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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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mich«, sagte er.
    Der Mann starrte ihn einfach nur an.
    Â»Kämpfe gegen mich!«, schrie Spartacus.
    Â»Warum?«, sagte der Mann leise.
    Wütend hob Spartacus seine beiden Schwerter, doch plötzlich hielt er inne. Ihm wurde klar, dass er es nicht tun konnte.
    Bebryx hatte dieses Problem nicht. Er schob sich blitzschnell vor den Thraker, bevor die Zuschauer sein Zögern bemerken konnten. Unter wildem Gelächter hieb Bebryx mit dem scharfen Schwert des murmillo auf den regungslosen Gladiator ein und versetzte ihm eine klaffende, blutige Halswunde. Der Mann sank auf die Knie und kippte nach vorn, während sein Blut in hohen Fontänen in den Sand spritzte. Einen Augenblick lang zuckten seine Arme heftig hin und her, dann rührte er sich nicht mehr.
    Â»Wer ist der Nächste?«, schrie Bebryx und präsentierte den johlenden Zuschauern sein in die Höhe gerecktes Schwert. Er trat auf den nächsten Mann in der Reihe zu, der ebenso regungslos verharrte wie sein Vorgänger. Sein Mund war zu einem wütenden Knurren verzerrt, doch er bewegte sich nicht. Als sich Bebryx näher zu seinem Gegner vorbeugte, schloss dieser die Augen und öffnete die Arme, als wolle er den Mann umarmen, der ihm den Tod bringen würde.
    Â»Das ist eine Ehre , du undankbares Schwein!«, erklang Verres’ laute Stimme vom Balkon. »Das ist eine Ehre!«
    Bebryx zögerte nur einen winzigen Moment, dann rammte er seine Waffe mit fester Hand in die Kehle des Mannes. Er stieß mit solcher Heftigkeit zu, dass die Klinge die Wirbel durchtrennte und auf der anderen Seite des Halses wieder zum Vorschein kam. Bebryx’ Opfer sackte zusammen, sein Körper rutschte von der Klinge weg, sein Kopf war fast völlig vom Rumpf getrennt.
    In der Menge erklang ein einzelnes Buhen. Schon bald schlossen sich andere Zuschauer an, zuerst leise, doch kurz darauf immer lauter, als hätte sich eine Gruppe von Eulen versammelt.
    Â»Ich habe noch nie erlebt, dass ein so leichter Sieg so schwer zu erringen war!«, murmelte Varro.
    Â»Ich auch nicht!«, erwiderte Spartacus.
    Â»Das spielt keine Rolle«, sagte Barca. »Soll die Schuld dafür doch den Veranstalter treffen.« Er marschierte zur gegenüberliegenden Reihe der Männer, um auf der anderen Seite der Keilformation Bebryx’ tödliches Werk fortzusetzen.
    Unterdessen ging Bebryx auf den nächsten Mann in seiner Reihe zu. Als er näher trat, hob Varro seinen griechischen Speer und schleuderte ihn auf den regungslos dastehenden Mann. Der Speer zischte in einem ruhigen Bogen durch die Luft und prallte an dem plötzlich hochgerissenen Schild wirkungslos ab.
    Als Varros Gegner begriff, dass sein Instinkt eingegriffen hatte, wo sein Wille sich weigerte, kehrte der Gladiator mit verwirrter Miene in seine Habtachtstellung zurück. Bebryx musterte ihn misstrauisch. Dann hob er sein Schwert und zielte auf den Hals des Mannes.
    Das Schwert des gegnerischen Gladiators schoss nach oben und blockierte Bebryx’ Waffe.
    Â»Endlich!«, rief Batiatus. »Kämpft!«
    Bebryx kicherte überrascht und genoss den vereinzelten Applaus, der jetzt nach und nach in der Arena erklang.
    Â»Das ist schon besser –«, begann er, als die Kante des gegnerischen Schilds in sein Gesicht krachte.
    Spartacus und Varro hörten die Menge, bevor sie den Schlag sahen. Bebryx stolperte überrascht nach hinten, den blutigen Mund voller abgebrochener Zähne. Benommen hob er sein Schwert, um zuzustoßen, doch sein Gegner durchtrennte ihm mit einem von oben geführten Hieb den rechten Arm auf der Höhe des Ellbogens.
    Bebryx schrie auf, als das Blut aus seinem Armstumpf zu strömen begann. Er drehte sich seitlich weg und sackte auf ein Knie, während sein Gegner hinter ihn trat und mit sei nem Schwert sorgfältig auf die Verbindung zwischen Bebryx’ Nacken und seinen Schultern zielte. Dann trieb der feindliche Kämpfer sein Schwert von oben durch Bebryx’ Körper bis in sein Herz. Bebryx, der nur noch ein Berg zuckenden Fleisches war, fiel zu Boden, und sein Gegner stieß einen gellenden Schrei lange unterdrückter Wut aus.
    Das Gesicht des Gladiators war zu einer höhnischen Grimasse verzerrt, als er sich umwandte und sich den drei überlebenden Gladiatoren des Hauses Batiatus entgegenstellte. Er schlug mit seinem Schwert auf seinen Schild, wobei lange, zähflüssige Blutfäden durch die Luft spritzten.

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