Asche und Schwert
sich als Bestatter verkleidet«, beharrte Varro auf seiner Beobachtung. »Und als Komödianten. Sie haben die Arena gereinigt. Wir hatten sie vor Augen und sahen sie nicht.«
»Varro, sei still ⦠Oh â¦Â«, sagte Batiatus.
»Ich habe bei den Spielen selbst gehört, wie sich die Verurteilten darüber beschwert haben, dass nicht alle ihre Kameraden anwesend waren«, sagte Spartacus. »Timarchides ging mit einem Lachen über diesen Vorwurf hinweg, aber was wäre, wenn er versucht hätte, diejenigen Kämpfer zu retten, die ihm am nächsten standen?«
»Was der Sklave sagt, klingt sinnvoll«, meldete sich Cicero zu Wort. »Das ist eine Intrige, die zu Timarchides passen würde. Er rettet das Leben jener Gladiatoren aus seinem ludus , die er als seine Freunde betrachtet. Er tötet die Bestatter und ersetzt sie durch diejenigen von Pelorusâ Sklaven, die ihm am liebsten sind. Die teilweise geschmolzenen Schwerter, mit denen die Tat begangen wurde, und die anderen verbrannten Hinweise sind verräterisch genug. Das Haus der Bestatter haben sie als Unterschlupf benutzt.«
»Sie haben keine Beweise zurückgelassen«, sagte Spartacus. »Bis auf die Leichen der Getöteten, die nicht mehr als Zeugen auftreten können.«
»Und Schwerter, die mitten in der Asche liegen«, fügte Varro hinzu. »Schwerter, von denen das Zeichen des ludus heruntergeschmolzen ist.«
»Sie sind sogar bei der Beerdigungsprozession mitmarschiert!«, rief Batiatus empört. »Verdammt, die hatten Eier aus Eisen.«
»Sie waren maskiert und trugen lange Ãrmel, um ihre Brandzeichen zu verbergen«, stimmte Spartacus ihm zu. »Seine bevorzugten Gladiatoren haben ihn betrauert, und einige von ihnen arbeiten jetzt für Timarchides und Verres als Meuchelmörder und Sänftenträger. Und jetzt werden die Ãberlebenden nach Sizilien reisen, wo sie zweifellos einen Platz im Gefolge des neuen Statthalters finden werden.«
»Spartacus, Varro«, sagte Batiatus. »Haltet sie auf, bevor sie den Hafen erreichen.«
»Wir brauchen nur einen«, betonte Cicero. »Besorgt uns einen einzigen lebenden Sklaven, der Pelorusâ Zeichen trägt, und Verres ist erledigt.«
»Seid Ihr sicher, dass dieses Ereignis wahrhaft monströs genug ist, um Anklage gegen einen Statthalter zu erheben?«, fragte Batiatus.
»So sicher, wie man nur sein kann«, antwortete Cicero mit jener subtilen Vieldeutigkeit, die sich für einen Quästor empfiehlt.
»Dann haltet sie auf!«, rief Batiatus.
» Dominus! «, sagte Varro zustimmend und rannte sofort los, um quer durch die Menge die Verfolgung aufzunehmen.
» Dominus! «, sagte Spartacus und schien ihm mit Medea an seiner Seite nacheilen zu wollen.
»Lass die Hexe hier!«, sagte Batiatus ärgerlich.
»Das kann ich nicht, dominus «, antwortete Spartacus und hob seine linke Hand, an der die Kette hing. Medea, die sich ebenso bewegen musste wie er, hob die rechte Hand. »Ich habe den Schlüssel zur Kette im Haus zurückgelassen, sodass sie unmöglich fliehen kann.«
»Dann nimm sie mit. Das Schicksal scheint es so zu wollen.«
Batiatus schüttelte den Kopf, als die drei Gestalten zwischen den vielen Menschen hindurch der Sänfte hinterherstürmten. Varro war so groÃ, dass er noch eine Weile zu erkennen war, doch Spartacus und die an ihn gekettete Medea waren gleich darauf im Gewühl verschwunden.
»Ein höchst williger Sklave, dieser Spartacus«, kommentierte Cicero. »Er eilt sofort an Eure Seite, wenn die Dinge keinen Aufschub dulden.«
»Er erfüllt nur seine Pflicht, indem er sich unermüdlich für die Interessen seines Herrn einsetzt.«
»Und welchen Lohn fordert er für diesen unermüdlichen Einsatz?«
»Einen sehr einfachen. Eine Frau.«
»Irgendeine Frau?«
»Nein, nicht irgendeine. Seine Ehefrau. Sie wurde in die Sklaverei verkauft. Ich habe ihm mein Wort gegeben, dass ich sie ihm wiederbesorgen werde.«
»Wie wollt Ihr sie finden?«
»Ich habe meine lanistae -Kollegen gebeten, auf den Sklavenmärkten nach syrischen Händlern Ausschau zu halten, die Seherinnen aus Thrakien und der Umgebung verkaufen.«
»Oh, und habt Ihr auch â¦Â«
Schockiert biss sich Batiatus plötzlich in die Hand. » Bei der Spalte der Diana! Pelorus hat die Hexe der Geten wegen mir
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