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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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aber jeder war einer zu viel. Außerdem fehlten ihnen die zwei Pferde, mit denen Aidan und Sam abgehauen waren.
    Oh, lasst euch bloß nie wieder in unserer Nähe blicken, sonst knall ich euch ab . Das war Gregs voller Ernst. Er schüttelte den Parka aus und breitete ihn über Kopf und Schultern des Mädchens. So, das war die Letzte. Nachdem sie ihre Vorräte sortiert und neu gestapelt hatten, luden sie die Leichen einschließlich Mina auf, dann sollte es weitergehen. Die Vorstellung, einen ganzen Tag lang Tote dabeizuhaben, jagte Greg Schauder über den Rücken. Aber sie durften ihre Zeit nicht mit dem Verbrennen von Leichen vergeuden. Außerdem würde der Geruch ihre Position verraten. Sofern das nicht schon durch die Schüsse geschehen ist. Doch niemand außer Chris war ihnen auf der schmalen Straße gefolgt, und Chris meinte, Finn sei zwar weit vorgerückt, aber noch nicht in Rule eingetroffen.
    »Glaubst du, sie haben sie gefunden?« Jayden trat neben ihn. Er hatte zu seinen alten Prellungen und Blutergüssen noch einige neue dazubekommen. Sein blutverkrustetes rechtes Auge schwoll bereits zu. »Die Kinder von Tom?«
    »Entweder das oder  … « Greg sah, wie Chris plötzlich erstarrte und dann etwas ins Funkgerät brüllte. Mist. Auch wenn ihm Lena leidtat, war er doch froh, dass Chris sie erschossen hatte. Können wir nicht zur Abwechslung mal ein bisschen Glück haben?
    »Ach du Schande«, meinte Jayden. Chris machte auf dem Absatz kehrt, aber nicht, um zu ihnen zurückzukommen. Er rannte zu Night und schrie hastig eine Reihe von Befehlen ins Funkgerät.
    »Warte, Chris!« Greg trabte im Laufschritt zu ihm hinüber, gefolgt von Jayden. »Wo willst du hin? Haben sie  … «
    »Ich muss zurück.« Chris’ malträtiertes, geschwollenes Gesicht hatte einen entschlossenen Ausdruck. Er schwang sich in Nights Sattel. »Ihr zieht weiter. Lasst das Funkgerät an. Ich schließe dann wieder zu euch auf, sobald ich kann.«
    »Warum? Du bist doch schon da. Was  … ?«
    »Sie haben die Kinder gefunden, einen knappen Kilometer von der Stelle entfernt, wo Tom sie vermutet hat.« Chris nahm die Zügel in die Hand. »Aber jetzt kommt’s: Finn hat auch Peter.«
    »Peter?« Greg spürte, wie seine Lippen taub wurden. »Chris, wir können Peter nicht zurücklassen  … «
    »Das weiß ich«, erwiderte Chris finster. »Aber es kommt noch schlimmer. Finn hat irgendwas mit Peter angestellt, ihn zu einem Veränderten gemacht. Zwar noch nicht ganz, aber die Kinder sagen, er ist schon ziemlich weit.«
    Gregs Magen verknotete sich zu einem eiskalten Klumpen. »Wenn er noch Peter ist, müssen wir ihn da rausholen. Du und ich, wir gehen zurück.«
    »Das wäre reiner Selbstmord.« Jayden legte eine Hand auf Gregs Arm. »Denkt mal einen Augenblick nach. Tom hat Bomben gelegt. Wie viel Zeit bleibt euch, bevor sie hochgehen? Finn ist inzwischen schon dort oder zumindest fast. Tom wird nur so lange warten, bis sie auf dem Platz sind, und keine Sekunde länger.«
    »Hör mal, ich hab gerade ein Mädchen getötet, das ich verdammt gut gekannt habe. Ich kann Peter nicht im Stich lassen, nicht wenn noch eine Chance besteht, dass er zu uns zurückfindet. Du und Hannah und Isaac habt eure Pläne, ich hab meine. Wenn ich ganz viel Glück habe, hole ich Tom auch noch raus.« Chris seufzte tief. »Und ich kann Alex nicht hängen lassen, nicht noch einmal.«
    »Was?« Greg glaubte sich verhört zu haben. »Alex? Was hat sie  … ?«
    »Die Wachen waren schon überwältigt, als Pru eingetroffen ist. Toms Kinder sagen, dass Alex ihnen geholfen hat.« Er riss sein Pferd herum. »Und sie wollte weiter nach Rule.«

54
    E ine Bombe.
    Eine rote Woge des Schreckens fegte Alex beinahe von den Beinen. Das Ding war etwa so groß wie eine kleine Schuhschachtel, bestand aus einem überdimensionalen Wecker und einem kittartigen Block – wahrscheinlich C4 – , und war mit schwarzem Isolierband umwickelt. Aus einem bleifarbenen Rohr ragten Spiralkabel, die an der Glocke beziehungsweise dem Schlägel des Weckers endeten. Das Ganze war mit weiterem Isolierband an die Carillonklaviatur geklebt.
    Muss hier raus. In die Kuhle an ihrem Hals perlte plötzlich Schweiß. Raus aus der Kirche. Wer wusste schon, wann dieses Ding hochging?
    Aber da fielen ihr zwei Dinge auf, die sie in ihrer Panik nicht sofort wahrgenommen hatte. Erstens tickte der Wecker nicht. Zweitens roch die Bombe irgendwie komisch  …
    Klar, sie hatte keinen Schimmer von Bomben. Dass es in Rule

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