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Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Eisennägel.

81
    Ein eineinhalb Meter langer Zeitzünder, der mit einer Geschwindigkeit von zehn Zentimetern in fünfzehn Sekunden abbrennt, lässt einem grob gerechnet nicht einmal vier Minuten. Und er hatte seine Schnüre geteilt. In der ersten Minute stürmte Tom die Stufen hinunter. In der zweiten rannte er den Tunnel entlang zu der Abbaukammer, in der er Luke vermutete.
    Die Explosion war ohrenbetäubend und mehr als nur ein kurzes Doppel- Peng! Sie zerriss die Luft und erschütterte den Felsen so stark, dass es von allen Seiten und von der Decke Dreck und Steine regnete. Ein paar Sekunden später strömte in rasender Geschwindigkeit ein beißender Schwall aus pulverisiertem Gestein und freigesetzten Gasen in den engen Tunnel. Er hustete gegen den Steinstaub an und schlitterte den Tunnel entlang, ohne darauf zu achten, wie laut er war, dabei machte er sich auf die nächste große Explosion gefasst – aber nichts.
    Okay. Die Abbaukammer war also nicht in die Luft geflogen, das war ausgezeichnet. Und beantwortete auch die Frage, wie konzentriert der Schwefelwasserstoff in der Luft war. Aber er hatte das Gefühl, wenn es einen anderen Zugang gab, würde dieser Teil der Mine bald ziemlich überfüllt sein. Die Uhr in seinem Kopf tickte. Achtzehn Minuten.
    Kurz vor der Kammer verriet ihm der teerige Nikotingeruch, dass Luke bei der Arbeit war. »Wie viele hast du noch?«, rief er.
    Gerade zündete sich Luke die nächste Zigarette an. Er zog daran, bis die Spitze glutrot aufleuchtete. »Sechs«, würgte er heraus, dann hustete er. Mit Klebeband befestigte er den Filter der brennenden Zigarette an dem Zeitzünder. »O Gott, sind diese Dinger grässlich.«
    »Brauchst du mir nicht zu sagen.« In seinem Zug war er der einzige Nichtraucher gewesen. »Ich musste sechs Marken durchprobieren, bis ich herausfand, dass es hieß: Luckys oder krepieren. Wenn ich noch länger hätte testrauchen müssen, wäre ich an Lungenkrebs gestorben.«
    Luke lachte heiser. »Hast du hinten zugemacht?«
    »Das hoffe ich doch.«
    »Gut. Ich dachte, ich hätte noch einen Schuss gehört, aber … «
    »Hier ist niemand außer uns.« Tom klopfte sich eine Kippe aus der Packung, zündete sie an und zog daran, spürte den scharf beißenden Geschmack im Mund und atmete schnell wieder aus. Sofort sammelte sich Speichel in seinem Mund, und er drehte sich zur Seite und spuckte aus, während er die Zigarette bereits an eine Zündschnur klebte. »Noch nicht, jedenfalls.«
    »Können sie von irgendwo anders herkommen?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Tom. »Hoffen wir mal das Beste.«
    Weller hockte immer noch in der Ecke, wo sie ihn zurückgelassen hatten. »Was treibt ihr denn?«, fragte der Alte mit schnarrender Stimme. »Hab zuerst den Schuss gehört und dann diese Explosion. Hättet ihr nicht gerufen, hätte ich euch den Kopf weggepustet.«
    Tom gab eine hastige Erklärung und streckte dann Weller die Hand hin. »Wir müssen los. Kannst du gehen? Was ist mit dem Seil? Schaffst du das?«
    »O ja, mach dir um mich mal keine Sorgen.« Mit verzerrtem Gesicht ließ sich der Alte auf die Füße ziehen. »Hätte schwören können, dass ich noch einen Schuss gehört hab.«
    »Ich auch«, sagte Luke.
    »Vielleicht bei den Chuckies. Gibt’s noch einen anderen Zugang?«, fragte Tom.
    Weller legte die Stirn in Falten. »Nicht dass ich wüsste. Na, vielleicht. Verdammt, wenn sie wirklich hinter uns her sind, können sie zur Erzader zurück und die Fludern runterrutschen. Aber so clever sind sie wohl nicht.«
    Da bin ich mir nicht sicher. Tom dachte an Narbengesicht und ihren kleinen Freund mit den M430ern. Inzwischen können sie mit Schusswaffen umgehen. Wie lange dauert es wohl noch, bis der Erste mit einem Granatwerfer experimentiert?
    Weller kam nicht mehr so schnell voran, und so brauchten sie fast neun Minuten zurück zur allerersten Abbaukammer. Da alle drei pafften, sah es dort bald aus wie bei einer Raucherversammlung, aber sie kriegten es in weniger als eineinhalb Minuten hin und waren immer noch allein.
    »Wir schaffen es nicht zurück zum Schacht, bevor die ersten Sprengsätze hochgehen«, sagte Luke. Sie waren in dem Tunnel mit den Schienen, wo im Strahl ihrer Lampen ein Haufen ausrangierter Maschinen und ein Schatz von Katzengold blinkten. Weller ging an der Spitze, Luke zwischen ihnen. Vorne links sah Tom die breite Öffnung einer Erzrutsche. Der Junge warf einen Blick über die Schulter. »Wir sitzen in der Falle.«
    »Eine Kammer ist halb so

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