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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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seine Hauptsorge.
    >> Ich wollte wissen wo du hingehst. Es hat so ausgesehen, als wärst du nur gegangen, weil ich mich mit meiner Ex am Telefon gestritten habe. Das war blöd von mir, ich hätte nicht rangehen dürfen. <<
    Ich schaue auf den Boden.
    >> Tut dir etwas weh? Ist dir schlecht? <<
    >> Nein…es geht mir wieder gut! Mir war nur schwindelig, weil ich vergessen habe zu essen. <<
    Ich hatte mir schon gedacht, dass es seine Freundin war, oder seine Ex, aber ich wollte nicht darüber nachdenken. Ich erinnere mich an die verstaubte Konzertgitarre neben seinem Bett.
    >> Vergessen zu essen? << , wiederholt er verständnislos.
    Ich zucke mit den Schultern.
    >> Hast du eine Essstörung? <<
    Er klingt so ernst, genau wie bei seiner Frage nach den Drogen.
    >> Nein! Ich bin nicht magersüchtig! Oder heroinabhängig! Oder schwanger! <<
    Ich bin nur in einer schwierigen Situation, aber darüber will ich nicht reden, genauso wenig wie über die Gitarre in deinem Schlafzimmer.
    >> Entschuldige bitte…ich will dir nichts unterstellen! Du siehst nur kränklich aus…und ich werde nicht schlau aus dir. <<
    >> Ich muss nur etwas essen << , murmle ich und drehe mich nach meinem Schließfach um.
    Ich stecke den Schlüssel hinein und krame nach meinem Geld. Es liegt in einem Kuvert unter meinen Klamotten. Als ich mich wieder umdrehe, steht Felix genau hinter mir. Er schaut über meine Schulter in das Schließfach. Ich knalle es wieder zu und schließe ab.
    >> Du musst dir keine Sorgen mehr machen! Ich komm schon klar! <<
    >> Ja…dort drüben ist eine Pizzeria. Hast du Lust auf Italienisch? <<            
    Er klingt seltsam tonlos. Ich muss etwas essen, mir ist egal was. Felix bleibt bei mir. Er bestellt viel zu viel. Ich trinke eine ganze Dose Energy Dring in einem Zug leer.
    >> Heiß heute, nicht? <<
    Er macht Smalltalk . Ich bin ihm dankbar dafür.
    >> Yoshi hat früher in einer Pizzeria gearbeitet. Er hat mal mit Kai gewettet, dass er die bessere Pizza hinbekommt. Das Resultat der Wette war, dass meine Küche gebrannt hat. <<
    Ich lache und verschlucke mich beinahe. Das Essen ist gut, Felix ist klasse und mir wird bewusst wie seltsam ich auf ihn wirken muss.
    >> Wenn ich Stress habe, bekomme ich kaum etwas runter << , erkläre ich, als der Kellner die Teller abräumt.
    Ich bin satt und meine Lügerei hängt mir zum Hals raus. Felix horcht auf. Er hat bis vorhin an seiner Serviette herumgefaltet, jetzt landet sie im Aschenbecher.
    >> Ich habe in den letzten Tagen nichts gegessen. Aber ich habe keine Essstörung! <<
    Mein Einwand kommt lautstark. Felix nickt halbherzig.
    >> Es ist nur… <<
    Jetzt bin ich wieder viel zu leise.
    >> …zur Zeit alles kompliziert. <<
    >> Zuhause? Mit deinen Eltern? << , will er wissen.
    Ich weiß nicht wie ich das beantworten soll.
    >> Du bist abgehauen, oder? <<
    Ich schüttle den Kopf.
    >> Nein, so kann man das nicht sagen. <<
    Der Kellner kommt wieder und Felix bezahlt alles, obwohl ich protestiere.
    >> Hier ist so viel los. Willst du nicht wieder mit zu mir kommen, dann können wir in Ruhe reden << , schlägt er vor und lächelt mich an.
    Sein Lächeln ist so schön wie immer, aber ich kann es diesmal nicht erwidern.
    >> Nein. Das ist doch Zeitverschwendung << , entgegne ich tonlos.
    Er legt den Kopf fragend schief.
    >> Wieso willst du dir meinen ganzen Scheiß anhören? Du hast doch besseres zu tun, oder? Ich verstehe sowieso nicht warum du mir hinterher bist… <<
    Er schweigt ziemlich lange, dann holt er Luft.
    >> Ich bin nicht gut in solchen Sachen! << , meint er schließlich.
    Ich weiß nicht auf was er hinauswill. Mein Blick ist erwartungsvoll.
    >> Wenn ich auf der Bühne stehe und singe, bin ich der selbstbewussteste Mensch der Welt. Off-Stage bin ich… << , er sucht nach Worten.
    >> Ich kriege meine Klappe meistens nicht auf! <<
    >> Es gibt viel stillere Menschen als dich. <<
    >> Das meine ich nicht…still << , dementiert er.
    >> Ich rede, aber ich kann nicht sagen was ich sagen will. <<  
    Felix wirkt nervös. Jetzt sind wir beide angespannt.
    >> Kryptonite … <<
    Ich stutze.
    >> Was? <<
    >> Ich habs für dich gesungen. <<
    >> Für mich? << , wiederhole ich leise.
    Ich denke wieder an das Konzert, an das was Yoshi gesagt hat und an Felix‘ suchenden Blick.
    >> Dass ich es geschafft habe dich an der Bushaltestelle anzusprechen, war ein Wunder. Das habe ich noch nie gemacht. Die Mädchen sind immer zu mir gekommen und das war mir meistens unangenehm. Du hast mir

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