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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Beutels und holte eine Waffe nach der anderen heraus: zwei Schwerter, einen Dolch und eine Peitsche aus Metall, die aus vier langen biegsamen Stahlstreifen bestand, die aus einem gewöhnlichen Schwertgriff ragten.
    »Das Urumi«, hauchte Ash. Er nahm es hoch und zuckte zusammen. Blut tropfte von seinem Finger, wo er sich an der Kante eines der Streifen geschnitten hatte.
    »Du weißt, was das ist?«, fragte Parvati, während sie die zwei Meter langen Stahlriemen über ihrer Schärpe, unter der die Haut vor den scharfen Klingen sicher war, um ihre Hüfte wickelte und es schließlich mit dem Griff verankerte.
    »Das Schlangenschwert«, sagte Ash. »Ich hab eins davon gesehen, einmal in einem Traum.«
    »Komischer Traum.«
    »Du warst auch da.«
    Parvati lachte. »Das glaub ich sofort.«
    »Nein, das hast du falsch verstanden. So war das kein bisschen.« Was war denn los mit Parvati? Meinte sie, dass er auf sie stand? Als ob. Trotzdem wurde er rot. »Ach, vergiss es.«
    Ash begutachtete die Waffen, alle rasiermesserscharf und einsatzbereit. Er probierte eins der Schwerter aus und zog die Klinge zur Hälfte aus der Scheide. In dem kalten Stahl konnte man sich spiegeln.
    »Nimm es ruhig«, sagte Parvati.
    Doch er legte es wieder hin. »Was wir brauchen, ist eine Atombombe.«
    »Ich wusste doch, ich hab was vergessen.« Sie warf die Sonnenbrille weg und löste ihren Haarknoten, sodass die langen schwarzen Flechten im Wind wehten, als sie die Waffen noch einmal in Augenschein nahm. »Damit kommst du vielleicht besser klar.« Sie reichte ihm einen Faustdolch. »Lass uns aufbrechen.«
    Ash folgte ihrem Blick zum fernen Horizont. Die Angst, die in seinen Eingeweiden gebrodelt hatte, kochte nun über und wurde zur Panikattacke. Seine Knie wurden weich und kalter Schweiß überzog seine Haut.
    »Ash? Was ist los?«
    »Mir ist schlecht.«
    »Am besten, du wirst es los.« Parvati zeigte auf einen Felsen. »Wenn du willst, kannst du da drüben kotzen.«
    Ash beugte sich vornüber und versuchte keuchend, den Kloß aus seinem Hals zu würgen. Sein Herz hämmerte und sein Kopf pochte, als wollten beide zerplatzen.
    Oh Gott, worauf hatte er sich da nur eingelassen? Mehr als je zuvor wünschte er sich, einfach nach Hause gehen zu können. Er dachte an seine Kumpel, die lachend und rülpsend mit ihren Big Macs von McDonald’s um eine Videospielkonsole hockten. Er dachte an Gemma. All die Jahre, die sie in dieselbe Klasse gegangen waren, in denen er in Mathe neben ihr gesessen und trotzdem nie gefragt hatte, ob sie mit ihm ausgehen würde. Wenn er es nicht einmal über sich brachte, ein Mädchen anzusprechen, wie um alles in der Welt sollte er dann dem Rakshasa-König gegenübertreten?
    All die Dinge, die er getan oder nicht getan hatte. Sein ganzes Leben zog an ihm vorbei – und es dauerte nicht besonders lange. So wenig hatte er bisher erreicht, weil er davon ausgegangen war, dass es einfach immer weitergehen würde. Aber das stimmte nicht. Heute Nacht würde es enden, genau hier.
    Langsam stellte er sich wieder aufrecht hin und blickte Parvati an, die ihn neugierig musterte.
    »So was wie Angst fühlst du nicht, oder?«, wollte er wissen.
    Sie blinzelte ihr langsames Reptilblinzeln. »Wovor fürchtest du dich?«
    »Na vor was schon? Dem Tod.«
    »Falsch. Du hast Angst davor, was du alles verpassen könntest, wenn du tot bist.«
    »Ja, das auch.« Ratlos blickte er sich um. »Ich bin noch nicht mal vierzehn. Ich hab noch nie ein Mädchen geküsst, noch nie Phase eins erreicht – von allem anderen ganz zu schweigen. Kein einziger anständiger Kuss – und ich will die Welt retten?«
    »Hör mal, wenn dir das so wichtig ist, küsse ich dich«, schlug Parvati vor und strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Aber danach sehen wir zu, dass wir endlich weiterkommen, klar?«
    »Das kannst du gleich wieder vergessen«, verzichtete Ash entschlossen. »Mitleidsknutschen zählt nicht. Außerdem, bei meinem Glück beißt du mich auf die Zunge und tötest mich aus Versehen.«
    Parvati zuckte mit den Schultern und lief los. Kurz darauf eilte Ash hinterher und ging im Gleichschritt neben ihr. Sie schielte zu ihm rüber.
    »Wir könnten Händchen halten, wenn du magst«, bot sie an.
    »Halt die Klappe, Parvati.«

Kapitel 31
    »Mann, das alles wäre so viel einfacher, wenn Rama damals gemacht hätte, was man ihm gesagt hat, und den Kali-Aastra benutzt hätte«, meckerte Ash. »Dann würden wir jetzt nicht in dieser Kacke stecken.«
    »Er konnte

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