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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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ein Mann, der ihnen den Rücken zugewandt hatte. Seine Beine waren so groß und kräftig wie dicke Marmorsäulen und sein Brustkorb war breiter als die Tür, durch die sie getreten waren. Er beugte sich über eine Schale und in seiner Faust blitzte Metall. Vor ihm stand ein kleiner Spiegel, in dem Ash ein Paar dunkler, kalter Augen sah, die ihn musterten.
    »Meine Schule ist voll.« Das Rasiermesser schlug gegen die Schüssel, dann zog es der Mann gleichmäßig über seinen Kopf, wobei die Klinge knisternd über die steifen Stoppeln glitt.
    Rishi kramte in seinem Schultersack herum und zauberte einen kleinen Stoffbeutel hervor. »Ich erwarte nicht von dir, dass du sie aus schierer Güte ausbildest. Ich werde dafür bezahlen.«
    Der Alte hielt einen Diamanten in die Höhe, der so groß war wie ein Ei. Noch nie hatte er einen so gigantischen Edelstein gesehen, abgesehen von den englischen Kronjuwelen.
    Ujba unterbrach seine Rasur. Rishi warf ihm den Stein zu und Ujba klaubte ihn aus der Luft. Nachdem er ihn ausgiebig begutachtet hatte, steckte er ihn ein. Dann schloss er sein aufklappbares Rasiermesser und wandte sich ihnen zu.
    Von seinen Ohren hingen goldene Ringe und seine Oberlippe wurde von einem mächtigen Bart verdeckt, der an den Enden gezwirbelt war. Über den stechenden, unbarmherzigen schwarzen Augen hingen schwere Brauen wie Felsvorsprünge. Er trug nichts außer einem weißen Lendenschurz und einem dünnen Schal aus gelber Baumwolle, der ihm locker über die gewaltigen Schultern hing.
    »Du willst, dass ich ihnen das Jonglieren beibringe? Oder vielleicht, ein Liedchen zu trällern?«, höhnte er.
    Rishi lachte. »Dem Mädchen die Heilkünste. Und dem Jungen …« Er blickte zu Ash, wie um seinen Entschluss noch einmal zu überdenken. »Das Kriegshandwerk. Wir müssen einen Krieger aus ihm machen.«
    Ujba baute sich vor Ash auf und legte ihm die Hand auf den Kopf. Als er die Finger spreizte, bedeckten sie Ashs ganzen Schädel, von einem Ohr bis zum anderen. Ujba drehte Ashs Kopf erst nach links, dann nach rechts.
    Einmal kräftig gedreht und er könnte mir das Genick brechen.
    »Unmöglich. Er hat nicht das Zeug dazu«, meinte Ujba.
    »Na so was. Und ich dachte, der große Ujba könnte sogar eine Maus lehren, einen Löwen zu besiegen?«
    »Einer Maus schon. Aber das hier ist ein Floh.«
    Ash schlug Ujbas Hand weg. Mit funkelnden Augen fuhr er den großen Mann an: »Ich bin kein blödes Tier.«
    Rishi prustete vor Lachen. »Dieser Floh ist bissig.«
    Ujba stockte und Ash sah, wie sich die Finger des Riesen zur Faust ballten, doch Ash wich nicht vor ihm zurück. Er hatte die Nase gestrichen voll davon, von Stärkeren herumgeschubst zu werden, selbst wenn er sich dafür durch die Wand boxen lassen musste.
    Doch Ujba wandte sich grunzend ab. »John, bring die Kleine in die Apotheke.« Danach wandte er sich an Ash und nahm die Kerze. »Dann komm, Junge.«
    Rishi legte Ash die Hand auf die Schulter und diesmal war Ash froh, den Alten bei sich zu haben. Lucky drückte noch kurz seine Hand, bevor sie ging und Ujba eine robuste Holztür aufstemmte, die bisher in der Dunkelheit nicht zu sehen gewesen war.
    Parvati, die die ganze Zeit über am Türpfosten gelehnt hatte, ging auf sie zu.
    »Die Rakshasa kann nicht mit«, bestimmte Ujba mit unverhohlener Abscheu.
    »Parvati, warte hier auf uns«, bat Rishi.
    Parvati lehnte sich wieder an ihren Türstock und bedachte Ujba mit einem kalten Blick, als er an ihr vorüberschritt.
    Sie gingen eine weitere Treppe hinunter, allerdings war diese hier wesentlich schmaler und feucht. An den Wänden klebten grüne Algen und Ujbas Kerze spendete das einzige Licht.
    Dann hörte Ash Rufe und das Geklapper von Metall.
    Wenig später kamen sie in eine niedrige Kammer, an deren Wänden allerhand Waffen hingen: Speere, Dolche, Schwerter und Schilde, alle fein säuberlich auf Holzregalen aufgereiht. In der Mitte hatte man eine etwa zwei Meter tiefe Grube aus fester roter Erde ausgehoben, die fast den ganzen Raum einnahm, sodass an ihrem Rand nur ein schmaler Steg übrig war, auf dem man außen herumlaufen konnte.
    In der Grube kämpfte ein Dutzend Jungen gegeneinander, einige in Paaren, andere in größeren Gruppen. Sie trugen alle entweder einen fest sitzenden weißen Lendenschurz oder ihre Unterhosen. Auf ihrer Haut glänzte der Schweiß. Zwei von ihnen, älter als der Rest, benutzten echte Waffen. Einer dieser beiden war Hakim, der sein Katar durch die Luft sausen ließ, als wäre er

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