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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Prise Curry belegt waren. Josh rülpste nach einem Schluck Sprite. Sean, Josh und Akbar. Seine besten Freunde, die er seit Ewigkeiten kannte. Ash war einmal genau wie sie gewesen und nichts wünschte er sich im Augenblick sehnlicher: wieder wie sie sein. Normal sein – dieser übernatürliche, übermenschliche Scheiß konnte ihm gestohlen bleiben.
    Würfel rollten über den Küchentisch und ein Bleistift kratzte über Papier. Akbar teilte den anderen mit, dass der Magier den Mantikor mit einem Feuersturm-Zauber angriff. Dungeons and Dragons war in vollem Gange. Ash klopfte.
    Josh lachte, bis er die Tür öffnete und sah, dass Ash davor stand. Schlagartig erfror das Lächeln auf seinem Gesicht. Stumm stand er da und glotzte Ash an. Er öffnete den Mund, doch es brauchte einige Ansätze, bis tatsächlich etwas herauskam. »Ash?«
    Er hat Angst.
    Joshs Herzschlag beschleunigte sich, klopfte so laut in Ashs Ohren wie eine Trommel. Schweiß trat auf seine Stirn und Oberlippe, während jegliche Farbe aus seinem Gesicht wich. Sein Atem kam in abgehackten, flachen, panischen Stößen. Selbst die Hand auf der Türklinke zitterte.
    Er hat nicht nur Angst, er macht sich fast in die Hose. Wegen mir.
    Ash zwang sich zu einem Lächeln, auch wenn ihm gerade das Herz brach. »Heute ist Dienstag. ›Die Katakomben des Verderbens‹, schon vergessen?«
    Joshs Blick wanderte zu seinen Füßen. »Ach so. Nur … Wir dachten, du kommst nicht.«
    »Aber jetzt bin ich da.«
    Josh machte keine Anstalten, Ash hereinzulassen. Sein Puls lag bei über hundert Schlägen pro Minute. Er blickte Ash an und biss sich auf die Lippe. Ihm war anzusehen, dass er sich nach Kräften darum bemühte zu sprechen. Aber er schaffte es nicht.
    Ash war enttäuscht. So sollte Josh ihn nicht behandeln. »Lässt du mich jetzt rein oder nicht?«
    »Sonst was, Ash? Was machst du, wenn ich dich nicht reinlasse?«
    »Was?«
    »Was machst du dann?«
    Eine Sekunde lang, nur eine Sekunde lang, ließ Ash sich seine Wut über diese Abfuhr anmerken. Er wollte sich an Josh vorbeischieben, das wäre kein Problem gewesen. Josh könnte ihn nicht aufhalten, er war nur ein Mensch. Wie konnte Josh es wagen, über ihn zu urteilen? Welches Recht hatte er? Wusste er nicht, was Ash vollbracht hatte? Josh war ein armseliger Wurm. Ash hob die Hand und – trat zurück.
    Der Ausdruck auf Joshs Gesicht sprach Bände. Er triefte nahezu vor Furcht. Er schlotterte. Ash ließ die Hand sinken, wünschte, er könnte den letzten Moment ungeschehen machen. Er lächelte Josh an, doch das Lächeln ähnelte zu sehr dem Lächeln eines Toten.
    »Hör mal, Josh. Es gibt keinen Grund, Angst vor mir zu haben. Du kennst mich doch.«
    »Bist du dir da sicher?«
    Ash konnte es nicht fassen. Dachte Josh etwa, dass er Gemma getötet hatte? Wie kam er dazu? »Ich habe nichts falsch gemacht, Josh. Das musst du mir glauben. Ich würde keiner Fliege was tun. Mann, Josh, ich bin’s!«
    »Ich hab dich gesehen, Ash. Ich habe dich gesehen .« Josh verzog das Gesicht und wischte sich über die Augen. »Ich weiß noch nicht, ob ich’s auch glaube, aber ich habe gesehen, was du gemacht hast. In der Nacht im Park als Gemma starb.«
    »Und was soll das gewesen sein?«, fragte Ash kalt. »Was genau hast du gesehen?«
    »Ich war dabei, wie du Jack zur Seite gestoßen und deinen Arm in den Hals von so einem crazy Monster gesteckt hast. Ich war dabei, wie du ihm das Herz rausgerissen hast, als hättest du einen ollen Apfel vom Baum gepflückt. Du hast dich so schnell bewegt, dass alles verschwommen ist. Niemand kann sich so schnell bewegen. Nicht mal Usain Bolt, vollgepumpt mit Raketentreibstoff. Es war völlig verrückt. Ich bin extra noch zu dem Monster rübergegangen – ich habe gesehen , dass es real war. Jack hat geheult und rumgeschrien und ich wusste nicht, was überhaupt abging, aber da lag irgendein riesiger toter Hund im Gras und daneben sein rausgerissenes Herz.«
    »Das war nicht –«
    »Ich bin kein Idiot, Ash.« Jetzt blickte Josh ihm traurig und verwirrt direkt in die Augen. »Dann habe ich dich und Gemma beobachtet. Mit diesem Ding , diesem Schakal mit Menschenkopf. Mit einem Mädchen voller Schuppen und einer gespaltenen Zunge. Ich habe zugesehen, wie du das Messer geworfen hast, und ich habe dich beobachtet, als Gemma starb. Ich war’s, der den Notarzt gerufen hat, wusstest du das überhaupt?«
    »Danke.« Was sonst konnte er sagen? Es abstreiten? Seinem Freund einreden, dass es verrückt war, an

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