    Â»Diese Frage wurde bereits beantwortet. Pelorus kam auf tragische Weise durch die Hand einer entflohenen Sklavin zu Tode – durch Medea aus dem Stamm der Geten.«
    Â»Und wie gelang es ihr, freizukommen?«
    Â»Das weiß ich nicht.«
    Â»Dann wollen wir jemanden fragen, der es weiß. Ruft die Zeugin.«
    Helva lächelte überrascht.
    Â»Ihr habt eine Zeugin zur Hand, Quästor? Welchen Einsatz Ihr zeigt!«
    Cicero blieb regungslos stehen und starrte auf seine Fin gernägel, als suche er dort nach nicht vorhandenem Schmutz. Ruhig lächelte er Batiatus an. Dann wandte er sich um und fixierte Verres mit festem Blick. Der Statthalter kochte vor Wut. Er hatte die Augen zusammengekniffen und schien darüber nachzudenken, wie er sich an Cicero rächen könnte.
    In einem Nebenzimmer erklang das Klirren der Speere, die von zwei Wachsoldaten beiseite gezogen wurden. Man hörte, wie ein Sklave, der im Haushalt arbeitete, herbeieilte, und dazu die leiseren Schritte einer Frau.
    Die Frau betrat das

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