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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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schon vergessen. Mein Akku ist leer, niemand kann mich erreichen.
    >> Ich kenne Juli schon lange. Es ist nicht so, als hätte ich bei einem Fremden übernachtet. <<
    Felix nickt wieder, dann schüttelt er den Kopf.
    >> Ich dachte du wärst abgehauen, weil du Streit mit deinen Eltern hattest. <<
    Ich grinse schwach. Er hätte lieber eine rebellische Ausreißerin gehabt, kein ungewolltes Mädchen das bei Jungs schläft, die sie ausnutzen wollen.
    >> Ja, das wäre besser gewesen, oder? <<
    >> Besser? << , wiederholt er verständnislos.
    >> Nichts davon ist nur annähernd gut, oder in Ordnung! Dir ist echt viel Scheiß passiert. <<
    Ich weiß nicht was ich sagen soll. Vie lleicht soll ich einfach gehen und er traut sich nicht mich darum zu bitten.
    >> Du kannst hier bleiben! <<
    Sein Satz trifft mich wie ein Blitz.
    >> Was? <<
    >> Die Wohnung ist nicht groß, aber besser als nichts, oder? <<
    >> Aber… <<
    >> Nein! Du kannst bleiben! Bitte! Ich will, dass du hier bleibst. <<           
    Sein Satz endet viel leiser als er angefangen hat. Ich weiß nicht wie ich reagieren soll, was ich sagen soll. Dann fällt mir etwas ein.
    >> Was wenn deine Freundin vorbei kommt? <<
    >> Meine Freundin? << , wiederholt er verwirrt.
    >> Sie holt ihre Gitarre, oder? <<
    >> Du meinst meine Ex! <<
    Ich zucke mit den Schultern. Es geht mir nicht um sie, sondern darum, dass Felix ganz andere Mädchen hier haben könnte als mich.
    >> Ich habe vor vier Monaten mit ihr Schluss gemacht…oder fünf. Ich mochte sie am Anfang, aber sie war nicht so wie sie sich gegeben hat. Wir haben überhaupt nicht zusammengepasst. <<
    >> Ich kenne ein paar Mädchen die wirklich nett sind und sehr hübsch… <<
    >> Versuchst du mich zu verkuppeln? <<
    Er klingt kühl. Ich weiß nicht wo ich hinschauen soll.
    >> Du magst mich nicht << , stellt er tonlos fest.
    Ich schüttle energisch den Kopf.
    >> Doch! <<
    >> Du brauchst echt keine Angst zu haben. Ich fass dich nicht an wenn du das nicht willst! <<
    >> Du kannst mich anfassen wenn dir danach ist! <<
    Ich weiß nicht wie ich das gerade herausgebracht habe. Ich werde rot und hibbelig. Vor ein paar Tagen hätte ich mir noch nicht vorstellen können, dass ich mir jemals wieder wünschen würde angefasst zu werden. Mein Leben fährt Achterbahn.
    >> Sollen wir deine Sachen vom Bahnhof holen? <<
    Ich nicke.
    >> Wenn das wirklich okay ist… <<
     
    Felix trägt meine Tasche und meinen Rucksack. Er will sich nichts abnehmen lassen. Auf den Weg zurück zu seiner Wohnung kauft er uns ein Eis.
    Er stellt meine Tasche in sein Schlafzimmer, aber ich will ihm sein Bett nicht streitig machen.
    >> Ich schlafe auf der Couch! Das ist dein Bett! <<
    Er lässt sich nicht umstimmen. Felix is t stur. Ich frage ob ich mein Handy und meinen MP3-Player aufladen darf. Er zeigt mir das Badezimmer und legt mir ein Handtuch raus.
    In den letzten Tagen ist viel schief gelaufen, aber das wird gerade unwichtig. Als ich unter der Dusche stehe und mich mit Felix‘ Duschgel einreibe, muss ich ständig grinsen. Ich bin eine Traumtänzerin. Mein Hirn fängt wieder an alles Schlechte beiseite zu schieben. Das tut unendlich gut. Ich rieche nach seinem Shampoo. Ich mag das. Ich habe auch immer Jens Duschgel benutzt und seine Sachen getragen wenn wir zuhause waren. Er mochte das nicht.
    Felix sitzt auf der Couch und spielt Gitarre. Ich will ihn nicht stören, also schleiche ich mich an. Als er mich doch sieht, hört er auf.
    >> Nicht! Spiel weiter! <<
    Er nickt und ich setze mich zu ihm. Ich sehe ihm beim Üben zu und traue mich endlich mich in ihn zu verlieben.
    Er fragt nach jedem Lied was er als nächstes spielen soll. Ich wünsche mir meine Lieblingssongs, er kennt jeden einzelnen. Irgendwann werden Felix‘ Finger müde. Er ärgert sich darüber. Yoshi kann ewig spielen, behauptet er. Von ihm hat er das Gitarrenspielen gelernt. Die beiden kennen sich seit dem Kindergarten. Ich höre heraus, wie viel Yoshi ihm bedeutet. Felix redet oft über ihn. Ich mag das. Das zeigt wie warmherzig Felix ist. Er legt die Gitarre zurück in den Koffer und rutscht ein Stück näher zu mir. Er hat keinen Fernseher. Wir schauen uns ein Tenacious D Konzert auf seinem Laptop an. Sein Oberarm drückt sich gegen meinen. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter. Er legt seinen Arm um mich und ich kuschle mich an seine Brust. Mein Herz hat noch nie so schnell geschlagen, kein einziges Mal in meinem Leben.
    >> Liegst du bequem? <<
    >> Ja. <<
    >> Ist dir kalt?

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