Aschebraut (German Edition)
mein Gott.« Sie hielt den Atem an und hoffte.
»Hier ist auch noch ein Brief«, stellte Morasco fest, faltete ihn auseinander, während Brenna über seine Schulter sah, und gemeinsam lasen sie:
Lieber RJ,
ich hoffe, es geht dir gut, wenn dich dieser Brief erreicht. Es tut mir leid, dass aus unserem Interview nie etwas geworden ist. Ich bin noch immer desillusioniert von Shane und seiner »Kunst« – und finde, dass dein Vorhaben ehrenwert und wichtig ist. Aber so leid es mir auch tut, ich muss die Stadt verlassen. Allerdings aus einem schönen Grund – weil man mir in Montreal eine Rolle in einer Seifenoper angeboten hat. Vielleicht weißt du es nicht, aber ich spreche fließend Französisch, weshalb mir die Rolle praktisch auf den Leib geschneidert ist. Außerdem bekomme ich dort regelmäßig Geld, brauche mein Gesicht nicht zu verstecken und vor allem nicht länger die Geheimnisse von jemand anderem zu bewahren.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück mit deiner Dokumentation. Sie wird sicher wunderbar. Nochmals – es tut mir leid, dass wir uns nie persönlich begegnet sind, aber vielleicht nützen dir die Papiere, die ich beigefügt habe, ja was.
Mit den besten Wünschen,
Lula Belle … alias Mallory Chastain
»Mallory Chastain«, wiederholte Brenna leise, während sich ihr Herz zusammenzog.
»Nicht Clea.«
Brenna schüttelte den Kopf. »Ich kenne diese Frau.«
»Und woher?«
»Ich habe sie oder auf jeden Fall ihr Auge in einem von Shane Smiths Filmen gesehen.«
Morasco seufzte. »Da hat alle Welt gedacht, sie wäre in Kanada, um mit dir zu reden, und in Wahrheit war sie einfach einer blöden Rolle wegen dort.«
»Ironie des Schicksals«, antwortete Brenna, doch in Wahrheit ging ihr etwas völlig anderes durch den Kopf. Weil sie gerade den ersten Absatz aus dem Tagebuch der Schwester las.
Ich habe gerade Das Tagebuch der Anne Frank gelesen. Meine Mom denkt, Tagebücher wären Quatsch. Sie denkt, dass sie zu viel über einen enthüllen, aber das finde ich nicht. Ich finde, dass sie einem Gesellschaft leisten, wenn man sonst von aller Welt im Stich gelassen worden ist. Ich finde, dass sie die Erinnerungen festhalten, während man selbst neue schafft. Ich finde, sie sind eine Möglichkeit, ewig zu leben – was vielleicht der Grund ist, weshalb Mom sie derart hasst.
Wie dem auch sei, Annes Tagebuch hieß Kitty , und ich will auch eine Kitty haben. Aber da der Name schon vergeben ist, werde ich dir einen anderen Namen geben. Der genauso hübsch wie Kitty klingt.
Ich nenne dich Lula Belle.
Danksagungen
Vielen Dank meiner großartigen Agentin Deborah Schneider sowie allen bei HarperCollins – besonders den brillanten Frauen Lyssa Keusch, Amanda Bergeron und Lauren Cook.
Ein ebensolcher Dank gilt dem stets hilfsbereiten Experten für Polizeiarbeit und Hightech-Experten Josh Moulin und dem genialen Autofachmann John Voelcker sowie meinen guten Freunden und scharfsinnigen Lesern James Conrad, Chas Cerulli, Paul Leone, Anthony Marcello, Abigail Thomas (sowie allen anderen aus der Schreibgruppe, die mir, verflixt noch mal, entsetzlich fehlen), Jamie und Doug Barthell – und den vielen anderen, die mir geholfen und meine Verrücktheiten ertragen haben.
Nicht zuletzt danke ich Marilyn und Sheldon Gaylin (in deren wundervollem Heim ein Großteil dieses Buchs entstanden ist), meiner phantastischen Mom Beverly Sloane und, wie bereits der Widmung zu entnehmen ist, meinem Mann Mike und meiner Tochter Marissa, ohne die keins meiner Bücher je geschrieben worden wäre.
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