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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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der grausigen Fratze.
    »Langsam!« Ein Ruf, gedämpft durch das Surren in ihren Ohren: eine ältere Stimme, wütend. Männlich. »Wollt ihr denn alle umbringen, die  … «
    Männer? Waren sie der rote Sturm, oder arbeiteten sie ihm zu? Und was ist das? Ihr Verstand pendelte hin und her, das Monster war unschlüssig, was es tun sollte. Nicht einmal das Monster weiß, was das ist. Gleichzeitig spürte sie das Ziehen, die Versuchung loszulassen und sich in der brausenden Woge zu verlieren, die bei jedem Herzschlag durch sie brandete: pusch-pusch-pusch, los-los-los .
    Alex huschte geduckt zur Vorderseite des Hauses und wagte einen kurzen Blick durch das zerschmetterte Fenster. Wo eben noch ein schneebedeckter Hügel gewesen war, rauchte jetzt ein Krater: aufgerissene schwarze Erde und qualmender Schutt. Sie haben eine Granate oder eine Bombe gezündet. Es war schwer zu sagen, wie viele Leichen dort lagen, denn alle waren zerfetzt: hier ein Stummel, der nach einem Ellbogen aussah; dort ein Fuß, dem vier Zehen und die Fußsohle fehlten; drei Viertel eines geplatzten Schädels, der am Rand des Kraters kippelte wie ein zertrümmerter Halloween-Kürbis. Ein anderer Veränderter lag mit verdrehten Gliedern in einem Kranz aus Blutspritzern auf dem Boden.
    Was zum Teufel war da los? Aber was auch immer es gewesen sein mochte, bei diesem Kampf ging es um weit mehr als nur um die Frage, welche Beute wem zustand – zumal ja Unveränderte daran beteiligt waren. Ganz links nahm sie eine Bewegung wahr, es war die Richtung, aus der Wolf und all diese toten Veränderten vor gerade mal fünf Minuten gekommen waren. Etwas Weißes flitzte zwischen dunkelgrünen Kiefern und Hemlocktannen hindurch ins dichte Grün. Alex sah das Oval eines Gesichts, aber irgendetwas stimmte nicht damit. Und dieser Geruch  …
    Seltsam. Es waren Veränderte, daran gab es keinen Zweifel, aber in den charakteristischen Gestank nach gärender Kloake mischte sich noch ein anderer Geruch: penetrant chemisch, total künstlich. Er erinnerte Alex an den metallischen Geruch der Chemo, mit der die Ärzte dem Monster hatten beikommen wollen, vor allem an das Cisplatin, ein Medikament, bei dem sie sich die Seele aus dem Leib gekotzt hatte. Aber warum sollte irgendein Veränderter danach riechen?
    Hinter diesen seltsamen Veränderten und zwischen den Bäumen konnte sie noch andere Gestalten ausmachen, die sich im Hintergrund hielten. Altmännermief und Pferdegeruch stiegen ihr in die Nase.
    Unveränderte  … zusammen mit Veränderten? Wie kann das sein  … ?
    Plötzlich zuckte das Monster und verpasste ihrem Bewusstsein wieder diese merkwürdig drängenden Schubser – los-los-los, pusch-pusch-pusch – , während es – oder das, was da draußen war, – von ihr Besitz zu ergreifen versuchte . O nein, nichts da! Sie taumelte zurück und schnappte sich einen Glassplitter. Wolf missverstand das und wollte sie am Handgelenk packen, aber sie drehte sich rasch weg. »Nein, lass mich einfach nur  … « Mit angespanntem Gesicht stieß sie sich rasch den Splitter in den Oberschenkel und zog ihn gleich wieder heraus. Zwar schrie sie vor Schmerz auf, aber etwas im dunklen Zentrum ihres Gehirns schaltete abrupt um und das Monster zuckte zurück. Weit genug. Ihr Verstand klärte sich, und sie blickte in Wolfs schreckgeweitete Augen.
    »Komm schon, Wolf«, keuchte sie und warf den blutigen Splitter weg, »bevor wir alle sterben.«
    Sie hob Berts Flinte und Ernies Gewehr auf, sprang in die Küche und ließ sich rechts hinter den Granittresen fallen. Als sie die Repetierflinte spannte, überlegte sie, das Magazin herauszunehmen und nachzuzählen, wie viel Schuss sie noch hatte, entschied sich aber dagegen. Sie hatte keine Lust, heruntergefallenen Patronen hinterherzukrabbeln. Wahrscheinlich fehlte eine, blieben also noch vier. In dem anderen Gewehr müssten noch fünf Patronen stecken oder sechs, je nachdem, ob Ernie damit geschossen hatte.
    Das ist alles so unlogisch. Was wollen die? Zuerst jagt eine Gruppe Wolf und seine Bande, weil sie ihnen Essen gestohlen haben. Dann wird diese Meute von den seltsamen Veränderten niedergemacht. Und die stürmen jetzt das Anwesen, aber warum bloß? Da kann es doch nicht nur um Essen gehen.
    Zu ihrer Rechten sah sie über den Rand des Kühlschranks hinweg Pennys erschrockenen Blick. Ganz plötzlich ging ihr ein Licht auf – ein hässlicher Gedanke, den sie aber nicht einfach abtun konnte. Mein Gott. »Erzähl mir nicht, dass es hier um

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