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Aschebraut (German Edition)

Aschebraut (German Edition)

Titel: Aschebraut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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an. »Sie haben das Haus also getrennt verlassen.«
    »Nein.«
    Das Dröhnen ihres Schädels nahm noch zu. »Spielberg hat das Haus also allein verlassen. Und der Typ aus seiner Crew kam mit der üppigen Blondine raus.«
    »Nein!«
    »Wie zum Teufel ist es dann gelaufen?«
    »Spielberg kam nicht wieder raus!«
    Brenna konnte deutlich spüren, wie sich ihre Nackenhaare einzeln sträubten. »Dieser Typ aus seiner Crew«, setzte sie vorsichtig an. »Wie sah der aus?«
    »Bart, hellbraunes Haar und super Zähne. Mann, ich wünschte mir, ich hätte solche Zähne. Ein echter Gewinnertyp.«
    Shane Smith.
    »›Pass auf dich auf‹, hat er zu mir gesagt. Und dann hat er mir die Pistole und die Kappe in die Hand gedrückt. Und ich habe darauf gewartet, dass auch Spielberg wiederkommt und seine Kappe wiederhaben will, aber er ist nicht noch mal aufgetaucht.« Sein Blick schweifte in die Ferne ab. »Er kam nicht mehr aus dem Haus heraus.«
    »Und Sie sind sich sicher, dass Sie ihn nicht einfach nur verpasst haben?«
    »Ich habe dort gelebt. Direkt gegenüber von dem Haus. Ich habe einen leichten Schlaf, und ich habe mich den ganzen Tag nicht mehr vom Fleck gerührt. Wenn ein weltberühmter Regisseur aus dem Haus gekommen wäre, dann hätte ich das also auf jeden Fall mitbekommen.«
    Eine Stimme aus dem Lautsprecher verkündete das Ende der Besuchszeit, und mit einem »Danke, dass Sie mir geholfen haben« wandte Brenna sich zum Gehen und zahlte auf dem Weg nach draußen fünfzig Dollar auf Orions Konto beim Gefängnisladen ein.
    Morasco nahm sie in der Eingangshalle in Empfang, doch als er von ihr wissen wollte, ob sie irgendetwas herausgefunden hatte, fiel sie ihm ins Wort. »Hat dir Danny sagen können, wo genau der Mann verhaftet worden ist?«
    »Vor einem leeren Haus neben einem Parkplatz in der Mitte der Columbus Avenue. Warum?«
    »Weil ich glaube, dass Robin Tannenbaum von Shane Smith erschossen worden ist. Und dass wir Robins Leiche finden, wenn wir in das Haus auf der anderen Straßenseite gehen.«
    N
    Nick bestellte Danny Cavanaugh, dessen Großvater Wayne, Waynes und Dannys Partner und zwei Streifenwagen aus Mount Temple zu dem Parkplatz, auf dem Orion Nichols festgenommen worden war. »Ich habe einen Tipp bekommen, dass sich in dem Haus auf der anderen Straßenseite wahrscheinlich ein Mord ereignet hat«, sagte er zu Wayne, und der fuhr, ohne nachzufragen, sofort los. Was bewies, wie groß Morascos Einfluss seit dem Neff-Fall war. Das hieß seiner und auch der von Brenna Spector, denn als Danny Cavanaugh am Telefon erfahren hatte, dass sie ebenfalls da sein würde, hatte der Karottenschopf vor Freude »laut gejuchzt. Ehrlich. Ohne Quatsch«, erzählte Nick ihr jetzt.
    Doch auch wenn sie es als durchaus schmeichelhaft empfand, dass ein junger Polizist bei der Erwähnung ihres Namens juchzte, war das Beste, dass sie – wenigstens in Westchester – nicht mehr gezwungen war, sich am Ort eines Verbrechens einzuschleichen, wenn die Polizei dort war. Hoffentlich hielt dieses Glück auf Dauer an.
    Während sie in ihrem Sienna saß und hinter Nick in Richtung von Mount Temple fuhr, klingelte ihr Handy, und Gary Freemans neue Prepaid-Handy-Nummer leuchtete auf dem Display. Endlich rief er sie zurück. Das wurde auch allmählich Zeit. Sie drückte auf die grüne Taste und schob sich den Bluetooth-Knopf ins Ohr.
    »Ja, ich bin allein«, erklärte sie, bevor er etwas sagen konnte. Weil ihr diese Frage langsam wirklich auf die Nerven ging.
    »Sie haben etwas über RJ Tannenbaum herausgefunden?« Seine Sprache war undeutlich. Was sie seltsam fand. Weil der Mann nach allem, was sie online über ihn herausgefunden hatte, nicht für übertriebenen Alkoholkonsum berüchtigt war. Und selbst wenn er gerne hin und wieder etwas trank, war in Kalifornien noch Vormittag. Vielleicht war ja einfach die Verbindung schlecht …
    »Ja. Und zwar zwei Dinge«, antwortete sie. »Erstens, dass er vor drei Jahren bei Ihnen zu Hause eingebrochen ist.«
    Er atmete keuchend in den Hörer, blieb ansonsten aber erst einmal stumm. Brenna fuhr hinter Morasco auf die Fernstraße 287, und bis Gary Freeman endlich etwas sagte, hatten sie bereits die nächste Abfahrt hinter sich.
    »Und was ist das Zweite?«
    »Mr Freeman«, sagte sie.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie mich nicht so nennen sollen.«
    »Ja … in Ordnung, Gary. Sie können nicht einfach so vom Thema abweichen.«
    »Das ist immer noch dasselbe Thema. Sie haben mir erzählt, was Sie als

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