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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Harlans Hand genommen, was, wie Alex vermutete, eine Art Test sein musste.
    Jedoch testete Yeager nicht Harlan. Sondern sie .
    Harlan machte ein finsteres Gesicht. »Weil sie ein Teenager ist, und anscheinend mit irgendwem ein Hühnchen zu rupfen hat. Aber ich sage die Wahrheit. Ich habe sie bis gerade eben noch nie gesehen.«
    »Er lügt«, stellte Alex fest. »Warum sollte ich so etwas erfinden?«
    »Weil du ein Teenager bist«, erwiderte Harlan. Das schien seine Standardantwort zu sein. »Es läuft drauf raus, dass mein Wort gegen deines steht.«
    »Was ist mit Ellie passiert?«, fragte Alex.
    »Bedaure. Wer ist das? Eine Verwandte von dir? Vielleicht ein Hund?«
    Von der Richterbank herab mahnte Ernst: »Das bringt uns nicht weiter.«
    »Warten wir, bis …«, begann Yeager. Da ging die Tür auf, und Peter stürmte mit einem prallen Rucksack im Arm herein, gefolgt von Chris und Jet.
    »’tschuldigung.« Peters Haare waren vom Wind verstrubbelt und seine Wangen von der Kälte gerötet. Er knallte den Rucksack auf einen der langen Anwaltstische, Chris stellte einen zweiten dazu. »Da gab’s ziemlich viel Mist einzusammeln.«
    »He«, beschwerte sich Harlan. »Das sind meine Sachen. Ihr habt kein Recht, meine Sachen zu durchsuchen.«
    »Ganz im Gegenteil.« Yeager nickte Chris und Peter zu. »Macht auf.«
    Es kam hauptsächlich Kleidung zum Vorschein: Unterwäsche, Jeans, Pullover, Flanellhemden, lange Unterhosen, Socken. Peter hatte Toilettenartikel und Schuhe eingesammelt, zwei Rollmützen, ein Paar Fäustlinge und mehrere Schmuddelmagazine. »Und eine Bibel.« Er zog einen Lederband aus dem Rucksack.
    »Ist etwas dabei, was du kennst?«, fragte Yeager Alex.
    Sie schüttelte den Kopf. Einen Moment war Hoffnung in ihr aufgeflackert, aber ein Blick verriet ihr, dass es nicht Tante Hannahs Bibel war.
    »Sehen Sie?« Harlan verschränkte die Arme vor der Brust. »Hast den Falschen auf dem Kieker.«
    »Habe ich nicht«, gab Alex zurück. Sie sah Chris an. »Ist das alles?«
    »Nur das hätten wir noch.« Peter griff in die Seitentasche des einen Rucksacks. »Ziemlich schweres Ding.«
    Alex musste sich auf die Lippen beißen, um nicht laut aufzuschreien. »Das ist meine Gürteltasche.«
    »So ein Quatsch«, sagte Harlan, aber Alex wehte ein dünner Hauch von saurer Milch entgegen. Harlan war nicht wohl in seiner Haut. »Die hab ich schon seit Jahren.«
    »Nein, ich hab sie selbst gepackt«, erwiderte Alex.
    »Das ist eine Gürteltasche wie jede andere«, meinte Harlan. »Sie kann bestimmt erraten, was drin ist.«
    »Klar.« Peter machte den Reißverschluss auf. »Deshalb zählst zuerst du uns den Inhalt auf. Was ist drin?«
    Harlan entspannte sich sichtlich, und Alex dachte bestürzt: Er hat sie ausgeleert. »Kein Problem«, sagte Harlan. »Also: Papiertaschentücher, alter Tubenkleber, ein Messer …« Er ratterte eine Liste herunter, und Peter zog die Sachen Stück für Stück aus der Tasche.
    »Ja«, sagte Peter, als Harlan fertig war, »das ist alles, bis auf das.« Er zog Alex’ schwarze Reißverschlussmappe heraus. »Das Ding wiegt an die fünf Kilo. Was ist da drin?«
    Harlan öffnete den Mund, aber Yeager kam ihm zuvor: »Moment mal.« Er nahm Peter die Mappe ab, studierte ihren Inhalt und richtete seine forschenden Vogelaugen auf Alex. »Sag uns, was sie enthält.«
    »He, die Mappe gehört mir«, mischte sich Harlan ein.
    »Dann kann sie doch nicht die geringste Ahnung haben, was drin ist, oder?« Yeager nickte Alex zu. »Nur zu. Sag es mir. Was enthält sie?«
    Wenn die Mappe nach wie vor schwer war, wusste sie genau, was – oder wer – sich darin befand.
    »Meine Eltern«, sagte sie.

50
    D ie Asche ihrer Eltern war da, aber Tante Hannahs Bibel – und der Brief ihrer Mutter – fehlten.
    »Das muss die Kleine gewesen sein«, jammerte Harlan. Er hockte zusammengesunken auf einem Stuhl und schien geschrumpft wie ein Ballon, aus dem die Luft entwichen war. Kincaid hatte die Beutel untersucht und bestätigt, dass sie die Asche einer Feuerbestattung enthielten – Zähne überdauern die Flammen. Da hatte Harlan aufgehört, den starken Mann zu markieren. Jetzt starrte er auf seine Hände und seufzte. »Sie hat gesagt, das Zeug wäre wichtig für die da.« Er machte eine Kopfbewegung zu Alex. »Nachdem Marjorie tot war, hatte ich alle Hände voll zu tun, damit wir einfach nur überlebten. Da konnte ich nicht ständig auf das Kind aufpassen.«
    »Wo ist sie?«, wollte Alex wissen. Sie musste sich beherrschen,

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