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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Jungen und Mädchen unterschieden sich in dieser Hinsicht ja sehr, also konnte es nicht an den Hormonen liegen – oder?
    »Larry«, sagte Tom, »es tut mir leid, aber wir können sie nicht mitnehmen.« Es klang nicht grausam, nur sachlich. »Sogar wenn sich die Veränderung wieder umkehren sollte, darauf können wir uns nun mal nicht verlassen.«
    »Ich weiß. Ich wollte euch auch gar nicht darum bitten. Alle, die hier durchkommen, werfen einen Blick auf Dee, und dann heißt es …«, Larry machte eine wegwerfende Handbewegung, »… adios, muchachos. «
    » Sie könnten schon mitkommen«, meinte Alex.
    »Ich gehe nicht ohne meine Tochter. Das Verrückte ist, dass sie vielleicht nicht stirbt, wenn ich sie freilasse, aber dann würde sie womöglich andere …« Larry schluckte. »Das kann ich nicht zulassen.«
    »Was wollen Sie, Larry?«, fragte Tom.
    »Ich kann nicht …« Larry ließ lustlos den Baseballschläger durch die Luft sausen. »Das bringe ich nicht über mich. Aber ihr habt Schusswaffen. Ich bitte euch nicht, das für mich zu tun, versteht ihr, aber ich bräuchte nur zwei.«
    »Zwei was?«, wollte Alex wissen.
    »Larry«, erwiderte Tom, »Sie müssen das nicht tun. Ich könnte …«
    »Zwei was ?«, wiederholte Alex, und dann begriff sie. »Nein, Tom, du kannst doch nicht …«
    »Nein.« Larry legte Tom eine Hand auf die Schulter. »Sie scheinen ein anständiger junger Mann zu sein, und ich weiß das zu schätzen, wirklich. Aber es gibt ein paar Dinge, für die Sie noch zu jung sind. Sie ist meine Tochter. Wenn das jemand tut, sollte ich es sein.« Nach kurzem Schweigen fügte er hinzu: »Lassen Sie mich nicht darum betteln.«
    Tom musterte Larry noch einen Moment, dann griff er nach seiner Sig und zog sie aus dem Halfter.
    » Tom «, sagte Alex.
    Er reagierte nicht darauf. Stattdessen nahm er rasch das Magazin heraus, entfernte daraus sämtliche Patronen bis auf eine und schob es in die Halterung zurück.
    »Was tust du da?«, fragte Alex.
    Tom prüfte, ob die Waffe gesichert war, dann hielt er sie mit dem Griff voraus Larry hin. »Vorsicht. Es ist bereits eine im Lauf.«
    »Danke.« Der alte Mann schloss die Hand um den Griff.
    Tom ließ die Pistole noch nicht los. »Es muss nicht sein. Ein Schuss würde auch genügen.«
    »Aber dann würde ich immer daran denken. Mit so etwas soll kein Vater leben müssen.« Ein zögerliches, trauriges Lächeln spielte um Larrys Mund. »Wenn ich euch einen Rat geben darf: Habt ihr nur euch beide und das Mädchen? Da draußen herrschen Raserei und Angst. Die Leute werden euch entweder erschießen oder auf die Idee kommen, dass ihr euer Gewicht in Gold wert seid.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich meine, dass ihr eine vom Aussterben bedrohte Art seid. Ich weiß ja nicht, wie es in der übrigen Welt aussieht, aber von den Jugendlichen, mit denen wir unterwegs waren, ist keiner verschont geblieben. Also nehmt euch unbedingt in Acht.« Larry klopfte Tom noch einmal auf die Schulter. »Geht jetzt. Ich warte, bis ihr weg seid.«
    »Das hat aber lang gedauert«, meinte Ellie, als sie in den Wagen stiegen. »Kommt er nicht mit?«
    »Nein, Schatz.« Tom betätigte den Kurbelanlasser, und der Motor sprang an. »Er hat beschlossen, hierzubleiben.«
    »Warum das denn?« Da fiel ihr Blick auf Toms Hüfte und sie kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Wo ist deine Pistole?«
    »Wir fahren jetzt besser«, sagte Alex.
    Ellie schaute von Tom zu Alex und wieder zu Tom, und da konnte Alex sehen, wie bei dem Mädchen ein Licht verlosch. Anstelle von Unverständnis trat das Gefühl, betrogen worden zu sein. Ellies Unterlippe zitterte. »Mein Daddy hätte so was nie getan.«
    Alex legte dem Mädchen eine Hand auf den Arm. »Ellie, das ist nicht fair.«
    Das kleine Mädchen machte sich von ihr los. »Du musst dich nicht auf seine Seite schlagen, nur weil du was mit ihm laufen hast!«
    Alex wurde knallrot. »Ich habe nichts …«
    »Du sollst doch den Menschen helfen «, fauchte Ellie Tom an. »Du sollst sie retten, das ist dein Job!«
    »Ich habe ihm geholfen, Ellie«, betonte Tom. »Es ist nur nicht so einfach, wie du dir das vorstellst. Alles hat sich geändert. Nichts ist mehr einfach.«
    »Das stimmt nicht. Gute Menschen helfen anderen nicht dabei, sich umzubringen. Mein Daddy hätte niemals …«
    Tom fuhr herum. »Ich bin aber nicht dein Daddy, kapiert? Dein Vater ist tot, und ich tue, was ich kann. Tut mir leid, wenn dir das nicht reicht, aber nerv mich nicht damit! Ich habe mir

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