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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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wir von den anderen Reisenden aus dem Zug erhalten.« Er räusperte sich. » Ist die Nachricht schon raus an die Medien? Ich habe weder etwas gehört noch gesehen.«
    Ellen, deren Job dem einer Pressefrau am nächsten kam, antwortete: » Die Nachricht ist gleich gemäß unserer Vorgaben im Radio gebracht worden und natürlich auch im Internet. Und vor einer knappen Stunde ist die Nachricht über TT rausgegangen. Die liefern sowohl an Rapport als auch an die Nachrichten auf TV 4. Wir können also davon ausgehen, dass es morgen früh in allen größeren Zeitungen steht. Unsere Meldung besagt ausdrücklich, dass wir so schnell wie möglich mit allen Fahrgästen Kontakt aufnehmen möchten.«
    Alex nickte. Er selbst hatte keine Berührungsängste mit den Medien, wusste aber auch, dass dieser Vorstoß ebenso gut in eine Katastrophe führen konnte. Es war Ende Juli, der Sommer verregnet, und Millionen Schweden hatten Ferien. In den Zeitungsredaktionen herrschte Sauregurkenzeit. Er wagte kaum darüber nachzudenken, wie die Schlagzeilen am morgigen Tag aussehen würden, wenn das Mädchen nicht im Lauf des Abends gefunden wurde. Aber auch die Zahl derer, die zum Hörer greifen und wegen eines Hinweises anrufen würden, bescherte ihm ein mulmiges Gefühl. Es lebten einfach viel zu viele Leute in der Vorstellung, im Besitz entscheidender Informationen zu sein, ohne die die Polizei nicht auskommen konnte.
    » Dann warten wir erst einmal mit der Pressekonferenz«, sagte er nachdenklich. » Und wir schicken auch noch kein Bild von dem Mädchen raus. Wie ihr wisst, war Lilian nur wenige Minuten unbeaufsichtigt– drei, vier Minuten schätzungsweise. Der Zug hatte erst eine knappe Minute stillgestanden, als der Schaffner zu ihrem Platz zurückkam, aber da war sie schon weg.« An Peder gewandt, fuhr er fort: » Was haben deine Befragungen ergeben? Welches Gefühl hast du von den Leuten, mit denen du gesprochen hast?«
    Peder atmete hörbar aus und blätterte in seinen Notizen. » Also, ich habe mit niemandem geredet, der irgendwie verdächtig wäre«, sagte er schleppend. » Niemand hat etwas gehört oder gesehen. Das Mädchen war einfach wie vom Erdboden verschluckt. Der Einzige, der sich irgendwie komisch verhalten hat, ist der zweite Zugchef, Arvid Melin, der es geschafft hat, sowohl in Flemingsberg das Signal zur Abfahrt ohne Sara Sebastiansson zu geben als auch den Anruf seines Kollegen nach Verstärkung zu ignorieren. Aber ehrlich gesagt… Nein, ich glaube kaum, dass Melin etwas mit der Sache zu tun hat. Er scheint mir eher gedankenlos und nachlässig zu sein mit dem, was er tut, und das hat die Sache für Lilians Entführer sicher erleichtert. Aber er hat selbst nicht aktiv zu ihrem Verschwinden beigetragen. Das glaube ich wirklich nicht. Außerdem ist er bei uns auch noch nicht unangenehm aufgefallen.«
    » Gut«, sagte Alex.
    Fredrika runzelte die Stirn. » Ich bin mir nicht sicher, ob Arvid Melin der Einzige in dieser Geschichte ist, der sich komisch verhalten hat. Können wir denn wirklich davon ausgehen, dass es Zufall war, dass der Zug in Flemingsberg Sara vor der Nase weggefahren ist? Was haben wir denn über die Frau herausbekommen, die sie aufgehalten hat?«
    Alex legte den Kopf schief. » Was ist denn deine eigene Einschätzung?«
    » Das kommt ganz darauf an, wie wir das Verschwinden des Mädchens betrachten. Wenn wir glauben, dass es geplant war und darauf aufbaute, dass das Kind während der Fahrt unbeaufsichtigt sein würde, damit man es leichter würde entführen können, dann müssen wir auch die Frau mit dem Hund verdächtigen«, antwortete Fredrika.
    » Stimmt«, pflichtete Alex ihr bei. » Aber woher sollte der Täter gewusst haben, dass sämtliche Personen, die auf Lilian hätten aufpassen können, verhindert sein würden?«
    » Das wusste er natürlich nicht«, gab Fredrika zu. » Natürlich muss der Täter davon ausgegangen sein, dass Sara Sebastiansson die Situation erfassen und mit dem Zugpersonal Kontakt aufnehmen würde, als der Zug ihr davonfuhr. Aber vielleicht rechnete der Täter damit, dass es einfacher sein würde, das Mädchen jemandem wegzunehmen, der es nicht kannte, als der eigenen Mutter. Die Person, die Lilian entführt hat, hätte es vielleicht auch versucht, wenn Henry Lindgren weiter bei ihr geblieben wäre.«
    » Du meinst also, irgendjemandem ging es vorrangig darum, Sara vom Zug wegzubringen, und deshalb waren die Ereignisse in Flemingsberg kein Zufall?«, fragte Alex.
    »

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