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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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führte, über denen sich die Wolken sammelten. Es war wunderschön. Die Luft war klar und frisch, und selbst das entfernte Drohen des Donners minderte ihre Freude an dem offenen Gelände nicht. Sie sah den dichten Baumbestand jenseits des kultivierten Weide- und Ackerlandes. Es war ein reiches Land, fruchtbar und gut bestellt von ihrem Onkel Gabriel. Er mochte für ihren Geschmack steif und viel zu sehr von sich eingenommen sein, aber sie wurde erneut daran erinnert, dass er die Bewirtschaftung des Landes gut beherrschte, und er nahm offensichtlich seine Verpflichtungen sehr ernst.
Margaret bemerkte einen breiteren Weg, auf den sie Dorilys lenkte, während sie Gabriel weiterhin ignorierte. Sie fand den Rhythmus des Pferdes und passte sich ihm an, und sie fielen in einen leichten Trab. Dorilys war eine gut ausgebildete, folgsame junge Stute, auch wenn Margaret klar war, dass sie durchaus ihren eigenen Willen hatte, dennoch bewegten sie sich wie eine Einheit.
Sie genoss so den Ritt, dass sie erschrak, als eine starke Hand die Zügel ergriff und daran riss. Margaret hörte den Protest des Pferdes und schloss ihren eigenen an. »Lass das!« Dorilys bäumte sich leicht auf. »Wenn du ihr Maul verletzt hast, dann …«
»Was?« Gabriel atmete schwer, und seine Augen funkelten wütend. »Was glaubst du, kannst du mir antun, du kleines Biest!« »Lass die Zügel los!«
»Du solltest dich lieber daran gewöhnen, mir zu gehorchen, Cousine. Das wird unsere Ehe leichter machen.«
»Ehe? Ich würde dich nicht nehmen, wenn du der letzte Mann im bekannten Universum wärst.«
»Du wirst keine andere Wahl haben«, antwortete er selbstgefällig. »Mutter und Vater haben beschlossen, dass du mich heiraten wirst. Ehrlich gesagt kann ich nicht behaupten, dass mir die Vorstellung mehr behagt als dir. Ich will keine Frau haben, die Befehlen nicht gehorcht. Aber ich kenne meine Pflicht, und du wirst deine lernen.« Es ist die einzige Möglichkeit, Armida zu behalten!
Margaret riss ihm die Zügel aus der Hand, und ihr Pferd galoppierte mit einem nervösen Wiehern davon. Einen Moment später galoppierten sie auf dem engen Pfad in Richtung der nächstgelegenen Baumgruppe. Margaret beugte sich über den Hals des Pferdes und nahm den warmen Geruch des Tieres wahr. Nicht weit hinter sich hörte sie Gabriel fluchen und schimpfen, der mit den fliegenden Hufen der zinngrauen Stute mitzuhalten versuchte.
Sie ritt in das Wäldchen und merkte, dass Dorilys sich hier auskannte. Die Äste waren so hoch, dass sie mühelos darunter hindurchreiten konnten, und das Pferd bog hier und dort ab. Offenbar hielt die kleine Stute das Ganze für ein hübsches Spiel und war entschlossen, ihren Spaß zu haben.
Das Licht zwischen den Bäumen wechselte schlagartig von golden zu silbern, und Margaret blickte hinauf zum Himmel. Die Wolken, die sie über den Bergen gesehen hatte, waren näher gekommen, und der Himmel war dunkel und bedrohlich. Sie roch Elektrizität in der Luft, und einen Augenblick später hörte sie das unheimliche Grollen des Donners. Sie würde bis
auf die Haut nass werden, aber das war ihr im Augenblick egal. Falls sie eine Erkältung bekam, konnte sie im Bett bleiben und der Familie aus dem Weg gehen.
Ein Blitz erhellte den Himmel, und Margaret hörte Gabriels Pferd in der Nähe. Dorilys wieherte und zuckte mit den Ohren, aber das Gewitter schien sie nicht weiter zu beunruhigen. Dennoch verlangsamte sie zu einem Trab, und Margaret streichelte ihren Hals. Was für ein wundervolles Tier!
Gabriel tauchte keuchend und schnaubend neben ihr auf. »Was für eine Dummheit! Du hättest dir den Hals brechen können.«
»Das käme euch sehr gelegen, nicht wahr?«
»Ist das deine Meinung über mich und meine Eltern? Du musst genauso verrückt sein wie dein Vater. Von deiner Mutter ganz zu schweigen!«
»Lass den Senator aus dem Spiel! Und nimm die Hände von meinem Pferd! Du kannst mich nicht herumkommandieren, Gabriel. Und ich werde dich ganz bestimmt nicht heiraten.« Die Anspielung auf Thyra überging sie, aber es machte sie äußerst wütend. Der Teufel sollte sie holen, wenn sie mit diesem Mann stritte, mit diesem Dummkopf. Wie konnte er es wagen!
»Du verstehst nicht. Du musst. Du hast gar keine andere Wahl.« »Nein, du bist derjenige, der nichts versteht. Ich bin kein Eigentum, das man herumreichen kann. Ich gehöre mir selbst, nicht deinen blöden Eltern oder Armida oder irgendjemandem sonst.« Für einen Augenblick hatte sie ein Bild vor Augen, wie

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