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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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befreundet?«
    Batiatus’ Augen wurden größer.
    Â»Mein Name ist ihm nie über die Lippen gekommen?«, fragte er vorsichtig.
    Â»Nie«, sagte Verres mit einem entschuldigenden Lächeln. »Aber vielleicht hat er Euch gegenüber auch nie von Gaius Verres gesprochen.«
    Â»Wir haben uns über die Jahre hinweg nur selten gesehen, wenn man von einem gelegentlichen Konkurrieren um menschliche Ware absieht.«
    Batiatus schien noch etwas hinzufügen zu wollen, doch dann besann er sich eines Besseren.
    Â»Der Freund meines Freundes«, sagte er hoffnungsvoll und streckte seinen Arm aus.
    Â»In der Tat«, erwiderte Verres und umfasste den Arm kräftig mit seiner Hand. »Kommt Ihr von weit her?«
    Â»Aus Capua!«, sagte Batiatus.
    Â»Seine frühere Heimat«, sagte Verres mit einem Nicken. »Obwohl er es wohl vorgezogen hat, in Neapel am Meer zu leben.«
    Â»Und Ihr?«
    Â»Aus Rom«, sagte Verres leise. »Ich war unterwegs nach Sizilien und habe hier bei meinem hospes, dem guten Pelorus, einen Zwischenstopp eingelegt, bevor ich den Rest der Reise antreten wollte. Ich hatte nicht erwartet, dass wir dabei zum letzten Mal voneinander Abschied nehmen würden.«
    Â»Ihr seid in Angelegenheiten der Republik unterwegs?«
    Â»Ich bin der zukünftige Statthalter von Sizilien.«
    Batiatus schnappte nach Luft.
    Â»Ich war mir nicht bewusst, in welch erhabenen Kreisen mein alter Freund, der gute Pelorus, sich bewegt hat«, sagte er.
    Â»Er hat meine Bewerbung um dieses Amt mit großzügigen Mitteln unterstützt«, sagte Verres. »Er war ein ausgezeichneter Wohltäter für einen Römer, der seinen Weg zu machen versucht. In gewisser Weise verdanke ich ihm meine jetzige Position. Und Ihr?«
    Â»Vor langer Zeit«, sagte Batiatus, »hat der gute Marcus Pelorus meinem Vater das Leben gerettet.«
    Â»Eine Tat, die man nie zu oft rühmen kann.« Er schüttelte den Kopf und musterte die Leiche auf der Bahre voller Hochachtung. »Mögen dich die Götter dafür in der jenseitigen Welt belohnen«, sagte er, an den Toten gewandt.
    Â»Ich habe Briefe mit einem Mann namens Timarchides gewechselt«, sagte Batiatus. »Er ist es auch, der mich bezahlen wird.«
    Â»Bezahlen? Wofür?«
    Â»Ich liefere die Gladiatoren zum Begräbnis und zu den Feierlichkeiten danach.«
    Â»Dann steht Ihr in meinen Diensten. Ich bin der Veranstalter der Spiele.«
    Â»Ich habe viele ausgezeichnete Gladiatoren aus Capua mitgebracht, obwohl ich gestehen muss, dass ich eine solche Anfrage merkwürdig finde.«
    Â»Warum?«
    Â»Mein guter Verres, Ihr seid Euch doch darüber im klaren, dass in einem Haus, dessen Herr ermordet wurde …«
    Â»Â â€¦ auch alle Sklaven sterben müssen. Natürlich.«
    Â»Und weil die Gladiatorenschule als ein Teil des Hauses Pelorus betrachtet werden muss und die Gladiatoren an der Erhebung gegen ihren Herrn beteiligt waren, kann es bei diesem Thema keine Zweifel geben. Auch sie müssen sterben.«
    Â»So ist die traurige Lage der Dinge«, stimmte Verres zu.
    Â»Also werden meine edlen Gladiatoren in diesen Spielen eher als Henker und weniger als Kämpfer auftreten«, betonte Batiatus. »Warum sollte man solche Männer aus Capua kommen lassen? Pelorus war nicht der einzige lanista in Neapel. Warum hat man sich nicht darum bemüht, die Henker aus der direkten Umgebung zu besorgen?«
    Â»Vielleicht weil der gute Timarchides über Eure frühere Verbindung zu Pelorus Bescheid wusste und der Ansicht war, dass man nötige Ausgaben am besten Freunden zukommen lässt?«, sagte Verres in herzlichem Ton.
    Batiatus seufzte. »Pelorus’ bitterer Tod, durch eine letzte Freundschaftsgeste versüßt.«
    Draußen erklang eine schreckliche Kakophonie quäkender Hörner und unharmonischer Flöten.
    Â»Verflucht sollen sie sein«, murmelte Verres. »Wegen der Wolken kann man keine Sonnenuhr lesen, und dadurch wird es fast unmöglich festzulegen, wann die Prozession beginnen soll.«
    Â»Diesen Klängen nach zu urteilen, beginnt sie in diesem Augenblick«, sagte Batiatus.
    Â»Ich muss meine Trauerkleider anziehen«, knurrte Verres und eilte in Richtung der Schlafzimmer.
    Â»Ich werde alles tun, um sie ein wenig aufzuhalten.«
    Â»Spart Euch die Mühe«, rief Verres ihm nach. »Sie fangen nicht ohne mich an.«
    In dunkle,

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