Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
Vom Netzwerk:
dass ich im kleinen Rahmen dessen, was mir möglich war, einen Teil jener Provinz ein wenig effizienter gemacht und darauf vorbereitet habe, Eure Herrschaft bereitwilliger anzunehmen.«
    Â»Und ich hoffe, Ihr habt dafür gesorgt, dass jedermann ehrlich geblieben ist.«
    Â»Gewiss. Ich habe mein Bestes getan.«
    Â»Wobei Ihr, so steht zu wünschen, nicht allzu sehr darauf gedrängt habt, denn für mich soll ja auch noch ein schönes Sümmchen abfallen, nicht wahr?« Verres knuffte Cicero recht heftig in die Seite und lachte. Cicero versuchte, sich ein Lächeln abzuringen, doch es gelang ihm nur, seine Lippen zu einem dünnen, missbilligenden Strich zu verzerren.
    Â»Womit habe ich diesen … Aufmarsch verdient?«, fragte Cicero und betrachtete die Versammlung der Würdenträger im Hafen mit kaum verhüllter Abneigung. »Meine Reise ist nicht von besonderer Bedeutung.«
    Â»Oh, guter Cicero, Ihr seid zu bescheiden!«, sagte Gaius Verres. »Eure Mission ist gewiss von größter Wichtigkeit für die Republik, und wir wollen, dass Ihr Euch hier wohlfühlt.«
    Cicero wirkte entschieden unglücklich, als er das hörte, und sah sich mit einer gewissen Dringlichkeit um.
    Â»Es sind gar keine Soldaten zu meiner Begrüßung gekommen«, sagte er nachdenklich.
    Â»Kommt«, sagte Verres beruhigend. »Das Haus Pelorus ist vorbereitet. Meine Sklaven werden Euer Gepäck dorthin tragen.«
    Â»Aber meine Gegenwart wird irgendwo anders erwünscht?«, fragte Cicero einigermaßen verwirrt.
    Â»Die Spiele haben begonnen«, erwiderte Verres. »Wir sollten uns beeilen.«
    Cicero zuckte mit den Schultern. Seine Miene war nicht zu deuten.
    Â»Vom Balkon aus hat man eine ausgezeichnete Sicht! Der pulvinus ist für Euch reserviert«, sagte Verres.
    Â»Nun gut«, sagte Cicero, der sich nicht allzu viel Mühe gab, sein mangelndes Interesse zu verbergen. »Fortuna lächelt uns an.«
    Varro hatte den ganzen Morgen über geschwiegen. Spartacus hatte ihn nicht bedrängt und sich auch nicht weiter um ihn gekümmert, doch jetzt brauchte er Hilfe, und der große, blonde Römer war der einzige, der sie ihm geben konnte.
    Â»Das Gitter befindet sich genau auf Bodenhöhe der Arena und führt direkt auf den Kampfplatz«, sagte er. Er stand auf Zehenspitzen und spähte nach oben, doch er konnte kaum mehr erkennen als die Menge, die sich auf den Rängen versammelte.
    Â»Dann ist es eine Schande, dass du nicht so groß bist wie ein Titan«, entgegnete Varro mit einem Stirnrunzeln.
    Â»Das bin ich allerdings nicht, Varro. Aber wir beide sind es vielleicht, wenn wir uns zusammentun.«
    Â»Und wer, so frage ich mich, soll deiner Meinung nach wohl unten stehen?«
    Â»Du bist der bei Weitem Stärkere, mein Freund.«
    Â»Stell dich auf Barcas Schultern. Er ist der Größte.«
    Â»Er erwartet die entscheidenden Kämpfe immer in einer anderen Zelle. Also fällt dir diese Aufgabe zu.«
    Â»Na schön«, seufzte Varro resignierend. Er erhob sich träge und verschränkte seine Hände zur Räuberleiter.
    Spartacus umfasste Varros Oberarme und schwang sich hoch, sodass er mit zwei raschen Schritten auf den Schultern seines Freundes stand. Er hielt sich an zwei Eisenstangen fest, um besseren Halt zu finden. Varro suchte mit seinen Füßen einen sicheren Stand und legte seine Arme an Spartacus’ Waden, um ihn so zusätzlich zu stabilisieren.
    Jetzt befand sich der Boden der Arena direkt auf Höhe von Spartacus’ Augen. Der Thraker blickte hinaus auf die weite, ebene Fläche aus Staub und Sand. Die Arena sah aus wie jede andere, mit einem Unterschied: In der Mitte befand sich eine kleine Rasenfläche, auf der mehrere frische Kohlköpfe verteilt worden waren.
    Â»Kannst du etwas erkennen?«, fragte Varro.
    Â»Ich sehe jede Menge Gemüse«, antwortete Spartacus ratlos.
    Â»Ich will wichtige Informationen und nicht noch mehr thrakische Fieberträume.«
    Â»Das ist die reine Wahrheit«, sagte Spartacus nachdrücklich. »In der Mitte der Arena befindet sich eine mehrere Schritte breite grüne Rasenfläche.«
    Vier Sklaven betraten die Arena. Sie trugen eine Sänfte in Form eines langen, rechteckigen Sarges. Jeder von ihnen war mit der Tunika eines griechischen Jägers bekleidet, die aus wenig mehr als Sackleinen bestand, was bedeutete, dass sie für die

Weitere Kostenlose Bücher