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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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wenig später fühlte er, wie sich das Metall in seine Hand schmiegte.
    Gerade war er auf die Füße gekommen, als er erneut zusammenbrach, diesmal mit der Nase voran. Sein Kinn knallte auf den harten, festen Boden und ihm schossen Tränen in die Augen. Sein Hinterkopf pochte. Hakim hatte ihn erneut geschlagen, noch bevor Ash bereit gewesen war!
    Mit zusammengebissenen Zähnen starrte er Hakim an. »Du fieses Arschloch«, flüsterte er. Als er diesmal aufstand, behielt er den älteren Jungen genau im Auge. Hakim machte einen Schritt auf ihn zu.
    Ash würde ihm eins verpassen, nur einmal. Nur ein kleiner Schnitt und ein winziges bisschen Blut, um Hakim eine Lektion zu erteilen. Ash stach zu.
    Hakim trat Ashs Hand beiseite und der Katar schlitterte in die Ecke. Dann drehte Hakim Ashs Arm auf den Rücken und nahm ihn in den Schwitzkasten. Er legte den Unterarm auf Ashs Kehle und drückte zu, sodass Ashs Adamsapfel gequetscht wurde.
    Hör auf. Aber er konnte nicht sprechen, seine Luftröhre war zu. Alles, was ihm blieb, war, wild mit den Beinen zu zappeln. Die Augen gingen ihm über und das Blut rauschte in seinen Ohren. Er bekam keine Luft mehr.
    Hör auf.
    Ash griff hinter sich und packte mit der freien Hand ein Büschel von Hakims Haaren. Doch sofort wich Hakim ein paar Zentimeter zurück und brachte sich außer Reichweite.
    Aufhören.
    Schwarze Schlieren zogen vor Ashs Augen auf und seine Beine verwandelten sich in Wackelpudding, sie zuckten noch, aber ohne jede Kraft.
    »Aufhören!«, befahl Ujba.
    Ash glitt zur Erde. Wenn er Luft schnappte, fühlte es sich an, als würde er Rasierklingen schlucken. Jeder Atemzug war die reine Qual.
    Rishi half ihm hoch, während Ash hustete und würgte. In seinem Kopf drehte sich alles, der Boden unter seinen Füßen schwankte wie bei einem Schiff auf stürmischer See. Rishi führte ihn zum Rand der Kammer und lehnte ihn sanft gegen die Mauer. Ash grub die Finger in die Ritzen und klammerte sich fest, um nicht einzuknicken.
    »Du hast mir nicht geholfen«, krächzte er schnaufend und verzichtete auf die Höflichkeiten.
    »Es war nicht mein Kampf.«
    »Er hat mich beinahe umgebracht!«
    »So ist das in der Schlacht nun einmal und genau das musst du lernen, Ashoka. Dies ist nun dein Leben.«
    Ash starrte den Gecko an der Decke an. Seit zwei Stunden schon hatte sich das Tier nicht mehr bewegt, genau wie Ash. Im Nachbarbett lag Lucky und murmelte im Schlaf. Während er den Rest des Tages in der Trainingskammer verbracht hatte, war sie bei Ujbas Heilern gewesen und hatte mit Stößel und Mörser Medizin hergestellt. Pilger und Einheimische, die sich die Ärzte aus dem Westen nicht leisten konnten, kamen zu Ujba. Einige zahlten mit einem Sack voll Reis, andere boten Ujba einen Tag Arbeit oder Informationen an. Die Altstadt war ein eng verwobenes Netzwerk voller Getuschel und wachsamer Augen und Ujba saß an der Quelle. In Varanasi geschah nichts, ohne dass er davon wusste.
    Als sie an diesem Tag die Arbeit beendeten, war es bereits dunkel gewesen und Ash und Lucky zu erschöpft, um noch etwas anderes zu tun, als auf der Stelle in ihre Betten zu fallen.
    Jetzt, Stunden später, schlummerte Lucky, während Ash den Gecko beobachtete. Die kleine Eidechse klebte an der Decke und lauerte den Fliegen und Insekten im Zimmer auf.
    Ashs Finger ruhten auf dem Aastra auf seiner Brust. Was hatte er sich da nur eingebrockt? Dämonen. Von Göttern erschaffene Waffen. Uralte Kampfkünste. Sein Körper war erschöpft von der Tortur des heutigen Trainings, doch sein Geist wollte einfach nicht zur Ruhe kommen. Seit den Todesfällen vor zwei Nächten schien sein Leben ein loses Puzzle zu sein, ohne jede Struktur.
    Verzweiflung und Ungewissheit nagten an ihm. Für wen hielt er sich eigentlich? Diese ganze Sache war ihm längst über den Kopf gewachsen. Konnte er Rishi wirklich trauen? Der Alte wollte, dass aus Ash ein Krieger wurde – völlig verrückt, der Typ! Ash zuckte zusammen, als er den Bizeps anspannte und ein gemeiner Schmerz durch seinen Arm schoss.
    Toller Krieger. Toller Held.
    Leise stand Ash auf. Er ging sicher, dass Lucky tief und fest schlief, dann schlich er sich aus dem Zimmer bis an den Rand des Dachs, wo er sich über das Geländer beugte. Etwa zehn Meter neben dem Haus verlief der Fluss. Ash nahm den Aastra vom Hals. Ein kräftiger Schwung und er wäre für immer verloren. Sollte sich doch jemand anders damit herumärgern. Wenigstens hätte Ash dann keinen Grund mehr, Savage zu

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