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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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dass er bis zum Hals in der Scheiße steckt. So kommt er mit erhobenem Kopf aus dieser Sache heraus.«
    Â»Aber ohne über Pelorus’ Nachlass verfügen zu können.«
    Von der Seite her kam etwas mit der Geschwindigkeit eines angreifenden Gladiators auf die beiden Männer zugeschossen. Batiatus drehte sich um und sah, dass Varro mit beiden Armen den wütenden Timarchides zurückhielt.
    Â»Dafür werdet Ihr bezahlen, Cicero!«, knurrte der Freigelassene.
    Â»Tatsächlich?«
    Â»Ihr bestehlt mich. Ihr plündert das Grab eines großen Mannes.«
    Timarchides schleuderte Varro von sich, und der blonde Gladiator fiel taumelnd in den Straßenschmutz. Doch der Sklave hatte seinen Zweck erfüllt, denn jetzt gelang es dem Griechen, sich so weit zu beruhigen, dass er nicht mit Fäusten auf einen hochgestellten römischen Bürger losging. Stattdessen sah sich Cicero nur mit einem ausgestreckten Finger und einem Schwall von Flüchen konfrontiert.
    Â»Ich habe nichts weiter als einen möglichen Fall von Machtmissbrauch untersucht«, sagte Cicero ruhig, als Timarchides schließlich innehielt, um Luft zu holen.
    Â»Hör gut zu, Timarchides«, sagte Batiatus voller Hohn. »Was du mit Verrres ausgetüftelt hast, hat nicht funktioniert. Deine schmutzigen Finger werden genauso leer bleiben wie Pelorus’ Haus, wenn du das nächste Mal dort Zuflucht suchst.«
    Â»Ich habe mein Erbe verloren«, knurrte Timarchides. »Ich habe nichts mehr.«
    Â»Von nichts ist nichts mehr übrig!«, erwiderte Batiatus. »Du bist wieder ganz allein auf die Kraft deiner Arme angewiesen – aber natürlich gibt es da ja noch Verres und Sizilien.«
    Â»Pelorus hätte das nicht gewollt.«
    Â»Ich habe genug von diesem lächerlichen Schauspiel«, sagte Cicero, der plötzlich die Geduld verlor. »Pelorus wollte vor allem nicht sterben .«
    Timarchides stand schwer atmend und mit geballten Fäusten vor den beiden, ohne zu wissen, was er sagen oder wohin er sich wenden sollte. Inzwischen war Varro wieder stolpernd auf die Füße gekommen, um sich, wenn es nötig sein sollte, dem Griechen erneut entgegenzustellen. Für einen kurzen Moment starrte Batiatus direkt in Timarchides’ wütende Augen, bevor er sich mit einer wegwischenden Handbewegung abwandte und davonging.
    Â»Dürfte ich vorschlagen«, sagte Cicero, »dass der Freigelassene Timarchides sofort ein Testament aufsetzt? Wenn du – wie dein früherer Herr – ohne Testament stirbst, fällt dein Eigentum an Pelorus zurück und von ihm an Batiatus. Dann würdest du am Ende alles dem Mann hinterlassen, den du so sehr verachtest.«
    Â»Schluss jetzt mit diesen juristischen Fallstricken«, sagte Timarchides wütend. »Ich gehe nach Sizilien, und ich verfluche euch alle.«
    Â»Fallstricke, die du selbst geknüpft hast. Es wäre alles einfacher, wenn du einen Sohn hättest.«
    Â»Dann werde ich noch heute Nacht einen zeugen!«
    Â»Eine schwierige Aufgabe, wenn ein Mann bei einem Mann liegt«, rief Cicero Timarchides nach. Er seufzte nach so viel anstrengender Tagesarbeit und eilte Batiatus hinterher, welcher inzwischen langsamer ging, da die Gefahr eines körperlichen Angriffs vorüber war.
    Â»Cicero, ich bin erstaunt«, sagte der lanista .
    Â»Das solltet Ihr nicht sein«, erwiderte Cicero mit einem überraschend säuerlichen Unterton. »Hier gibt es keinen Sieg zu feiern.«
    Â»Ganz im Gegenteil! Ihr habt alles perfekt ausgeführt.«
    Â»Ich habe überhaupt nichts getan. Es ist eine Katastrophe.«
    Â»Ihr bezieht Euch auf die Tatsache, dass Verres Statthalter werden wird? Das ist natürlich eine unangenehme fenestra .«
    Â»Die Mittel, mithilfe deren man ihn zur Verantwortung ziehen könnte, wurden vernichtet, und wenn man ihn nicht zur Verantwortung ziehen kann, dann wird nie über seine sträflichen Absichten verhandelt werden. Verres verschwindet einfach. Als sei er nie hier gewesen.«
    Â»Und das bedeutet?«
    Â»Und das bedeutet, dass Pelorus unter nicht genauer bekannten Umständen bei einem Sklavenangriff starb. Weil er kein Testament hinterlassen hat, wird sein Besitz an Euch fallen.«
    Â»Darauf will ich doch die ganze Zeit hinaus! Seine Sklaven sind zwar tot, und sein Vermögen ist aufgebraucht, aber die Villa gehört mir!«
    Batiatus wölbte die Brust vor und sah

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