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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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wahnsinnig gut gefallen, als ich dich in Yoshis Laden gesehen habe, ich wollte dich unbedingt kennenlernen. <<
    Ich lächle.
    >> Ich bin trotzdem Zeitverschwendung für dich. <<
    >> Das entscheide ich bitte selbst, okay? <<
    Ich schaue zu ihm auf. Er ist aufgestanden und hat die Hände in
    den Hosentaschen vergraben.
    >> Komm. <<
    Ich zögere nicht. In mir keimt eine Hoffnung, an der ich mich nicht festklammern will. Noch weiß er nichts was er wissen sollte.
     
    Wir sitzen wieder auf der Couch und Felix kocht Café, wie vor ein paar Stunden.
    >> Was riecht hier eigentlich so gut? Irgendwie nach… <<  
    >> Melone! << , vollendet er meinen Satz und grinst mich an.
    Er zeigt auf die grünen Kerzen die am Fensterbrett und auf einem Regal neben der Tür stehen.
    >> Yoshi hat mir zum Einzug einen ganzen Karton Melonen-Duftkerzen geschenkt. Ich steh auf Melone! <<
    Ich lache. Es wäre schön gewesen, Felix schon früher kennenzulernen, damals als alles noch weniger kompliziert war. Jetzt muss ich mir überlegen wie ich anfange. Er setzt sich zu mir.
    >> Du wolltest mir erklären, wieso all dein Zeug in einem Schließfach am Bahnhof lagert. <<
    >> Wollte ich das? << , frage ich.
    >> Du musst nicht, aber ich kann dir nur helfen wenn ich deine Situation verstehe. <<
    >> Du musst mir nicht helfen! << , stelle ich klar.
    >> Ich will dich um nichts bitten oder etwas von dir verlangen! Ich komme klar! Bald…komme ich wieder klar… <<
    Ich versuche selbstsicher zu klingen, aber ich klinge wie ein kleines, hilfloses Kind, obwohl ich noch gar nicht angefangen habe. Felix nickt.
    >> Ich weiß nicht was du alles hören willst… <<
    In Wirklichkeit weiß ich noch immer nicht wo ich ansetzten soll. Ab wann ist eigentlich alles schief gelaufen?
    >> Wissen deine Eltern wo du bist? <<
    >> Nein, aber sie wollen es auch nicht wissen. <<
    >> Was heißt das? <<
    >> Meine Mutter wollte, dass ich ausziehe. <<
    >> Wieso? <<
    Ich zucke mit den Schultern.
    >> Sie sagt, wir hätten zu wenig Platz und sie hätte zu wenig Zeit. Es würde mir bei meinem Vater besser gehen, das war ihre Begründung. <<
    >> Du lebst bei deinem Vater? <<
    >> Nein, mein Vater will mich nicht. <<
    >> Aber… <<
    >> Ja, es ist kompliziert…und dann auch wieder nicht. <<
    >> Das heißt deine Mutter wollte, dass du bei deinem Vater lebst, aber der will das nicht, richtig? <<
    >> Meine Mutter will mich schon vier Jahre lang loswerden. Als ich zwölf war, hat sie einen Mann kennengelernt. Sie haben schnell geheiratet und er ist bei uns eingezogen. Er mag mich nicht...sie haben meinetwegen oft gestritten. Er will eigene Kinder mit meiner Mama, nicht das Kind eines anderen Mannes. Sie liebt ihn, sie ist emotional abhängig von ihm. Ich bin ihr immer egaler geworden. Ich denke sie kann mich mittlerweile auch nicht mehr leiden, aber es ist ihr peinlich, also überspiet sie es. Ich war eine ganze Weile nicht zuhause, fast drei Jahre. Ich habe bei meinem damaligen Freund übernachtet. Vor drei Monaten bin ich dann zurück nachhause…es ging nicht anders. Sie hatten mein Zimmer komplett umgebaut, ich bin in die Abstellkammer gezogen. Seitdem haben sie wirklich ernsthaft versucht mich loszuwerden…mit Nachdruck. Meine Mutter hat irgendwann damit angefangen, dass ich doch zu meinem Vater ziehen soll. Ich habe so gut wie keinen Kontakt zu ihm, er kennt mich nicht mal richtig, außerdem will er mich auch nicht. Ich war bei ihm…ich wollte wissen, ob ich wenigstens für ein paar Wochen bei ihm wohnen kann…bis ich etwas eigenes gefunden habe, aber er wollte nichts von mir wissen. <<
    Felix versucht zu begreifen was kei n Kind begreifen kann, das von seinen Eltern geliebt wird.
    >> Warte…deine Mutter hat gewusst, dass dein Vater dich nicht will und du solltest trotzdem zu ihm ziehen? <<
    >> Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht bei ihm bleiben kann, dass er keinen Platz für mich hat. Sie hat nicht zugehört und ich habe aufgehört zu widersprechen. Was hätte ich sagen sollen? Für sie war klar, dass ich gehen muss, wohin war ihr egal. In ihrer Vorstellung bin ich jetzt bei meinem Vater und sie kann mich ohne schlechtes Gewissen abhaken. <<
    >> Seit wann bist du weg? <<
    >> Seit Freitag. <<
    >> Aber sie kann dich nicht rausschmeißen. Sie muss… <<
    >> Sie muss gar nichts! Ich will bei niemand bleiben der mich nicht haben will! Und ich will nicht in irgendeine Einrichtung. <<
    >> Deshalb hast du bei diesem Typen übernachtet, oder? <<
    Ich nicke. Die Sache mit Juli habe ich fast

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