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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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ihrer Zeit, einfach so vom Erdboden verschluckt worden war.
    Jetzt wusste Ash, warum. Die Indus hatten Ravana eingesperrt und jeden Hinweis auf ihn und sich selbst vernichten wollen. Sie hatten ihre Auslöschung selbst gewählt.
    Ihre gesamte Lebensart hatten sie aufgegeben. Gewaltige Städte wurden dem Verfall preisgegeben, ihre Kultur, ihre Sprache – alles, selbst ihre größten Errungenschaften, ließen sie untergehen.
    Ash suchte den brennenden Horizont ab. Irgendwo da draußen war Lucky. Ob sie wusste, dass er kam? Oder hatte sie alle Hoffnung längst aufgegeben?
    Den Gedanken, sie zu verlieren, fand Ash unerträglich. Er war mit der Aufgabe aufgewachsen, auf sie aufzupassen. Manchmal war ihm das wie ein echt lästiger Job vorgekommen, aber jetzt wusste er, dass es eine Auszeichnung und Ehre war. Lucky war eine klasse Schwester und sie waren sich so nahe, wie Geschwister nur sein konnten. Wenn Lucky irgendetwas zustoßen sollte, dann wusste er nicht, was er tun würde.
    Und wenn er schon für sich selbst nicht tapfer sein konnte, dann musste er ihretwegen tapfer sein.
    Die letzten achtzig Kilometer zurückzulegen, dauerte nicht lange, doch die Nacht brach bereits herein, und das schnell. Die Feuer schienen mehr Substanz zu haben und Ash begriff, dass einige davon Fackeln waren: Sie gehörten zu einer Prozession. Wie eine Bande Schlangen zogen lange Linien aus Feuer durch die dunkle Wüste und auf die uralte Stadt von Ravana zu.
    Außerdem entdeckte Ash unter ihnen geflügelte Kreaturen, die über die rußenden Feuer hinwegglitten und zu groß waren, um normale Vögel zu sein. Er erspähte wilde Rudel aus Schakal-Mensch-Mischwesen, die jagend durch die Dörfer hetzten und sich an denen sattfraßen, die entweder zu langsam oder zu schwach zum Fliehen waren. Monströse Schlangen mit Schuppen in allen möglichen Farben glitten durch den Sand und ließen eine Spur halb verschlungener Leichen zurück.
    Und das war nur der Anfang.
    Parvati zeigte auf eine Stelle am Boden, die dunkel und leer war. »Lande dort«, verlangte sie, während sie Rishis Karte mit der Landschaft am Boden verglich. »Die letzten paar Kilometer gehen wir zu Fuß.«
    Ash, der jetzt gemeinsam mit den anderen im Cockpit war, blickte auf die von Fackeln erleuchteten schwarzen Gebäude und merkwürdigen Turmruinen, die halb aus dem Sand ragten.
    »Sicher, dass ihr das durchziehen wollt?«, fragte Jimmy. »Kommt mir wie eine ziemlich schlechte Idee vor.«
    »Keiner sagt, dass du mitkommen sollst«, entgegnete Parvati.
    »Gut, hatte ich auch nicht vor.« Seufzend gab Jimmy nach und setzte dann zum Landen an. »Mögen die Götter euch beistehen.«
    Die Götter? Ash schaute auf den endlosen Strom von Monstern, die zu ihrem Herrn und Meister pilgerten und aussahen, als würden sie sich darauf vorbereiten, die ganze Welt niederzubrennen.
    Wenn die Götter nicht völlig bekloppt waren, dann waren sie weit, weit fort von hier.
    Das Flugzeug kam rumpelnd auf der felsigen Erde auf und legte mit schrill protestierenden Motoren den Rückwärtsgang ein. Der Rumpf wackelte wie eine Waschmaschine im Schleudergang und es fühlte sich beinahe so an, als würde das Flugzeug jeden Moment auseinanderfallen. Nach allem, was sie in letzter Zeit mitgemacht hatten, wäre das eine wirklich dämliche Art, abzutreten: bei einem Flugzeugcrash. Doch dann verlangsamte sich die Maschine, die Motoren wurden leiser und der Metallvogel rollte aus, bis er schließlich stehen blieb.
    Parvati trat die Tür auf und warf ihren Stoffbeutel nach draußen, um dann hinterherzuspringen und von den summenden Propellern wegzutreten. Ash folgte ihr.
    »Soll ich auf euch warten?«, rief Jimmy.
    »Willst du das denn?«, fragte Parvati.
    »Nein!« Er lachte.
    Parvati warf den Beutel mit Juwelen in das Flugzeug.
    »Wozu sollte das denn gut sein?«, schrie Ash. »Wir hätten die für später aufheben können.«
    Parvati blickte auf die Feuer. »Du meinst, für dich gibt es ein Später?«
    Jimmy winkte ihnen zum Abschied und zog die Tür zu. Die Rotoren dröhnten immer lauter, während das Flugzeug langsam wendete und dabei ganze Sandwolken hochwirbelte. Ash und Parvati schauten mit zusammengekniffenen Augen zu, wie es beschleunigte, einmal, zweimal hüpfte, dann in die Lüfte sprang, noch einmal kippte und schließlich wirklich abhob. Innerhalb von Minuten konnte Ash nur noch das Rücklicht erkennen, das bald darauf von den Wolken eingehüllt wurde.
    Parvati öffnete den Reißverschluss ihres

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