Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
Aber allmählich verflog sein Zorn, da er nun wusste, dass das nicht stimmte. Und das war gefährlich.
    Seltsamerweise klang ihre Stimme schwach. „Immer machst du Witze.“
    Max spürte einen Kloß im Hals. Wie konnte es sein, dass sie nur ein paar Worte sagte, und schon fühlte er sich schlecht? Übte sie das heimlich? „Meine Witze haben dir sonst nie etwas ausgemacht.“
    Er spürte ihre Wärme, als sie sich neben ihm hinkniete. Sein Bein zuckte, als sie ihm die Hand aufs Knie legte.
    Als er die Augen öffnete und sie ansah, setzte er sich sofort auf. Sie war blass, noch blasser, als ein Mensch aussehen durfte, auch wenn er krank war. Ängstlich sah sie ihn aus großen Augen an.
    „Himmel, Bella, was ist los?“ Er legte seine Hand auf ihren Arm, und sie griff danach, indem sie ihre Finger mit seinen verschränkte.
    „Versprich mir …“, begann sie mit zitternder Stimme und drückte seine Hand, „Versprich mir, dass egal wie viel Zeit uns noch zusammen bleibt, dass wenn ich fort bin, du, egal was passiert, das tust, was in meiner Erinnerung als richtig erscheint.“
    Als hätte ihn die Hand des Todes persönlich berührt, fühlte Max, wie es ihm kalt den Rücken hinunterlief. „Worüber redest du?“
    „Du weißt doch, dass ich durch die Augen des Orakels gesehen habe.“ Sie neigte den Kopf, und eine Träne rann ihre Nase hinab.
    „Wir wissen doch noch gar nichts.“ Er nahm ihre beiden Hände und legte sie in ihren Schoß. „Einige von den Dingen, die du gesehen hast, sind vielleicht gar nicht wahr.“
    „Ich weiß, dass sie wahr sind.“ Bella sah auf, ihre Augen schimmerten wütend, als habe sie Fieber. Das war ein gutes Zeichen. Sie schien wieder so zu sein, wie sie vorher gewesen war. „Und ich sehe furchtbare Dinge. Wenn ich nicht mehr lebe, dann muss noch vieles getan werden. Versprich mir, dass du das tun wirst, was nötig ist.“
    „Gut. Wenn du möchtest, dass ich deine Verwandten benachrichtige, das mache ich.“ Er versuchte, darüber zu lachen. „Aber ich sage dir, mir wird es nichts ausmachen.“ Fast biss er sich auf die Zunge, um nicht zu ergänzen: „Denn ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht.“
    Sie entgegnete nichts, aber er spürte, dass sie ihm dringend sagen wollte, dass er falsch lag.
    Er wollte es nicht hören. „Du bist müde. Du hast dich den ganzen Abend übergeben. Wahrscheinlich fehlt dir Flüssigkeit. Ich hol dir ein bisschen Wasser, und dann leg dich schlafen.“
    „Ich will kein Wasser.“ Sie hob eine seiner Hände an ihre Lippen. „Schläfst du mit mir?“
    „Nimm’s bitte nicht persönlich, aber ich habe dir gerade dabei zugesehen, wie du das Essen von zwei Tagen herausgekotzt hast, und das macht mich nicht gerade an, verstehst du?“ Er zog seine Hand zurück. „Vielleicht ein anderes Mal.“
    Bella lächelte. „Nein, ich meinte, ob du mit mir zusammen in meinem Bett schläfst. Halt mich fest.“
    „Du weißt doch, ich kann dir nichts abschlagen.“ Er deutete auf das Fenster und die behelfsmäßige Abdeckung durch die Wolldecken. „Aber wenn das nicht hält, dann werde ich vielleicht in wenigen Stunden gegrillt.“
    „Dann steh doch einfach in einigen Stunden auf und leg dich dann auf den Boden.“ Sie nahm seine Hand in ihre, während sie aufstand und versuchte, ihn mit aller Kraft aufdas Bett zu ziehen, bis sie beide lachend auf der Matratze zusammenbrachen. Dieser unbeschwerte Moment war Max viel zu kurz.
    Später, als er glaubte, sie schliefe, nahm er eine Strähne ihres Haars in die Hand und wickelte sie sich um den Finger, während er sie flüstern hörte: „Ich habe Angst zu sterben.“
    Er hatte das Gefühl, sein Herz krampfe sich zusammen. Nie im Leben würde er zulassen, dass Bella stürbe, doch eine Stimme sagte ihm, dass er aufhören müsse, den Abstand zwischen ihnen überwinden zu wollen – für alle Fälle.
    Aber er war es leid, immer nur in der Defensive zu sein. Er wollte so nicht länger sein, nicht, wenn es um Bella ging. Er zog sie dichter an sich heran und hoffte, so die Zeit zu nutzen, die ihnen noch bleiben sollte.
    Ich wollte es Nathan nicht spüren lassen, aber ich wäre am liebsten die Wände hochgegangen, während der Zeitpunkt immer näher rückte, an dem ich Cyrus treffen sollte. Was sollte ich ihm sagen? Was würde er mir sagen? Würden wir uns streiten? Würde ich ihn bedauern? Würde ich etwas Dummes tun, so wie beim letzten Mal, als wir uns gesehen hatten?
    Würde ich überhaupt seine neue Adresse

Weitere Kostenlose Bücher