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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Fingerknöchel aufplatzten. Doch da schlug ihm Ellie schon den Gewehrkolben ins Gesicht. Der Kerl kippte nach hinten, riss zwei andere Menschenfresser mit sich, und die drei fielen um wie Kegel.
    O Mann, jetzt stecken wir echt in der Klemme . An ihren Beinen drängelten sich die knurrenden Hunde, die sich wie eine Mauer aus geballter Muskelkraft und gefletschten Zähnen den Angreifern entgegenstellten. Vorne auf dem Kutschbock stand Lucian, lud seine Schrotflinte durch und drückte ab. Ein Knall und plötzlich hatte ein Mädchen keinen Kopf mehr, nur aus zwei Adern pulste noch Blut. Unterdessen feuerte Sarah mit einer riesigen schwarzen Pistole einen Schuss nach dem nächsten ab, ohne irgendetwas zu treffen, und trieb die Meute allein durch ihre hohe Schussfrequenz zurück. Aber wie lange würde sie das durchhalten? Ellie wusste, dass sie nicht viel Munition hatten. Wenn Sarah so weiterballerte und nicht ein paar Ersatzmagazine parat hatte  …
    Vielleicht dachte Lucian in diesem Moment genau dasselbe. Und dass er, wenn er seinen krätzigen Kopf retten wollte, jetzt besser das Weite suchte. Er bückte sich, schnappte einen Rucksack, den er sich über den Rücken warf, verpasste einem Menschenfresser einen Kopfstoß, trat einem weiteren ins Gesicht und sprang vom Wagen.
    »Halt! Du hast meine Patronen!«, rief Ellie, als er auf dem Boden landete und zu den nahen Bäumen rannte. Im Dickicht der Sträucher und niedrigen Äste verlor sie ihn sofort aus den Augen. Und nicht ein einziger Menschenfresser folgte ihm, wahrscheinlich wegen all der leckeren Kinder hier.
    Was jetzt? Ringsum kreischten die Kleinen und saßen nur da, während die Hunde nach links drängten, wo die meisten Menschenfresser waren. Wenn die Kinder die Hunde doch vorbeilassen würden! Ellie packte den Koboldjungen und zerrte an seiner Schulter. »Geh hinter mich, geh hinter die Hunde!«, schrie sie.
    Der Junge starrte sie mit offenem Mund an. Einen Moment lang dachte sie, er hätte es kapiert, aber dann hastete er genau in die falsche Richtung davon, zum Kutschbock. Auf einmal tauchte ein Menschenfresser auf, der nur noch eine halbe Nase in seinem platten Gesicht hatte. Kreischend riss der Koboldjunge einen Arm hoch. Halbnase schnappte sich seine Hand und zog daran. Da ging der Koboldjunge in die Knie und stemmte sich gegen die Karrenwand. Mit dem Gesicht nach unten wankte er einen Moment lang hin und her  …
    »Sarah!«, rief Ellie, als Halbnase zu einem Schlag ausholte. »Sarah, hinter dir!« Sarah wirbelte herum, richtete die riesige Pistole auf Halbnase und drückte ab – aber nichts geschah. Magazin leer, keine Munition mehr. Der Koboldjunge schrie, als Halbnase die Zähne in seinen Nacken grub, direkt an der Wirbelsäule. Im nächsten Augenblick sah man von dem Koboldjungen nur noch die strampelnden Beine, dann nichts mehr.
    »Neeeiin!« Während sie die Tränen wegblinzelte, drehte sich Ellie um, schwang blindlings und in hohem Bogen ihren Gewehrkolben. Doch ihr war schmerzlich bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ihr ein Menschenfresser die Savage entwinden oder sich unter ihrem Schlag wegducken und sie zu fassen bekommen würde. Langsam, langsam; such dir dein Ziel genau aus, sonst geht dir die Kraft aus und sie kriegen dich . Sie zwang sich abzuwarten, überließ sich dem Schutz der Hunde. Die Größten, Jet und Ghost, standen Seite an Seite und schnappten sofort zu, wenn ein Menschenfresser sich herantraute. Auch Mina drängte nach vorn und zwängte sich vor Ellie, allerdings konnte Ellie nicht nach hinten ausweichen, weil dort das kleine weißhaarige Mädchen kauerte. Eingekeilt zwischen dem Mädchen und dem Hund rang Ellie um ihr Gleichgewicht. Nein, nein! Wenn sie hinfiel, schaffte sie es womöglich nicht mehr rechtzeitig aufzustehen.
    »Stopp, Mina!« Sie konnte sich bei dem Lärm selbst kaum hören: schreiende Kinder, Hundegebell, Pferdewiehern und Krachen und Knallen, wenn die Wenigen, die ein Gewehr oder eine Pistole hatten, Schüsse abgaben. Doch auf so beengtem Raum war keine effektive Gegenwehr möglich.
    Gerade sprang ein Menschenfresser mit einem Knüppel in der Hand auf den Kutschbock von Jaydens Wagen. Jayden duckte sich unter dem Knüppel weg. Ein langes Gewehr im Anschlag, brüllte der Arzt mit der Augenklappe irgendwas – wahrscheinlich unten bleiben oder nicht bewegen – , und da leuchtete ein hellgelber Mündungsblitz auf. Der Menschenfresser ruderte wild mit den Armen wie eine Comicfigur und sackte

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